5. Februar 2020
 DAS WICHTIGSTE VOM TAGE AUF EINEN BLICK 
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  TOP-THEMA
Solarenergie toppt Windenergie deutlich
Bild: Jonas Rosenberger
PHOTOVOLTAIK.  Im vergangenen Jahr ist hierzulande mit knapp 4.000 MW weitaus mehr Photovoltaikleistung als Windkraft an Land und auf See neu in Betrieb gegangen.
Was sich spätestens seit Mitte des vergangenen Jahre abgezeichnet hat, ist nun amtlich: Unter den erneuerbaren Energieträgern konnte die Photovoltaik 2019 den größten Zuwachs verzeichnen: Mit den unlängst für den zurückliegenden Dezember veröffentlichten Neubauzahlen im Marktstammdatenregister lag das Plus für das Gesamtjahr 3.944 MW und damit um knapp 1.000 MW mehr im Vergleich zu 2018.
// VON Ralf Köpke  MEHR...

Die neu installierte Windenergieleistung an Land und auf hoher See lag dagegen nur bei 2.092 MW. Für diesen geringsten Zubau seit Jahren ist vor allem der Einbruch der Windenergie an Land verantwortlich: Die Verbände hatten in der letzten Januarwoche eine Neubauleistung von 1.078 MW brutto vermeldet.

Mieterstrom weiterhin schwach

Die Auswertung des Marktstammdatenregisters zeigt, dass Mieterstrom-Projekte im vergangenen Jahr nur 13,4 MW zum bundesweiten Solarausbau beigetragen haben – ein Indiz mehr dafür, dass das Mieterstromgesetz schnellstens überholt werden muss. Die aktuelle Regelung lässt immerhin einen jährlichen Zubau von 500 MW zu – eine Kapazität, die wegen der komplizierten Regelungen bisher noch nie ausgeschöpft worden ist.

Die jüngsten Zahlen aus dem Marktstammdatenregister zeigen auch, dass der Förderdeckel für die gesetzlich vorgesehenen 52.000 MW wirklich in den kommenden Wochen erreicht sein dürfte. Zum Jahresende 2019 lag die geförderte Solarkapazität bei 49.783 MW.

Noch können Betreiber von Dachanlagen bis 750 kW bei einer schnellen Inbetriebnahme mit einer Förderung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz rechnen. Allerdings sind die Vergütungssätze seit Anfang Februar um 1,4 % gesunken. Je nach Größe liegt die Einspeisevergütung für Dachanlagen bis zu 100 kW Leistung nun zwischen 7,42 und 9,72 Cent pro Kilowattstunde.
// VON Ralf Köpke
 WENIGER


  POLITIK & RECHT
Bild: Photocase.com, Markus Imorde
Steinkohlestilllegung nur gegen Entschädigung gefordert
KOHLEKRAFTWERKE. Energieverbände kritisieren Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) wegen der geplanten gesetzliche Stilllegungen von Steinkohlekraftwerken ohne Entschädigung.

Der BDEW hat die Pläne zur Stilllegung ohne Entschädigung scharf kritisiert. „Es geht hier um keine Kleinigkeit, sondern um einen schwerwiegenden Eingriff in das Eigentum von Unternehmen“, erklärte der Energieverband laut dpa. Auch bei anderen Punkten des Gesetzentwurfs zum Kohleausstieg sieht der BDEW Änderungsbedarf. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) trifft sich am Abend des 4. Februar mit Vertretern der betroffen Unternehmen. 

 // VON Susanne Harmsen MEHR...

Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU) und die NRW-Landesgruppe der SPD-Fraktion haben ebenfalls deutliche Nachbesserungen am geplanten Gesetz zum Kohleausstieg gefordert. Entschädigungslose Stilllegungen mit hohem Klagerisiko gefährdeten den breiten gesellschaftlichen Konsens der Kohlekommission, erklärte der Vorsitzende der NRW-Landesgruppe, Achim Post, in
Berlin. Die Kritik von Gewerkschaften, Unternehmen und Ruhrgebietskommunen müsse im Bundeswirtschaftsministerium aufgegriffen werde.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hat ebenfalls Nachbesserungen am Gesetz gefordert. Ein VKU-Sprecher sagte, die Regelungen des Gesetzentwurfs hätten erhebliche Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit bei Wärme wie Strom. Sie würden enormen wirtschaftlichen Schaden vor allem bei kommunalen Kraftwerksbetreibern und ihren kommunalen Eignern anrichten. Für die Stadtwerke Dortmund bezeichnete der Vorstandsvorsitzende Guntram Pehlke die Pläne der Bundesregierung als „juristisch fragwürdig, inhaltlich nicht nachvollziehbar und somit nicht akzeptabel“.

Ohne Entschädigung fehlt Geld für Umrüstung

Der Bundeswirtschaftsminister trifft sich mit Vertretern der Steinkohlekraftwerke, weil diese im Kohleausstiegsgesetz von letzter Woche ab 2027 über Ordnungsrecht und ohne Entschädigung abgeschaltet werden sollen. Diese Regeln für die Stilllegung von Steinkohlekraftwerken würden für die Kraftwerksbetreiber - zumeist Stadtwerke - erhebliche Verluste bedeuten, so der BDEW. „Damit wird ausgerechnet die Investitionsfähigkeit kommunaler Unternehmen geschwächt, die gemeinsam mit ihren Städten in Erneuerbare Energien investieren müssen.“

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 der Steinkohlekraftwerke seien Anlagen, die neben Strom auch Wärme bereitstellen. Die Baumaßnahmen für einen rechtzeitigen Neubau oder für eine Kraftwerks-Umrüstung auf Gas nähmen mindestens vier Jahre in Anspruch. Der notwendige Zubau von insgesamt 17 000 MW an Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), wie vom Wirtschaftsministerium prognostiziert, sei so nicht erreichbar, mahnt der BDEW. Der Bonus, den Kraftwerksbetreiber für den erforderlichen Neubau von hocheffizienten KWK-Anlagen erhalten, sei zu niedrig. Deshalb fordern BDEW und VKU Korrekturen von der Bundesregierung.

 // VON Susanne Harmsen
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Lemb: "Es fehlt an der notwendigen Dynamik"
Bild: BillionPhotos.com / Fotolia
INTERVIEW. Im E&M-Gespräch fordert IG Metall Vorstandsmitglied Wolfgang Lemb eine Beschleunigung der Energie- und Wärmewende - auch um Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen.
Premiere bei der IG Metall: Ende Januar hatte die Gewerkschaft rund 100 Betriebsräte aus fossilen und regenerativen Unternehmen zu einer gemeinsamen Branchenkonferenz eingeladen, um Strategien zu überlegen, wie der Ausbau der Energiewende wieder forciert werden kann. Die IG Metall vertritt im Energiesektor Arbeitnehmer aus vier Branchen, und zwar dem konventionellen Anlagenbau, der Heizungs-, Wind- sowie der Solarindustrie. Über die Forderungen der Betriebsräte sprach E&M mit Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und unter anderem für die Energiepolitik zuständig.
 // VON Ralf Köpke MEHR...

E&M: Herr Lemb, sieht die IG Metall die Energie- und Wärmewende auf dem richtigen Weg?

Lemb: Die grundsätzlichen Weichenstellungen gehen schon in die richtige Richtung. Es fehlt aber seit längerem an der notwendigen Dynamik, um die notwendigen Maßnahmen umzusetzen. Vieles hängt seit Monaten in der Warteschleife.

E&M: Woran denken Sie im Einzelnen?

Lemb: Es fängt bei der Windbranche mit den Dauerbrennern fehlende Flächenausweisungen und Abstandsregelung sowie dem nach wie vor unzureichenden Ausbau für die Off- und Onshore-Windenergie an. Dabei gibt es bei Energieexperten keinen Zweifel daran, dass ohne einen jährlichen Windkraftzubau von 5.000 Megawatt an Land das 65-prozentige Ökostromstromziel 2030 überhaupt nicht zu schaffen ist. Bei der Photovoltaik droht in Kürze der weitere Ausbau eingeschränkt zu werden, wenn der Förderdeckel in Höhe von 52.000 Megawatt erreicht wird. Die Absätze in der Heizungsindustrie lägen schon längst höher, wenn es ein Konzept für eine weitaus höhere Rate bei der energetischen Modernisierung im Gebäudebestand gäbe. Wir brauchen endlich eine jährliche zweiprozentige Modernisierungsrate, damit die Wärmewende im Heizungssektor und die CO2-Einsparung vorankommen. Was zu tun ist, liegt auf der Hand. Nur von der Bundesregierung kommt nichts.

E&M: Welchen Forderungen haben Sie für den konventionellen Kraftwerksbau?

Lemb: Nach dem beschlossenen Aus für die Atom- und Kohlekraft brauchen wir angesichts der volatilen Einspeisung von Wind und Sonne flexible Gaskraftwerke in größerer Zahl. Auch hierfür ist ein Konzept der Bundesregierung überfällig. Die Energieversorger und die Beschäftigten im Anlagenbau brauchen endlich Planungssicherheit.

E&M: Warum?
 
Wolfgang Lemb: "Die Bundesregierung muss endlich ihre eigenen Beschlüsse und die selbst gesetzten Klimaziele ernst nehmen."
Bild: IG Metall

Lemb: Damit für Betriebe und deren Beschäftigten klar ist, welche Investitionen getätigt werden. Und: Aus Sicht der IG Metall muss der eingeleitete Umbau und Strukturwandel in der Energie- und Wärmeversorgung fair verlaufen. Das heißt, es muss auch eine entsprechende arbeitsmarktpolitische Begleitung geben. Konkret bedeutet das: Es muss nicht nur einen besseren Zugang zum Kurzarbeitergeld geben. Die Unternehmen müssen außerdem ihre Aus- und Weiterbildung verstärken, die Beschäftigten für zukunftsorientierte Technologien qualifizieren und eine vorausschauende Personalplanung betreiben. Investitionen sind nur erfolgreich, wenn die Kompetenzen der Beschäftigten weiterentwickelt werden.

"Ich setze auf den politischen Willen"

E&M: Halten Sie die aktuelle Bundesregierung noch für fähig, alle die von Ihnen skizzierten Maßnahmen umzusetzen?

Lemb: Die Bundesregierung muss endlich ihre eigenen Beschlüsse und die selbst gesetzten Klimaziele ernst nehmen. Ich setze auf den politischen Willen, die Detailfragen anzupacken und all die angesprochenen Maßnahmen umsetzen. Bei unserer Branchenkonferenz haben viele Betriebsräte große Skepsis gezeigt, ob genau dieser politische Wille für eine schnellere Umsetzung der Energie- und Wärmewende überhaupt noch vorhanden ist.

E&M: Erwarten Sie beim Blick nach vorn zusätzliche Arbeitsplätze in den von der IG Metall betreuten Energieteilbranchen?

Lemb: Dazu Zahlen zu nennen, fällt mir wirklich schwer. Es gibt bei der künftigen Arbeitsplatzentwicklung jede Menge Chancen aber natürlich auch Risiken. Wie die zukünftige Beschäftigungssituation aussieht, hängt von der Geschwindigkeit ab, wie schnell alle die erwähnten Maßnahmen politisch umgesetzt werden. Wenn es dazu nicht kommt, besteht die Gefahr, dass nicht nur weitere Arbeitsplätze, beispielsweise in der Windindustrie abgebaut werden, sondern dass wir in Deutschland die industrielle Substanz und wichtige Teile der Wertschöpfungsstruktur verlieren. Wenn die Hersteller von Windenergieanlagen bei uns ihren Heimatmarkt verlieren, fertigen sie demnächst ortsnah ihre Anlagen, also dort, wo die Märkte im Aufbau sind.

E&M: Was muss nach Ihrer Einschätzung energiepolitisch passieren?

Lemb: Wir brauchen schnellstens mehr Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit bei allen Maßnahmen, die für mehr Klimaschutz notwendig sind. Unsere Forderungen sind abgestimmt mit den anderen Gewerkschaften im DGB, sei es mit der IGBCE oder Verdi. Deshalb werden wir auch in Kürze zusammen einen gemeinsamen Brief an die Bundesregierung und die verantwortlichen Politiker verschicken, um eine Beschleunigung der Energie- und Wärmewende zu fordern.

Zur Person
Wolfgang Lemb, Jg. 1962, ist seit November 2013 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Der gelernte Universalfräser ist zuständig für transnationale Gewerkschaftspolitik, Industrie-, Struktur- und Energiepolitik und für das Projekt „Zukunft Ost.“ Der gebürtige Unterfranke war wirtschaftspolitscher Sprecher der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag von Oktober 2009 bis Januar 2014.
 // VON Ralf Köpke
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Schon ab 2035 keine neuen Verbrenner mehr
Bild: Fotolia.com, daboost
GROSSBRITANNIEN. Zum Schutz des Klimas sollen in Großbritannien bereits ab 2035 keine neuen Benzin- und Diesel-Fahrzeuge mehr verkauft werden, kündigte die Regierung in London an.
(dpa) Bislang galt 2040 als spätestes Datum für ein Verbrenner-Verbot im Vereinigten Königreich. Kritiker hatten aber darauf hingewiesen, dass Großbritannien dann nicht mehr sein Ziel erreichen könne, bis 2050 seinen Beitrag zur Klimaerwärmung auf Null zu senken. Auch Hybrid-Autos sind von der neuen Frist betroffen. 
 // VON dpa MEHR...

„Es gibt keine größere Verantwortung als unseren Planeten zu schützen“, sagte Premier Boris Johnson. Viele Städte in Großbritannien leiden stark unter schlechter Luft, besonders London. Die Schadstoffe sind auch eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit der Menschen. Londons Bürgermeister Sadiq Khan bezeichnete einmal die Luft in der Hauptstadt als „Killer“ .

Im schottischen Glasgow findet vom 9. bis 20. November 2020 die 26.
UN-Klimakonferenz statt. Vor der UN-Konferenz gibt es in Großbritannien Ärger: Die frühere Klima- und Energie-Staatssekretärin Claire O'Neill war in der vergangenen Woche von Johnson als Präsidentin des Treffens geschasst worden.
 // VON dpa
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Projekt "Kommunale Wärmewende" beginnt
Bild: E&M
KWK. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) und das Fraunhofer Institut für Energiewirtschaft und Energiesysteme (IEE) suchen Modellkommunen für eine klimafreundliche Wärmeerzeugung.
Die beiden Organisationen wollen mit dem Projekt „Kommunale Wärmewende“ Städten und Gemeinden bei der Umstellung auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung mit Expertenrat zur Seite stehen. Der Grund: Bei manchen Kommunen fehle noch das Wissen und die Erfahrung mit geeigneten und in der Praxis erprobten Geschäftsmodellen, so AEE und IEE.
 // VON Stefan Sagmeister MEHR...

Zur Energiewende im Wärmebereich gehörten auch großvolumige Nah- und Fernwärmenetze. Dafür sei eine strategische Wärmeplanung der Kommunen notwendig, die geeignete erneuerbare Energiequellen identifiziere und Maßnahmen für Stadtteile, Quartiere und Einzelgebäude ableite, heißt es weiter. „Das politische Engagement auf kommunaler Ebene ist deshalb ein Schlüssel zum Erfolg der Energiewende“, so Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. „Wir wollen zeigen, wie stark die Kommunen von bestimmten Maßnahmen profitieren – über Steuereinnahmen, Einsparungen bei den Energiekosten und durch Aufträge für die lokale Wirtschaft.“

Ein weiterer Anreiz sei für die Modellkommunen eine hohe Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit. Die Entwicklung der Wärmepläne werde auf der Projekt-Website ausführlich dokumentiert. „Darüber hinaus werden verschiedene Veranstaltungen und Pressefahrten, die den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung erleichtern, organisiert.“

Das Angebot richtet sich an alle Kommunen, unabhängig von ihrem Engagement in Sachen Fernwärme und erneuerbare Energien. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 8. März 2020. Teilnahmebedingungen für das Projekt „Kommunale Wärmewende“ sind auf der AEE-Webseite zu finden.
 // VON Stefan Sagmeister
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Mehr Zuschuss für die Energieberatung
Bild: Fotolia.com, jogyx
FINANZIERUNG.  Der Fördersatz für die Energieberatung ist um 20 % gestiegen. Der Bund übernimmt bei Wohngebäuden nun 80 % des Beraterhonorars.
Seit 1. Februar gibt es Änderungen bei der Energieberatung. So wurde eine neue Version der „Richtlinie über die Förderung der Energieberatung für Wohngebäude (Vor-Ort-Beratung, individueller Sanierungsfahrplan)“ veröffentlicht, teilte das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) mit.
 // VON Manfred Fischer MEHR...

Statt wie bisher 60 % trägt der Bund nun 80 % des förderfähigen Beratungshonorars. Der Höchstsatz, mit dem der Staat die Beratung bei Wohngebäuden mit mehr als zwei Wohneinheiten bezuschusst, beträgt jetzt 1.700 Euro. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern springt der Bund mit maximal 1.300 Euro ein. Hinzukommen können noch Fördermittel von der Kommune oder vom Bundesland. In jedem Fall mindestens 10 % der Beratungskosten muss der Auftraggeber jedoch selber tragen.
 
Das Förderprogramm ist gedacht für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen. Voraussetzung ist, dass der Bauantrag oder die Bauanzeige mindestens zehn Jahre zurückliegen. Den Antrag auf den Zuschuss muss der jeweilige Energieberater beim Bafa stellen. Auf seiner Website stellt das Amt eine Liste mit Kontaktdaten von antragsberechtigten Energieberatern bereit.
 
Die öffentliche Hand will mit der Förderung die Einsparung von Energie in Wohngebäuden weiter voranbringen. Hauseigentümer erfahren in der Energieberatung, wie sich die Immobilie zu einem KfW-Effizienzhaus modernisieren lässt. Doch die Fördermittel gibt es auch für individuelle Sanierungspläne, die etwa eine schrittweise Verbesserung der Energieeffizienz aufzeigen. Eigentümer müssen also den energetischen Umbau in der Folge nicht auf einen Schlag erledigen, um die Finanzspritze zu bekommen.
 
Die Liste für kommunale Auftraggeber und Unternehmen und eine weitere Liste für Energieberater für private Bauherren sind auf der Internetseite www.energie-effizienz-experten.de zu finden.
 // VON Manfred Fischer
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  HANDEL & MARKT
Bild: Jonas Rosenberger / E&M
Müllfahrzeuge in Hürth tanken Biomethan
ERDGASFAHRZEUGE. Der Energieversorger GVG setzt an seiner Biomethantankstelle im rheinländischen Hürth stark auf gewerbliche Tankkunden.
Fahrzeugflotten, die in der regionalen Kurzstreckenlogistik eingesetzt werden, sieht die Gasversorgungsgesellschaft mbH Rhein-Erft (GVG) als wichtige Kunden ihrer Erdgastankstelle in Hürth südwestlich von Köln. Der Versorger hat die Servicestation, an der seit 2018 reines Biomethan verkauft wird, zuletzt modernisiert und erweitert. Investiert wurden dafür rund 350 000 Euro.
 // VON Peter Focht MEHR...

Seit dem Umbau stehen für das Betanken von Fahrzeugen zwei Kompressoren zur Verfügung, teilte das Unternehmen mit. Deren paralleler Betrieb ermögliche eine Betankung mehrerer Lastwagen direkt nacheinander. Gleichzeitig werde die Versorgungssicherheit erhöht, da die Kompressoren unabhängig voneinander betrieben werden und so eine Redundanz gewährleistet sei.
 
Die GVG-Erdgastankstelle Hürth wurde für Lastwagen erweitert
Bild: GVG

Neben einem größeren Kompressor wurde beim Umbau auch eine zweite Zapfsäule mit einer Pkw- und einer speziellen Lkw-Füllkupplung errichtet. Die GVG sei damit in der Lage, Logistikunternehmen in der Region mit CO2-neutralem Biomethan in komprimierter Form (CNG) zu versorgen, erklärte Geschäftsführer Werner Abromeit anlässlich der Inbetriebnahme der modernisierten Tankstelle.

„Die steigende Nachfrage zeigt uns, dass sich diese Investition lohnen wird“, so Abromeit. Im gesamten Großraum Köln und im Rhein-Erft-Kreis könne der Einsatz des Biosprits erheblich zur Reduzierung von Feinstaub- und Partikelbelastungen beitragen.

Remondis setzt Abfallsammelfahrzeuge mit Gasantrieb ein

Erster wichtiger Logistikkunde der GVG ist der Entsorgungsdienstleister Remondis, der auf Abfallsammelfahrzeuge mit Gasantrieb setzt und in den vergangenen anderthalb Jahren in Erftstadt und Pulheim sechs solche Fahrzeuge auf Alltagstauglichkeit, Reichweiten und Betankungszeiten getestet hatte. Remondis habe auf Grund der guten Erfahrung angekündigt, in diesem Jahr weitere zehn und 2021 dann 50 Fahrzeuge mit Gasantrieb zu bestellen, so die GVG.

„Aus den von uns gesammelten Bioabfällen holen wir das Beste, die Energie, heraus und nutzen sie zum Antrieb unserer eigenen Fahrzeuge“, erklärte Remondis-Geschäftsführer Reinhard Hohenstein. Das sei ein Konzept für die Zukunft und für die Entsorgerbranche eine Möglichkeit, „Kreisläufe zu schließen und Ressourcen nachhaltig zu nutzen.“

Neben Remodis betanken auch die Stadtwerke Hürth ein Abfallsammelfahrzeug und mehrere Autos ihres Fuhrparks mit Biomethan. Zudem gebe es kleinere gewerbliche Flottenbetreiber wie Autohäuser und Taxiunternehmen, die die Tankstelle in Hürth nutzen, so eine GVG-Sprecherin. Interesse zeigten auch weitere Unternehmen der Logistikbranche.

Das Biomethan bezieht die GVG von ihrem Vorlieferanten, der Rheinenergie Trading GmbH. Insgesamt betreibt der Versorger drei Erdgastankstellen im Rhein-Erft-Kreis, neben Hürth auch in Weiden und Erftstadt-Liblar. Biomethan wird nur in Hürth angeboten.

Die GVG mit Sitz in Hürth ist ein kommunal verankertes Unternehmen und der regionale Energieversorger für den Rhein-Erft-Kreis sowie die nördlichen, westlichen und südlichen Stadtgebiete von Köln. Gesellschafter sind die Kölner Rheinenergie (56,63 %) sowie die Stadtwerke Hürth, die Stadt Frechen, die Stadtwerke Wesseling, der Rhein-Erft-Kreis, die Stadt Pulheim und die Stadtwerke Erftstadt.
 // VON Peter Focht
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Fünf Interessenten für Kernkraftwerk Belene
Bild: Fotolia.com, Thorsten Schier
KERNKRAFT. Fünf Unternehmen haben es auf die Shortlist für den Bau eines neuen Atomkraftwerks am Standort Belene in Bulgarien geschafft.
(nov-ost.info) Im Bieterverfahren zur Ermittlung eines strategischen Investors für den Bau eines neuen Atomkraftwerks am bulgarischen Standort Belene sind bis zum Ende der Frist am 31. Januar fünf Interessensbekundungen eingegangen.
 // VON nov-ost.info MEHR...

Wie das Energieministerium in Sofia bekannt gab, handelt es sich bei den Interessenten um die chinesische CNNC, die russische Rosatom-Tochter „AtomEnergoProm“, die Korea Hydro and Nuclear Power (KHNP), die französische Framatome SAS und General Electric (GE) aus den USA. Alle fünf haben sich für die „Shortlist“ qualifiziert und können nun das Verfahren fortsetzen.

Als Nächstes sollen die Interessenten Vertraulichkeitserklärungen unterzeichnen und erhalten anschließend Zugang zu Daten der staatlichen bulgarischen Gesellschaft Natsionalna elektricheska kompaniya (NEK). Die Frist für die Einreichung verbindlicher Angebote endet dann am 31. Mai dieses Jahres.

Geplant ist der Bau zweier Reaktoren mit einer Leistung von je 1.000 MW. Dabei handelt es sich um die Neuauflage eines Projekts, das bis in die 1980er Jahre zurückreicht.
 // VON nov-ost.info
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Gutes Windjahr 2019 war hart für die Netze
Bild: Fotolia.com, Gina Sanders
STROMNETZ. 2019 war ein windreiches Jahr - was sich in einer vergleichsweise großen Zahl von notwendigen Eingriffen in das Stromnetz niedergeschlagen hat. 
Der Netzbetreiber Mitnetz Strom musste im vergangenen Jahr 357 Mal (2018: 232) die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien herunterfahren lassen, um Netzüberlastungen zu vermeiden, teilte das Unternehmen mit Sitz in Kabelsketal (Sachsen-Anhalt) mit. 
 // VON Peter Koller MEHR...

Am häufigsten waren dabei die Netzregionen Sachsen-Anhalt (217 Eingriffe, 2018: 121) und Brandenburg (123 Eingriffe, 2018: 102) betroffen, heißt es in einer Mitteilung von Mitnetz Strom. Knapp ein Drittel der Netzeingriffe geht auf Anforderungen des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz zurück. An 92 Tagen konnten Energieerzeugungsanlagen aus Gründen der Netzsicherheit gar nicht oder nicht voll einspeisen.

„Grund für den Anstieg der Netzsicherheitseingriffe war vor allem der Wind in 2019. Insgesamt verzeichneten wir gegenüber dem Jahr 2018 einen Anstieg von acht Prozent der Strommenge aus Wind. Die installierte Leistung der Windkraftanlagen nahm dabei nur um ein Prozent zu“, sagt Adolf Schweer, technischer Geschäftsführer der Mitnetz Strom.

Beispielhaft dafür sei das Sturmtief "Eberhard" im März 2019. „Hier mussten Anlagen länger als 33 Stunden heruntergefahren werden“, so Schweer. Problematisch für die Netze sei nach wie vor viel Wind in Kombination mit hoher Sonneneinstrahlung.

Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (Mitnetz Strom) ist eine 100-prozentige Tochter des Chemnitzer Energieversorgers EnviaM. Sie betreut ein Verteilnetz von 74.000 Kilometern Länge in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.
 // VON Peter Koller
 WENIGER

Nettostromerzeugung nach Energieträgern
Bild: E&M
STATISTIK DES TAGES. Ein Schaubild sagt mehr als Tausend Worte: In einer aktuellen Infografik beleuchtet E&M regelmäßig Zahlen aus dem energiewirtschaftlichen Bereich.
 
 
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Grafik: Statista
 // VON Redaktion MEHR...

Die Statistik zeigt die Nettostromerzeugung nach ausgewählten Energieträgern in Deutschland in den Jahren 2013, 2015, 2017 bis 2019. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland rund 71 Terawattstunden Nettostrom aus Kernenergie erzeugt.
 // VON Redaktion
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Neues GuD-Kraftwerk für Herne im Bau
Bild: Fotolia, XtravaganT
KWK. Ab Ende 2022 wollen Siemens und Steag ein neues Gas-und-Dampf-Kraftwerk in Herne (Nordrhein-Westfalen) ans Netz bringen. Der erste Bauabschnitt ist jetzt genehmigt.
Das Kraftwerk soll langfristig den Steinkohleblock 4 des Kraftwerksstandorts Herne ersetzen, heißt es in einer Mitteilung des Essener Energiekonzerns Steag.
 // VON Davina Spohn MEHR...

Aktuell laufen die Arbeiten am Fundament: Insgesamt 777 Betonpfähle von je 15 m Länge treiben die Bauarbeiter ins Erdreich. Die Pfähle sollen später das Fundament tragen, auf dem Turbine und Generator im gekoppelten Prozess eine elektrische Leistung von 608 MW und eine thermische Leistung von 400 MW erbringen sollen. 

Durch die Auskopplung der Wärme steigt der Gesamtnutzungsgrad des Brennstoffes Erdgas auf 85 %, wie der Energiekonzern mitteilt. Es handele sich damit um eine der effizientesten und umweltfreundlichsten GuD-Anlagen, heißt es. 

Die Projektpartner Siemens und Steag wollen das Kraftwerk voraussichtlich Ende 2022 ans Netz bringen. Damit sichern sie sich die von der Bundesregierung beschlossene KWK-Förderung bis 2022. Für die Zeit danach appelliert Steag an die Politik: „Die Bundesregierung muss mit der EU-Kommission schnellstmöglich eine Einigung darüber erzielen, dass die finanzielle Förderung derartiger Projekte auf Grundlage des KWK-Gesetzes auch künftig mit dem europäischen Beihilferecht vereinbar bleibt“, fordert Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Steag GmbH. Solange dies nicht geschähe, würden alle neuen Projekte für die Zeit nach 2022 in der Luft hängen. 

Im September vergangenen Jahres hatte die EU-Kommission für den Bau des GuD-Krafwerkes die Gründung des Joint Ventures der beiden Partner Steag und Siemens genehmigt - dies ohne eingehende Prüfung: Beide Partner hätten nur wenig gemeinsame Geschäftsfelder, sodass keine Gefahr für den Wettbewerb bestehe.
 // VON Davina Spohn
 WENIGER


  TECHNIK
Bild: Jonas Rosenberger
Umweltbonus für über 9.000 neue E-Autos
ELEKTROFAHRZEUGE. Die Zahl der Anträge für die Elektroauto-Kaufprämie ist auf insgesamt über 170.000 gestiegen. Bei den Modellen zeigen sich klare Präferenzen.
Langsam, aber es geht voran mit der Elektromobilität. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) meldet für diesen Januar 9.262 neue Förderanträge für den Kauf eines E-Autos. Die Gesamtzahl der Anträge seit Einführung der Kaufprämie im Juni 2016 liegt jetzt bei 173.841.
 // VON Manfred Fischer MEHR...

An erster Stelle rangieren reine Batterie-Elektrofahrzeuge. Insgesamt 114.738 Mal ist für ein solches Modell der staatliche Umweltbonus beantragt worden; das Plus gegenüber Dezember vergangenen Jahres beträgt 5.352. Dahinter folgen Plug-in-Hybride, die Zahl der Anträge summiert sich auf 58.991, das sind 3.907 mehr als vor einem Monat. Die rote Laterne im Vergleich haben Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Drei Förderanträge sind bei der Bafa im Januar eingegangen, zusammengezählt sind es inzwischen 112.

Unternehmen fragen häufiger Prämien nach als Privatleute

Am häufigsten fragen Unternehmen nach der Kaufprämie, 5.706 Förderanträge sind von dieser Klientel hinzugekommen, zum Stichtag sind es 98.548. Von Privatpersonen kommen bisher 72.154 Anträge, das Plus im zurückliegenden Monat beträgt 3.421.

Was die Elektromobilität in den einzelnen Bundesländern betrifft, liegt nach der Bafa-Statistik Nordrhein-Westfalen an der Spitze. An zweiter Stelle steht Bayern, knapp vor Baden-Württemberg. Am wenigsten Anträge erhält das Amt aus Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland und dem Stadtstaat Bremen.

Bei der Modellwahl zeigen sich klare Präferenzen. Beliebtestes Modell ist der Renault Zoe, allen voran die Varianten mit Batteriemiete. Im Vergleich der Hersteller hat BMW die Nase vorn, 26.664 Mal ist für eines dieser E-Autos ein Förderantrag gestellt worden. Fast gleichauf auf dem zweiten und dritten Platz sind Renault (21.988) und Volkswagen (21.158). Mercedes-Benz landet auf Platz 9 (10.181), Audi auf Platz 10 (8.006).

Um den Absatz anzukurbeln, soll der Umweltbonus erhöht werden. Bislang bezuschusst der Staat den Kauf eines Elektromodell mit 4.000 Euro. Für Plug-In-Hybriden gibt es 3.000 Euro. Vorgesehen ist, den Bonus für Autos mit einem Nettolistenpreis bis in Höhe von 40.000 Euro um 50 % anzuheben. Für Autos, die bis zu 65.000 Euro netto laut Liste kosten, soll der Bonus um 25 % steigen. Das hat die Bundesregierung im November 2019 beschlossen, ab wann die neuen Fördersätze gelten, ist jedoch noch offen.

Der Umweltbonus gibt es nur für Modelle, die auf der Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge des Bafa stehen.

Die Zahlen im Einzelnen:
 
Top-10-Bundesländer, in denen die Förderanträge gestellt wurden
1.Nordrhein-Westfalen46.606
2.Bayern32.563
3.Baden-Württemberg28.143
4.Niedersachsen13.844
5.Hessen13.395
6.Rheinland-Pfalz7.348
7.Berlin5.972
8.Schleswig-Holstein5.571
9.Sachsen4.506
10Hamburg3.534

 

Hersteller-Top-10
1.BMW26.665
2.Renault21.988
3.Volkswagen21.158
4.Smart17.086
5.Mitsubishi12.020
6.Street Scooter11.467
7.Tesla11.056
8.Hyundai10.200
9.Mercedes-Benz10.181
10Audi8.006

 

Modell-Top-10
1.Renault Zoe20.518
2.BMW i314.986
3.Mitsubishi Outlander Plug-In Hybrid11.945
4.VW e-Golf11.504
5.Street Scooter Work/Work L11.467
6.Smart for two EQ11.240
7.Tesla Model 38.744
8.Audi A3 e-tron6.756
9.BMW 225xe6.578
10Smart for four EQ5.578

 

 // VON Manfred Fischer
 WENIGER

Sagen Sie mal: Dirk Fieml
Bild: wellphoto / Fotolia
E-WORLD. In der Rubrik „Sagen Sie mal“ stellen wir ein paar kurze Fragen und bitten um kurze Antworten zu einem aktuellen Thema.
Herr Fieml, Sie beraten Energieversorger. Warum sollten diese in den Glasfaserausbau einsteigen?
Die Stadtwerke sind seit mehr als 100 Jahren die klassischen Anbieter von Netzinfrastrukturen. Damit sind sie geradezu dafür prädestiniert, auch die neuen Glasfasernetze aufzubauen und zu betreiben. Die Breitbandversorgung gehört zudem künftig ebenso zur Daseinsvorsorge wie die Versorgung mit Strom, Wasser, Gas oder Wärme. Sie ist somit die logische Weiterentwicklung für einen Netzbetreiber. Er kennt die Gegebenheiten vor Ort und kann auf bestehende Kundenbeziehungen aufbauen. Die Vermarktung von Breitbandnetzen bietet zahlreiche Chancen, neue versorgungsnahe Geschäftsmodelle aufzubauen. Denn dieser Markt ist vergleichsweise aufgeräumt und der Preiskampf ist längst nicht so intensiv wie etwa beim Strom. Auch die erzielbaren Margen pro Kunde sind deutlich höher.
 // VON Stefan Sagmeister MEHR...

 
Dirk Fieml ist Geschäftsführer des Beratungsunternehmens TKT Vivax
Bild: Patrick Rupp

Was sind die größten Fehler, die Stadtwerke beim Glasfaserausbau machen?
Wir treffen immer wieder auf zwei große Stolperfallen: Viele Versorgungsunternehmen schenken dem Thema Breitbandversorgung nicht die nötige Aufmerksamkeit und meinen, sie könnten das quasi nebenher erledigen – etwa als Add-on für den Energievertrieb. Das wird nicht funktionieren. Egal ob man als ‚Dark-Fiber-Anbieter‘ das Breitbandnetz lediglich vermietet, die Aktiv-Technik und die einzelnen Fasern mit vermarktet oder als Komplettanbieter für Internet, Telefonie und IPTV auftritt: In jedem Fall muss man diese Geschäftsfelder ganzheitlich und professionell angehen. Wenn irgendwo Probleme auftreten und man diese nicht umgehend lösen kann, weil die Kompetenz fehlt, wird es schnell teuer.

Und das gefällt den wenigsten Aufsichtsgremien. Der zweite Fehler, der oft gemacht wird, ist das Thema, Breitband zu schnell outzusourcen. Denn damit begibt man sich in die Abhängigkeit von Dritten, was sich negativ auf die Kundenbeziehungen auswirken kann. In der Regel steht ja der eigene Name auf den Produkten. Wenn der Dienstleister aber einen schlechten Job macht, der Service nicht stimmt oder es technische Probleme gibt, fällt das alles auf das Stadtwerk zurück. Das hat dann aber kaum eine Möglichkeit, selbst für Abhilfe zu sorgen.

Warum sollten Energieversorger bei diesem Thema Berater konsultieren?
Breitbandprojekte sind sehr komplex und kaum ein Stadtwerk bringt vom Start weg das dazu notwendige Know-how mit. Von der Akquise von Fördermitteln über die Netzplanung und Clusteranalyse bis hin zur Entwicklung von Geschäftsmodellen und Produkten werden ganz unterschiedliche Kompetenzen benötigt. Dazu kommen die Auswirkungen auf die Prozesse und die Organisation, die sich durch das komplette Unternehmen ziehen, aber auch neue Anforderungen an die IT. Denn mit den herkömmlichen IT-Lösungen lassen sich weder Breitbandnetze noch die -kunden adäquat abbilden und verwalten. Stadtwerke, die jetzt vor der Herausforderung stehen, zeitnah ein Glasfasernetz aufzubauen, werden das deswegen ohne externe Expertise kaum schaffen. Ziel muss es aber immer sein, die Kompetenzen sukzessive ins eigene Unternehmen zu holen.
 // VON Stefan Sagmeister
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CRM-Lösungen für die Energiewende
Bild: E-world
E-WORLD. Unter dem Motto „Energiewende erfolgreich gestalten“ zeigt Cursor Software in Essen Neues aus der Prozess-Exzellenz in Kundenservice, Marketing und Vertrieb.
Hinter dem Stichwort „Energiewende“ stecken für Energielieferanten und auch Netzbetreiber laut Cursor Software Möglichkeiten zur Vermarktung neuer Produkte − wie E-Mobility samt Pkw-Ladestationen, Energiespeichern und anderen Lösungen. Um der Energiebranche die Optimierung der Kunden- und Geschäftsprozesse zu ermöglichen, demonstriert der Anbieter von CRM (Customer Relationship Management)-Software auf der diesjährigen E-world die zwei Branchenlösungen „Evi“ und „Tina“. 
 // VON Davina Spohn MEHR...

Cursor greift zudem das Customer Experience Management (CXM) auf. Im Zuge der Energiewende müssen Kundenservice, Marketing und Vertrieb noch enger zusammenarbeiten, um Kunden gezielt entlang der Customer Journey zu begleiten, so das Unternehmen. „Unsere Customer Excellence Plattform setzt genau hier an“, versichert Stefan-Markus Eschner, Vorstand für Technik und Innovation. Den zugrunde liegenden Ansatz aus 360-Grad-CRM und integrierter CXM-Lösung können die Besucher des Cursor-Messestandes live erleben.

Halle 3, Stand 109
 // VON Davina Spohn
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  UNTERNEHMEN
Bild: Fotolia.com, Gina Sanders
Ex-EWE-Chef Brückmann bei Wircon
PERSONALIE. 

Matthias Brückmann ist seit geraumer Zeit Geschäftsführer des Energiedienstleisters Wircon.

Die Verwicklung Brückmanns als Vorstandschef in einen Spendenskandal bei der EWE AG hatte für Schlagzeilen gesorgt. Erst im Januar hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg Anklage gegen den 57-Jährigen erhoben. Im Mittelpunkt steht dabei die Zusage einer Spende über 253.000 Euro an die Stiftung des Ex-Box-Profis Wladimir Klitschko, die Brückmann in seiner Funktion als EWE-Vorstandsvorsitzender 2016 gemacht haben soll.
 // VON Günter Drewnitzky MEHR...

Im darauffolgenden Jahr musste er bei dem großen nordwestdeutschen Energieversorger abtreten. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet auf Untreue. Über die Eröffnung eines Verfahrens ist noch nicht entschieden.

Zu den Verfehlungen, die Brückmann seinerzeit von EWE vorgeworfen wurden, zählt auch eine Einladung von Dietmar Hopp, Gründer des Software-Unternehmens SAP, in die Loge des Versorgers beim Bundesligaspiel Bremen gegen Hoffenheim. Dass ihm diese Freundschaft, die ihm damals angelastet wurde, jetzt zu dem neuen Job verholfen hat, darüber spekuliert die Oldenburger Nordwest-Zeitung.

Der neue Arbeitgeber Wircon, ansässig im badischen Waghäusel, gehört danach über zwei Gesellschaften dem Milliardär und Fußball-Mäzen Hopp. Brückmann hatte übrigens auch Klitschko zu seinen Freunden gezählt. Unter der Marke Wirsol vertreibt Wircon Produkte und Dienstleistungen aus dem Bereich erneuerbare Energien. 

Während die Staatsanwaltschaft in der Hopp-Sache offensichtlich keinen Grund für Ermittlungen sieht, läuft vor dem Landgericht Oldenburg ein Zivilverfahren, bei dem der Ex-Vorstand gegen seine Kündigung klagt. Dabei fordert er nach Medienberichten 6,6 Mio. Euro, ist aber laut seinem Anwalt zu einer Einigung bei der Hälfte der Summe bereit.
 // VON Günter Drewnitzky
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Senertec hat neuen Geschäftsführer
Bild: s_l / Fotolia
PERSONALIE. 

Dr. Josef Wrobel steht seit 1. Februar an der Spitze des Schweinfurter KWK-Anlagen-Bauers Senertec.

Wrobel war zuvor Geschäftsführer beim Heizungsspezialisten Enertech und verfügt über langjährige Berufserfahrung sowohl in den Bereichen konventionelle Heiztechnik als auch bei den erneuerbaren Energien, teilte das Unternehmen mit.

 // VON Günter Drewnitzky MEHR...

Angesichts des von der Bundesregierung beschlossenen Klimapakets setzt Wrobel bei der strategischen Neuausrichtung des unterfränkischen Unternehmens auf eine breiter aufgestellte Produktpalette.

Mit dem Wechsel kehrt der bisherige Interimsgeschäftsführer Nikolas Friedel wie geplant wieder auf seine Position als Bereichsleiter zurück. Er hatte übernommen, nachdem Michael Boll im Juli 2018 das Unternehmen verlassen hatte.

Senertec baut KWK-Anlagen für Gewerbe- und Privatgebäude und ist nach eigenen Angaben Marktführer im Bereich bis 20 kW. Das europaweit tätige Unternehmen beschäftigt 125 Mitarbeiter.

 // VON Günter Drewnitzky
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Leag darf Tagebau weiter in die Spree entwässern
Bild: kw-on / Fotolia
KOHLE. Der Tagebaubetreiber Leag darf für den Betrieb der Braunkohleförderung in Welzow Süd Grundwasser heben, absenken und in die Spree einleiten, urteilte das Bundesverwaltungsgericht.
Zuvor hatte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die sogenannte wasserrechtliche Erlaubnis für den Tagebau Welzow Süd beklagt. Am 3. Februar erklärte das Bundesverwaltungsgericht sie abschließend für rechtens. Damit endet ein elfjähriger Rechtsstreit. Die Genehmigung erfolgte im Dezember 2008 im Rahmen einer Ausnahme vom brandenburgischen Landesbergamt.
 // VON Susanne Harmsen MEHR...

Mit ihrer Beschwerde wollte die Umweltschutzorganisation die Zulassung einer Revision gegen die Berufungsentscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Berlin-Brandenburg (OVG) erstreiten. Das OVG hatte zuvor ein Urteil des Verwaltungsgerichtes Cottbus bestätigt, mit dem bereits im Oktober 2012 die Klage des BUND gegen die wasserrechtliche Erlaubnis abgewiesen worden war.

BUND findet Urteil "nicht nachvollziehbar"

Zur Begründung hatte das OVG festgestellt, dass die Hebung von Grundwasser durch den Tagebaubetrieb sowie dessen Einleitung in kleinere Zuflüsse in die Spree und dessen Absenkung und Umleitung im Einklang mit den wasserrechtlichen und naturschutzrechtlichen Regelungen erfolgt. Ohne Ableitung des Grundwassers würde die Tagebaugrube volllaufen und ein Braunkohleabbau wäre nicht möglich.

Der BUND Brandenburg zeigte sich in einer ersten Reaktion auf das Urteil verständnislos. „Für uns ist die Entscheidung des Gerichts nicht nachvollziehbar“, sagte Landesgeschäftsführer Axel Kruschat der Märkischen Oderzeitung. Die Entscheidung sei ein großes Problem für die Gestaltung des Wasserhaushaltes der Spree, auch mit Blick auf die Wasserqualität und die Kosten für das Wassermanagement. 

Der Tagebau Welzow-Süd I ist ein genehmigter und in Betrieb befindlicher Tagebau in der brandenburgischen Lausitz an der Grenze zu Sachsen. Jährlich werden hier rund 22 Mio. Tonnen Braunkohle gefördert.
 // VON Susanne Harmsen
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Energiehändler Priogen mit deutschem Standort
Bild: Fotolia.com, Photo-K
VERTRIEB. Das Handelsunternehmen Priogen Group mit Sitz in Amsterdam hat eine deutsche Tochterfirma gegründet.
Die Priogen Energy GmbH bietet seit dem 1. Januar ihre Dienstleistung aus dem neuen Büro in Düsseldorf an. Dazu gehörten unter anderen die EEG-Direktvermarktung sowie die Übernahme von Power Purchase Agreements (PPA), teilte das Unternehmen mit.
 // VON Stefan Sagmeister MEHR...

Geleitet wird das deutsche Büro von Wolfgang Krüger. Er war zuvor Geschäftsführer von Neas Energy Deutschland, die 2019 von der britischen Centrica übernommen wurde.

Priogen hat seinen Hauptsitz in Amsterdam und ist an den Kurzfristmärkten für Strom und Gas in Europa und den USA aktiv. Nach eigenen Angaben setzt das Unternehmen ein jährliches Handelsvolumen von über 41 Mrd. kWh bei Strom und 46 Mrd. kWh bei Erdgas um. Rund 70 Mitarbeiter in 11 europäischen Ländern und den USA arbeiten für das Unternehmen.

Für den Energiehandel hat Priogen ein eigenes Strommarktmodell entwickelt, das die Stromproduktion und -nachfrage auf den europäischen Energiemärkten abbildet. Dabei würden auch Faktoren wie etwa Einschränkungen der Übertragungskapazität abgebildet, heißt es weiter. „Das Marktmodell wird durch ein eigenes globales Wettermodell ergänzt, mit dem ein Team von zehn hauseigenen Meteorologen arbeitet.“

 
Wolfgang Krüger ist Geschäftsführer der Priogen Energy GmbH. Foto: Priogen
 // VON Stefan Sagmeister
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MARKTBERICHTE

STROM
GAS
Strom: Day Ahead erholt sich
Bild: E&M
MARKTKOMMENTAR. Nach dem Preiseinbruch unter 30 Euro stieg der der Day Ahead an der Epex Spot wieder über die 30-Euro-Marke. Wenig Wind am Mittwoch ist dafür verantwortlich.
So wurde die Megawattstunde für das Marktgebiet Deutschland-Luxemburg in der Auktion am Dienstag mit 36,20 Euro/MWh fixiert. Die Notierung am Vortag für den Day Ahead lag bei 27,88 Euro/MWh und damit 8,32 Euro darunter.
 // VON Susanne Harmsen MEHR...

Nach Prognosen des Wetterdienstes Meteomatics beträgt die Windeinspeisung am Mittwoch tagsüber nur um die 15.000 MW und erreicht über Mittag sogar einen Tiefstwert um 5.000 MW. Erst in der Nacht steigt das Winddargebot wieder. Es erreicht aber mit knapp 20.000 MW nicht mehr die überdurchschnittlich hohen Werte der vergangenen Tage. Die PV-Einspeisung kann die Windflaute am Mittwochmittag etwas ausgleichen, etwa 12.000 MW werden hier erwartet.

Auch das Frontjahr notierte am Dienstagnachmittag an der EEX mit 40,65 Euro/MWh deutlich über dem Wert vom Montag, als Cal 21 mit 40,20 Euro/MWh fixiert wurde. Damit ist die Talfahrt vorläufig beendet. Verantwortlich ist die abgeschwächte Einspeisung aus Windkraft. Am generellen Marktumfeld aus niedrigen Preisen bei Gas, Kohle und Öl und viel zu warmer Witterung ändert sich allerdings vorläufig nichts.
 // VON Susanne Harmsen
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STROM
GAS
Gas: Leicht im Plus
Bild: E&M
MARKTKOMMENTAR. 

Nach den teils heftigen Abwärtsbewegungen der vergangenen Woche zeigte der Gasmarkt am Dienstag erstmals wieder ein paar vorsichtige Pluszeichen.

Dabei bleibt die Lage bearish. Hohe Temperaturen sind der Hauptgrund für die extrem niedrigen Preise. Für Deutschland, dem größten Gasmarkt in Europa, werden in der kommenden Woche Werte von mehr als drei Grad über der Norm vorhergesagt.
 // VON Günter Drewnitzky MEHR...

Eine weitere Ursache für die niedrige Nachfrage ist die hohe Windkrafteinspeisung, da sind Gaskraftwerke wenig gefragt. Auch die Speicher sind ungewöhnlich voll, in Deutschland wird ein Füllstand von 85 % verzeichnet. Hinzu kommt eine gute Versorgung mit LNG aus Übersee.

Der Day-Ahead-Kontrakt für das niederländische TTF Marktgebiet stand am Nachmittag bei 9,40 Euro/MWh und landete damit 2 Cent unter dem Schlusskurs des Vortages. Der Frontmonat März wies mit 9,33 Euro/MWh ein Plus von 11 Cent auf, ebenso viel gewann der Jahreskontrakt 2021, der bei 13,83 Euro/MWh lag.

Der Day-Ahead-Kontrakt für das deutsche NCG Marktgebiet erreichte an der EEX 10,00 Euro/MWh, das sind 5 Cent mehr als der Schlusskurs vom Vortag. Für den Frontmonat gab es Angebote für 10,05 Euro/MWh und beim Jahreskontrakt 2021 für 10,75 Euro/MWh.
 // VON Günter Drewnitzky
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