Was für ein Tag für Stromeinkäufer: Von 10 bis 17
Uhr war der Day-Ahead-Börsenstrompreis am 27. April, einem Sonntag, negativ. Zwischen 12 und 15
Uhr lag der Preis laut der Smard-Plattform der Bundesnetzagentur sogar unter minus 100
Euro. Insgesamt bescherte der April dem Stromhandel 75
Stunden mit negativen Preisen. Das waren fast doppelt so viele wie im gleichen Monat vor einem Jahr.
// VON Manfred Fischer MEHR...
Der Energieanbieter Naturstrom zählte für die ersten vier Monate dieses Jahres 119
Stunden mit Minus-Vorzeichen am Day-Ahead-Markt, 37
Stunden mehr als von Januar bis April 2024. Auch die Preisausschläge in die andere Richtung häuften sich. Laut Auswertung von Naturstrom überschritt die Amplitude an 66
Stunden die Marke von plus 200
Euro/MWh. Vergangenes Jahr stieg der Börsenpreis im gleichen Zeitraum lediglich während einer Stunde so hoch.
Den Tiefstwert im ersten Jahresdrittel beziffert der Energieanbieter auf minus 130
Euro pro Megawattstunde, das Maximum lag bei plus 583
Euro. Im Vorjahreszeitraum reichte der Day-Ahead-Preis von minus 65 bis plus 205
Euro/MWh. Im Durchschnitt kletterte er von rund 66 auf 103
Euro.
Preisrutsch dank ErneuerbarenNahezu gleich blieb die Zahl der Stunden, in denen der Strom weniger als 30 Euro kostete. An insgesamt 315
Stunden war das laut Erhebung der Fall – etwa 10
Prozent der gesamten Handelszeit.
Im April sank der Großhandelspreis an der Epex-Spot-Börse auf durchschnittlich 78
Euro/MWh. Diesen Wert errechnet der Energieanbieter Rabot Energy. Das ist der niedrigste Wert der vergangenen acht Monate, wie das Unternehmen betont.
Im März hatte der durchschnittliche Spotmarktpreis laut Transparenzplattform der Übertragungsnetzbetreiber noch 94,73
Euro/MWh betragen. Im Februar lag er bei 128,53
Euro, im Januar bei 114,14
Euro.
Ausschlaggebend für den Preisrutsch im April war der Anstieg der Erneuerbaren-Einspeisung. Der Grünstrom-Anteil machte im April 56
Prozent aus, im März betrug er erst 49
Prozent, im Februar 43
Prozent.
Mittags unter 10 EuroSolarstrom steuerte im April laut der Analyse 23
Prozent zum Strommixes bei, Windenergie aufgrund mäßigen Windes nur 20
Prozent. In der Vergangenheit hatte Windkraft vor Photovoltaik gelegen.
Im Tagesverlauf lag der Strompreis zwischen 12 und 14
Uhr im Schnitt unter 10
Euro/MWh. Nachts, zwischen 0 und 4
Uhr, kostete Strom durchschnittlich zwischen 80 und 90
Euro/MWh. Um 7
Uhr stieg der Preis auf 120
Euro, der Höchstwert am Abend wurde gegen 20
Uhr erreicht und belief sich auf 140
Euro.
// VON Manfred Fischer WENIGER