17. Mai 2025
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Wegen Untätigkeit: Gericht verurteilt Bundesnetzagentur
Quelle: Fotolia / H-J Paulsen
RECHT.  Statt der gesetzlichen Frist von vier Monaten mehr als zwei Jahre: Das Verwaltungsgericht Köln hat die Netzagentur verurteilt, in einem Verfahren endlich zu entscheiden.
Die Bundesnetzagentur hat sich in einem Streitbelegungsverfahren zu viel Zeit gelassen. Viel zu viel, wie das Verwaltungsgericht Köln in einem Urteil vom 25. April festgestellt hat. In dem Urteil, das jetzt öffentlich geworden ist, stellen die Richter klar, dass die Bonner Behörde bei sogenannten Verhandlungsgeboten die Streitbeilegungsfrist von vier Monaten einhalten muss (Aktenzeichen 1 K 8270/24). In dem verhandelten Fall ging es um ein Verfahren, das die Bundesnetzagentur seit mehr als zwei Jahren beschäftigt.
// VON Manfred Fischer  MEHR...

Geklagt hatte die Multiconnect GmbH. Dem Münchner Telekommunikationsanbieter geht es um die Durchsetzung des Verhandlungsgebots gegen einen Mobilfunknetzbetreiber, von dem man Vorleistungen beziehen will, um Mobilfunkdienste anbieten zu können. Das Kölner Gericht verurteilte die Bundesnetzagentur nun dazu, das Streitbeilegungsverfahren zu entscheiden.

Und es betonte, wie Mulitconnect mitteilt, dass die gesetzliche Frist für solche Verfahren von vier Monaten auch nicht bei komplexem Sachverhalt oder umfangreichen Anträgen überschritten werden darf. Tatsächliche Umstände rechtfertigten keine Verlängerung. Die Bundesnetzagentur müsse die Einhaltung der Frist organisatorisch sicherstellen.

„Das Urteil ist eine Mahnung an die Behörde, ihren gesetzlichen Pflichten proaktiv nachzukommen. Ein echter Schiedsrichter steht mitten im Spielgeschehen, reagiert schnell und trifft unverzüglich Entscheidungen. Er muss für klare Regeln sorgen, während das Spiel läuft – nicht erst danach“, kommentiert der Hauptstadtbüroleiter beim Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko), Sven Knapp, das Urteil, auf das er aufmerksam gemacht hatte.

Knapp sieht die Bundesnetzagentur nicht nur beim Mobilfunk untätig. „Auch bei der seit fast drei Jahren laufenden Diskussion zum Doppelausbau von Glasfasernetzen vermissen wir ein entschlossenes Handeln der Behörde“, kritisiert er.

Das Verwaltungsgericht hat eine Revision gegen das Urteil nicht zugelassen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Bis 13. Juni kann die Bundesnetzagentur Nichtzulassungsbeschwerde einlegen, dann muss das Bundesverwaltungsgericht entscheiden, ob Revision doch zulässig ist. Ob sie das vorhabe, ließ die Behörde auf Anfrage dieser Redaktion offen.

Entwurf der Entscheidung lag vor

Im Amtssitz Bonn begründet man die lange Zeit mit dem Sachverhalt. „Die Bundesnetzagentur war bestrebt, die gesetzlichen Fristen einzuhalten. Eine Entscheidung der komplexen Fragen war in der kurzen starren gesetzlichen Frist aufgrund des Umfangs und der Komplexität des Verfahrens allerdings nicht möglich“, erklärt ein Sprecher des Hauses gegenüber dieser Redaktion. Multiconnect habe mit circa 49 Anträgen diverse Vertragsklauseln zum Gegenstand des Verfahrens gemacht. „Es war unmöglich, diese in der gesetzlichen Frist abschließend zu bearbeiten.“

Weitere Verzögerungen seien zudem entstanden durch das Verhalten der Beteiligten, „so beispielsweise aufgrund von Diskussionen um Schwärzungen. Zwischenzeitlich musste ein Eilverfahren zum Umfang von Schwärzungen vor dem Verwaltungsgericht Köln geführt werden.“ Und nicht zuletzt betont der Sprecher: „Der Entwurf der Entscheidung lag den Verfahrensbeteiligten vor der mündlichen Verhandlung des Verwaltungsgerichts Köln zur Anhörung vor.“

Ärgernis für Erneuerbaren-Branche

Auch aus der Energiebranche, vor allem aus dem Windenergie-Sektor, wird immer Kritik am Vorgehen der Regulierungsbehörde laut. Justiziable Fristversäumnisse indes, wie in dem vorliegenden Fall, gibt es nach Angaben des Bundesverbands Windenergie (BWE) nicht.

Der Verband stößt sich schon lange an der Zeit, die zwischen Subventions-Ausschreibungen und Bekanntgabe der Ergebnisse verstreicht. Im August vergangenen Jahres monierte BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek: „Bei der letzten Ausschreibungsrunde vergingen zwei Monate zwischen Stichtag und Bekanntgabe der Ergebnisse. Dies führt zu vermeidbaren Verzögerungen in der Projektrealisierung.“ Ähnliche Kritik wird auch in PV- oder Biogas-Branche laut.
// VON Manfred Fischer
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  POLITIK & RECHT
Quelle: Shutterstock / lassedesignen
Belgien macht Atomausstieg rückgängig
KERNKRAFT. Das belgische Parlament hat den Ausstieg vom Ausstieg vollzogen. Und will neue Meiler errichten lassen. In Dänemark wackelt das jahrzehntelange Verbot der Atomkraft.
Das Nationalparlament in Brüssel stimmte am 15. Mai für ein Gesetz der Regierung unter dem Rechtsnationalisten Bart De Wever, mit dem die Laufzeiten der bestehenden Atomreaktoren verlängert werden sollen. Zusätzlich will die Regierung weitere Reaktoren in Auftrag geben, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
 // VON MBI / Georg Eble / Claus-Detlef Grossmann MEHR...

In Belgien sind derzeit vier Reaktoren in Betrieb: zwei im Kraftwerk Doel an der niederländischen Grenze und zwei im AKW Tihange bei Lüttich, rund 50 Kilometer Luftlinie von der deutschen Grenze entfernt. Ursprünglich sollten die Reaktoren bereits in diesem Jahr abgeschaltet werden. Alle vier sind bereits seit Jahrzehnten in Betrieb.

Eigentlich war der Atomausstieg schon vor 22 Jahren vom selben Parlament in Gesetz gegossen. Doch schon die Vorgängerregierung hatte im Zuge der durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten Energiekrise eine Laufzeitverlängerung für die Reaktoren Tihange 3 und Doel 4 beschlossen, beide waren 1985 ans Netz gegangen. Der französische Energiekonzern Engie sagte im März zu, beide Reaktoren für die kommenden zehn Jahre weiter zu betreiben.

Die zwei übrigen Reaktoren Tihange 1 und Doel 2 sind seit knapp 50 Jahren in Betrieb und sollen eigentlich zum Jahresende abgeschaltet werden. Das nun verabschiedete Gesetz macht einen Weiterbetrieb rechtlich möglich, die Regierung müsste allerdings rasch einen Vertragspartner finden.

Der belgische Energieminister Mathieu Bihet von der liberalen Partei „Reformbewegung“ (MR) kündigte an, dafür Gespräche mit dem Betreiber Engie zu führen. Ob das Unternehmen einen weiteren solchen Vertrag eingehen will, ist allerdings unklar. „Atomkraft ist nicht mehr Teil der Strategie der Engie-Gruppe“, sagte ein Konzernsprecher AFP.
 
 
Die Kernenergie ist angesichts der Energiekrise durch den Ukraine-Krieg und der Klimaziele EU-weit auf dem Vormarsch. Unter anderem in Frankreich und Schweden sollen zusätzliche Anlagen gebaut werden. Italien will erstmals seit Jahrzehnten wieder ein eigenes AKW bauen.

Die belgische Regierung will damit auch die Klimaziele der EU erreichen.
„Wir müssen den Anteil der Atomkraft in unserem Energiemix erhöhen, um CO2-freien Strom zu erzeugen“, sagte Minister Bihet 15. Mai im Radiosender Bel-RTL.

Dänemark möglicherweise auch vor Kehrtwende

Dänemark prüft derzeit die Aufnahme der Kernenergie in seinen Energiemix und will möglicherweise das 40-jährige Verbot dieser Energiequelle aufheben. Die Regierung werde eine Analyse der Vorteile, Risiken und des Potenzials des Einsatzes von Kernreaktoren zur Ergänzung der in Dänemark vorherrschenden Wind- und Solarenergie einleiten, sagte der dänische Energieminister Lars Aagaard diese Woche im Parlament.

Bedauern und Hoffnung in Deutschland

Das nun von dem SPD-Politiker Carsten Schneider (zuvor Steffi Lemke, Grüne) geführte Bundesumweltministerium bedauert aber die aktuelle Änderung, sagte ein Sprecher, nicht zuletzt, weil Risiken der Atomkraftnutzung nicht an Landesgrenzen Halt machten. Es bleibe abzuwarten, wie es in Belgien weitergehe. Eine Gesetzesänderung bedeute noch nicht eine tatsächliche Laufzeitverlängerung.

Schneider bekräftigte, Deutschland halte am Ausstieg fest. „Ich bin da ganz klar.
Es gibt da eine Kontinuität zur letzten Bundesregierung“, sagte er nach einem Treffen mit den Umweltministern der Länder im saarländischen Mettlach-Orscholz.

Auch das Land Rheinland-Pfalz, dessen Westgrenze 75 Kilometer vom AKW-Standort Tihange und 200 Kilometer von Doel entfernt ist, bedauerte den Schritt Belgiens. „Auch wenn es sich um eine selbstständige Entscheidung Belgiens handelt, muss klar sein, dass es sich bei den AKW um grenznahe Anlagen handelt“, erklärte Energieministerin Katrin Eder am 16. Mai.

Die Grünen-Politikerin bestand auf einer umfassenden Sicherheitsüberprüfung der Meiler und äußerte die „Hoffnung, dass der Weiterbetrieb Wunschdenken bleibt“, wenn Betreiber Engie bei seinem Willen zum Ausstieg festhält. „Der Reaktor Doel 3, der für seine Risse und Leckagen berüchtigt war, musste abgeschaltet werden und auch der Hochrisikoreaktor Tihange 2 wurde stillgelegt“, erinnerte Eder.
 // VON MBI / Georg Eble / Claus-Detlef Grossmann
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EU-Parlament stimmt über einfacheren Klimazoll ab
Quelle: Fotolia / bluedesign
KLIMASCHUTZ. Das Europäische Parlament steht kurz vor dem Durchwinken des Vereinfachungspakets für den CO2-Ausgleichsmechanismus (CBAM, sprich: „sii-bäm“).
Das Europäische Parlament will am 22. Mai auf seiner Kurzplenartagung in Brüssel über das Vereinfachungspaket für den CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM – Carbon Border Adjustment Mechanism) abstimmen. Ziel ist es, die energieintensive Industrie mit einer Vereinfachung der Vorschriften zu entlasten.
 // VON Ali Ulucay MEHR...

Die CBAM-Gesetzesinitiative gehört zum so genannten Omnibus-Verfahren, das die EU-Kommission Ende Februar vorgeschlagen hatte. Ziel ist es, die bürokratischen Pflichten für Unternehmen deutlich zu entschärfen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Teil des Pakets sind neben der CO2-Grenzsteuer sind das EU-Lieferkettengesetz, die Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD).

Am Donnerstag steht der Grenzausgleichsmechanismus auf der Tagesordnung. Konkret sollen etwa 90 Prozent der Unternehmen, die zurzeit von CBAM betroffen sind, von dem EU-Gesetz ausgenommen werden. Auch sollen die Meldepflichten vereinfacht und die Importeure kleinerer Waren von den Verpflichtungen befreit werden. Der bürokratische Aufwand für die betroffenen Unternehmen sei im Vergleich zum Nutzen nur gering, hieß es zur Begründung. Trotz dieser Änderung würden immer noch 99 Prozent der CO2-Emissionen erfasst. Mit den Änderungen sollen nur noch jene Importeure eine CO2-Abgabe bezahlen, die mehr als 100 Tonnen Waren, die unter den Grenzausgleich fallen, pro Jahr einführen.

Den CO2-Grenzausgleich zahlen Importeure auf Stahl, Aluminium, Zement und Düngemittel aus dem außereuropäischen Ausland. Damit soll sichergestellt werden, dass europäische Hersteller nicht benachteiligt werden gegenüber Produzenten aus Drittstaaten, in denen weniger strenge Klimaschutzgesetze und CO2-Auflagen gelte.
 
 
Union fordert schon länger ein Umdenken der Union

Die Unionsparteien, die zur größten EVP-Fraktion im EU-Parlament gehören, unterstützen die Kommissionsvorschläge. Sie fordern schon seit knapp einem Jahr, nach dem Sieg bei den Europawahlen im Juni 2024, ein Umdenken in der EU-Klimaschutz und -Industriepolitik. Die strengen Umwelt- bzw Klimaauflagen sowie andere Mitteilungspflichten der Unternehmen müssten stark gelockert werden, damit die Wirtschaft wieder Investitionen tätige und ihre Wettbewerbsfähigkeit behalten könne.

Die Grünen im EU-Parlament sehen die CBAM-Pläne hingegen kritisch. Der Grünen-Abgeordnete Michael Bloss sieht eine große Gefahr für den „Green Deal“. Die Kommissionspläne würden zahlreiche beschlossene Regelungen rückgängig machen, bemängelte Anna Cavazzini (ebenfalls Grüne). Hier gehe es nicht mehr um Bürokratieabbau, sondern vielmehr um Deregulierung, so Cavazzini.
 // VON Ali Ulucay
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Neues Sanktionspaket richtet sich auch gegen Nordstream
Quelle: Shutterstock / Wojciech Wrzesien
GAS. Die EU-Kommission arbeitet nach den Worten Präsidentin Ursula von der Leyen an einem weiteren Sanktionspaket gegen Russland.
Bei den geplanten EU-Sanktionen geht es hauptsächlich um die russisch-deutschen Gasleitungen Nordstream 1 und Nordstream 2. Am Rande des Gipfeltreffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) am 16. Mai in der albanischen Hauptstadt Tirana sagte von der Leyen: „Uns ist der Frieden wichtig. Deshalb müssen wir den Druck auf Präsident Putin erhöhen, bis er bereit für Frieden ist.“
 // VON Claus-Detlef Grossmann und Georg Eble MEHR...

Gleichzeitig begannen in der türkischen Großstadt Istanbul russisch-ukrainische Verhandlungen über einen Waffenstillstand, zu dem Russland nur niedrigrangige Delegationsmitglieder schickte.

Neben Nordstream soll das 18. Sanktionspaket gegen Russland auch weitere Schiffe der russischen Schattenflotte umfassen. Außerdem werde „die Preisobergrenze für Öl gesenkt“ und „schließlich werden Sanktionen gegen den Finanzsektor in Russland beschlossen“. Großbritannien hatte dieser Tage eigene Strafmaßnahmen gegen die Schattenflotte angekündigt.
 // VON Claus-Detlef Grossmann und Georg Eble
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  HANDEL & MARKT
Quelle: Shutterstock / r.classen
RAG Austria will Wasserstoffspeicherung kommerzialisieren
WASSERSTOFF. In einem Demonstrationsprojekt hat die RAG monatelang rund 500.000 Kubikmeter grünen Wasserstoff gespeichert. In einem Folgevorhaben wird die Technologie nun bis 2029 hochskaliert.
Die österreichische Rohöl-Aufsuchungs-Gesellschaft (RAG Austria) hat das Demonstrationsprojekt „Underground Sun Storage 2030“ (USS2030) zur unterirdischen Speicherung von Wasserstoff mit Erfolg abgeschlossen. Nun arbeitet sie an der Kommerzialisierung der Technologie, teilte sie am 16. Mai mit.
 // VON Klaus Fischer MEHR...

Im Zuge von USS2030 seien in zwei Zyklen rund 500.000 Kubikmeter „grüner“ Wasserstoff monatelang im seit 2023 bestehenden Speicher Rubensdorf-Gampern gelagert und „in hoher Reinheit wieder aus der Lagerstätte entnommen“ worden, hieß es in einer Aussendung. Den Wasserstoff nutzt die RAG zur Erzeugung von Strom und Wärme in ihrem Blockheizkraftwerk (BHKW) Gampern etwa 70 Kilometer südwestlich der oberösterreichischen Landeshauptstad Linz und direkt nördlich des Attersees.

In Kürze beginnen im Rahmen des von der EU mit rund 20 Millionen Euro geförderten Projekts „EU H2 Stars“ vier weitere Speicherzyklen. Sie laufen bis September 2029 und dienen nicht zuletzt der Hochskalierung der Technologie. „Die reale Umsetzung der ersten Wasserstoffspeicher kann bei entsprechender Nachfrage und einem geeigneten Marktumfeld unmittelbar starten“, verlautete die RAG.

Erster kommerzieller Erfolg

Die grundsätzliche kommerzielle Anwendbarkeit ihrer Technologie zeigte die RAG nach eigenen Angaben in einem mit April 2025 beendeten, darauf aufsetzenden Projekt mit der Gemeinde Gampern. Die Kommune etablierte eine Energiegemeinschaft, die den Strom sowie die Wärme aus dem wasserstoffbetriebenen BHKW Gampern verwendet. Laut der RAG soll der Abschlussbericht zu dem Vorhaben „in den kommenden Wochen“ veröffentlicht werden.

Die RAG Austria gehört zu knapp mehr als 50 Prozent dem niederösterreichischen Energiekonzern EVN, zu knapp 30 Prozent der Uniper Global Commodities und zu je 10 Prozent der Salzburg AG sowie der Energie Steiermark. Mit einer Kapazität von 6,3 Milliarden Kubikmetern gehört sie zu den bedeutendsten Betreibern von Erdgasspeichern in Mitteleuropa. Ihr größter Speicher ist Haidach mit 2,9 Milliarden Kubikmetern. Diese Anlage wird auch von deutschen Gasversorgern benutzt.
 // VON Klaus Fischer
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Interesse an kasachischen Seltenen Erden
Quelle: Pixabay / Sarah Richter
VERANSTALTUNG. Rohstoffe, die das Herz jedes elektrotechnischen Produktionsingenieurs höher schlagen lassen, hat Kasachstan in jüngster Vergangenheit entdeckt. Die Resonanz aus dem Ausland ist enorm.
Der zentralasiatische Staat Kasachstan hat in den jüngsten fünf Jahren private Investitionen in Höhe von etwa 1 Milliarde Dollar in seinen geologischen Sektor gelockt und vor kurzem ein großes Vorkommen an Seltenen Erden entdeckt, das auf 800.000 Tonnen geschätzt wird, berichtet die „Astana Times“ unter Berufung auf Margulan Baibatyrov, stellvertretender Vorsitzender des Geologieausschusses des Industrieministeriums.
 // VON Martin Klingsporn MEHR...

Baibatyrov sprach im Rahmen des Bergbaukongress von Kasachstan. Die Veranstaltung brachte Vertreter der Industrie aus acht Ländern zusammen, darunter China, Ungarn, Italien, Kasachstan, Kirgisistan, Russland, Tadschikistan und Usbekistan. Baibatyrov bestätigte gegenüber Kazinform, dass allein die großen internationalen Unternehmen 41 Milliarden Tenge (72 Millionen Euro) für geologische Explorationsarbeiten zur Verfügung gestellt haben.

Kasachstan verfügt über vielversprechende Reserven an Seltenerdmetallen und könnte, wenn sich die Prognosen bestätigen, mengenmäßig zu den zehn führenden Ländern der Welt aufsteigen. „Wir haben 2022 mit der Erkundung von elf Lagerstätten begonnen, die 2024 abgeschlossen wurde. Wir haben eine sehr große Lagerstätte entdeckt. Es handelt sich um ein Vorkommen, das etwa 17 Seltene-Erden-Bestandteile enthält, darunter Lanthanoide, Telluride, Neodym und Lithium“, erklärte Baibatyrov.

Diese Elemente sind von entscheidender Bedeutung für High-Tech-Anwendungen wie die Produktion von Elektrofahrzeugen, Turbinen, Neodym-Magneten, Batterien und Mikroelektronik.
 // VON Martin Klingsporn
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  TECHNIK
Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien
Südwind-Windenergieanlage fackelt ab
WINDKRAFT ONSHORE. Durch einen Brand hat die EnBW in Niedersachsen ein Windrad des ehemaligen Herstellers Südwind verloren. Verletzt wurde niemand, aber auch die Umgebung ist verunreinigt.
Beim Brand einer Südwind-Windenergieanlage von EnBW im niedersächsischen Bremervörde-Iserlersheim ist am Abend des 15. Mai nach Konzernangaben das Maschinenhaus vollständig abgebrannt. Teile der Rotorblätter und andere Komponenten fielen in die umgebenden Felder und verunreinigten sie.
 // VON Georg Eble MEHR...

Menschen wurden nicht verletzt, Feuerwehr und Polizei sperrten das Gelände weiträumig ab. Es bestand nach EnBW-Behauptung auch zu keiner Zeit eine Gefahr für sie. Auch die Trafostation blieb intakt. Landwirtschaftliche Flächen müssen in ähnlich gelagerten Fällen gesperrt und von den scharfkantigen Verbundstoff-Trümmern befreit werden.

Laut EnBW hatte die örtliche Feuerwehr die EnBW-Leitwarte gegen 19 Uhr über eine Rauchentwicklung informiert, die von Anwohnern gemeldet worden war. Kurz darauf brach das Feuer aus. Eine halbe Stunde nach dem Notruf war die Feuerwehr mit 100 Einsatzkräften da und bekämpfte den Brand.

Die zerstörte Windenergieanlage mit einer Nabenhöhe von 65 Metern und einer installierten Leistung von (nur) 1,5 MW ist vom Typ S70 von Südwind, einem ehemaligen Hersteller, der später von Nordex übernommen wurde. Die Genehmigung stammt von 2001, die Inbetriebnahme war 2003, so das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur.

Da das Windrad Teil eines Windparks mit insgesamt sechs Windenergieanlagen ist, wurde vorsorglich der gesamte Windpark vom Netz der EWE Netz getrennt. Betriebsführer ist die EnBW Windkraftprojekte GmbH, die den Windpark von der SCE Wind Zernitz übernommen hatte.

Vom 16. Mai an sollten laut EnBW Behördenvertreter sowie bestellte Sachverständige an Ort und Stelle den Schaden begutachten. Die EnBW kündigte an, die Ursachen des Vorfalls sowie die Standsicherheit der Anlage „zeitnah“ zu klären.
 // VON Georg Eble
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Total errichtet Ladesäulen an Einkaufszentren in Brandenburg
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
ELEKTROFAHRZEUGE. Schnell laden oder noch schneller: An Shopping Malls im Osten stehen jetzt Ladepunkte von Total zur Verfügung, deren Ladeleistung zwischen 50 und 200 Kilowatt liegt.
Insgesamt 40 neue Ladepunkte hat Total Energies an zwei Shopping-Zentren in Brandenburg errichtet. Am Kaufpark Eiche in Ahrensfelde und am Havelpark Dallgow in Dallgow-Döberitz wurden je vier Ladesäulen mit einer Leistung von bis zu 200 kW sowie sechs Ladesäulen mit einer Leistung von 50 kW installiert.
 // VON Imke Herzog MEHR...

Wie „TotalEnergies“ am 15. Mai mitteilte, sollen im Rahmen einer Kooperation mit dem Shopping-Center-Betreiber ECE Marketplaces in Kürze am Einkaufszentrum Wust weitere 18 Ladepunkte mit Ladeleistungen zwischen 50 und 200 kW hinzukommen.

Geladen wird unabhängig von der Leistung ausschließlich Grünstrom. Total Energies übernimmt nach dem Planungsprozess und der Bauphase auch Betrieb und Wartung der Ladesäulen. Verbaut wird vor Ort laut Total Energies „bedarfsgerechte Ladetechnik“. HPC-Schnelllader mit einer Leistung von bis zu 200 kW können – sofern das Elektrofahrzeug über die notwendige Technologie verfügt – während eines kurzen Einkaufs genutzt werden, um das E-Auto innerhalb von 30 Minuten aufzuladen. Wer länger Zeit hat, kann auf DC-Wallboxen mit 50 kW Ladeleistung zurückgreifen.

„Laden nahtlos in den Alltag integrieren“

Jan Petersen, Geschäftsführer von Total Energies Charging Solutions Deutschland GmbH, erklärt, das Ziel sei, dort „attraktive Ladeangebote zu schaffen, wo die Kundinnen und Kunden das Laden ihres Fahrzeugs nahtlos in den Alltag integrieren können“.

Total Energies hatte in der Ausschreibung des Bundes zum Deutschlandnetz 2023 den Zuschlag für 1.100 Schnellladepunkte an 134 Standorten im ländlichen und städtischen Raum erhalten. 2024 schloss sich ein
 
Zuschlag für weitere 166 Schnellladepunkte an 33 unbewirtschafteten Rastanlagen entlang der Autobahn an.

Im Rahmen der Ausschreibung zum Deutschlandnetz will Total Energies auch seine Kooperation mit ECE Marktplaces fortsetzen und an weiteren Einkaufszentren wie dem Oder-Center in Schwedt Ladesäulen errichten. Nach Unternehmensangaben betreibt Total Energies ein deutschlandweites Netz von mehr als 7.000 Ladepunkten.
 // VON Imke Herzog
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Drohnen gegen Kupferdiebe und Saboteure
Quelle: Pixabay / Benita Welter
KOHLEKRAFTWERKE. Mit Hilfe von Drohnen geht der Energieversorger Leag in der Lausitz gegen Diebstahl und Vandalismus auf seinem Betriebsgelände vor.
Die Fluggeräte sind seit einigen Monaten im Einsatz und zeigten bereits Wirkung, teilte die Leag Lausitzer Energie AG mit. Die Zahl der Diebstähle sei im Winterhalbjahr 2024/2025 deutlich gesunken.
 // VON dpa MEHR...

„Die Drohnen führen sehr zuverlässig ihre selbstständigen Patrouillenflüge über unserem Betriebsgelände durch und konnten dabei frühzeitig Gefahren wie Diebstahlsversuche, Vandalismus oder sonstige illegale Handlungen identifizieren“, sagte der Koordinator des Unternehmensschutzes bei der Leag, Johannes Bieder.

Immer wieder machen sich auf dem Betriebsgelände des Kraftwerksbetreibers Diebe zu schaffen, die es vor allem auf Kupfer und Diesel abgesehen haben. Laut Leag entstanden Schäden von Zehntausenden Euro pro Monat. In der Vergangenheit waren auch Kohlegegner aus Protest in den Tagebau eingedrungen und hatten Bagger besetzt.

Der Einsatz der autonomen Drohnen wird in Kombination mit Video-Überwachungstürmen erprobt, wie das Unternehmen mitteilte. Fälle von Diebstahl sollen vor allem beim Tagebau Jänschwalde und beim Eisenbahnbetrieb im Lausitzer Braunkohlerevier verhindert werden. Das Bergbauunternehmen will das Projekt künftig noch ausweiten.

Ist es ein Mensch?

Die Drohnen sind mit Sensoren, Kameras und Analysetools ausgestattet, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren, wie die Leag schilderte. Damit ließen sich in Echtzeit auch abgelegene und schwer zugängliche Gebiete überwachen. Rund um die Uhr könnten so Alarmmeldungen ausgelöst werden. Die mit der Drohne verbundene KI werte etwa aus, ob es sich auf dem Bild der Wärmekamera um einen Menschen handele. Bei einem Alarm im Leag-Lagezentrum werden dann der Wachdienst oder auch die Polizei zu den Tatorten gerufen.
 // VON dpa
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  UNTERNEHMEN
Quelle: Pixabay / angelo luca iannaccone
Gläubiger stimmen Baywa-Restrukturierungsplan zu
WIRTSCHAFT. Mit einer Mehrheit von 93,29 Prozent machen die Finanzgläubiger des angeschlagenen Baywa-Großkonzerns den Weg frei für die Sanierung.
Mit einer deutlichen Kapitalmehrheit von 93,29 Prozent haben die Finanzgläubiger der Baywa AG dem Restrukturierungsplan des Unternehmens zugestimmt. „Mit der Zustimmung ist das finanzielle Fundament für den Sanierungsrahmen bis Ende 2028 gelegt. Die Baywa kann sich nun auch weiterhin auf die erfolgreiche operative Transformation konzentrieren“, kommentierte CRO und Vorstandsmitglied Michael Baur die Entscheidung.
 // VON Katia Meyer-Tien MEHR...

Der Plan sieht eine Verlängerung der unterschiedlichen Kredite bis zum 31. Dezember 2028 vor. Auch eine Kapitalerhöhung in Höhe von bis zu circa 202 Millionen Euro sei beschlossen worden, wie es in einer Mitteilung des Unternehmen heißt. Die weiteren Details der Kapitalerhöhung sollen noch vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates festgelegt werden.

Neben den Gläubigern waren beim rund zweistündigen gerichtlichen Erörterungs- und Abstimmungstermin am 15. Mai auch die Aktionäre des Unternehmens zugegen. Allerdings nicht in ausreichender Zahl: „Erwartungsgemäß“ seien nur knapp 64 Prozent des insgesamt ausgegeben Aktienkapitals vertreten gewesen, so dass das gesetzlich erforderliche Quorum von 75 Prozent des insgesamt ausgegeben Aktienkapitals nicht erreicht wurde. Im vorliegenden Fall sei aber die Zustimmung der Finanzgläubiger ausreichend gewesen, hieß es.

Die Aktien der Baywa befinden sich zu gut 75 Prozent in Streubesitz. Die größten Aktionäre sind Finanzinvestoren. Das größte Aktienpaket hält die Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG, so das Portal Onvista.

Im nächsten Schritt muss der Restrukturierungsplan nun noch vom zuständigen Amtsgericht München bestätigt werden. Medienberichten zufolge soll das Anfang Juni geschehen.
 // VON Katia Meyer-Tien
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Uniper liefert Strom und Gas an Octopus
Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien
WIRTSCHAFT. Die Energieunternehmen Uniper und Octopus haben eine Vereinbarung über Strom- und Gasbezüge getroffen.
Der Energieanbieter Octopus Energy will expandieren, und das gleich in drei europäischen Ländern: Deutschland, Spanien und Italien. Strom und Gas für diese Expansion soll Uniper liefern. Eine entsprechende Vereinbarung haben die Unternehmen kürzlich getroffen, heißt es in einer Meldung, die Uniper am 16. Mai veröffentlichte.
 // VON Katia Meyer-Tien MEHR...

Der Meldung zufolge umfasst die Vereinbarung „ein breites Spektrum an Strom- und Gasprodukten, die an den Handelsmärkten beschafft werden“. Auch „Produkte zur Unterstützung der Initiativen beider Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien vor – wie etwa Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements, PPA)“ seien in der Vereinbarung vorgesehen.

Octopus Energy wurde 2015 in Großbritannien gegründet und ist mittlerweile an 27 Standorten weltweit vertreten, darunter Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Australien, Neuseeland, Japan und die USA.
 // VON Katia Meyer-Tien
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Engie steigert Gewinn im ersten Quartal
Quelle: Fotolia / alexmat46
BILANZ. Engie hat den Gewinn im ersten Quartal dank seines Infrastrukturgeschäfts gesteigert.
Der französische Energieversorger Engie bestätigte zudem seinen Ausblick für das Gesamtjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) exklusive Atomkraft stieg organisch um 2,1 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag unverändert bei 5,4 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um 5,6 Prozent auf 23,3 Milliarden Euro. 
 // VON Claus-Detlef Grossmann MEHR...

Für 2025 rechnet Engie weiterhin mit einem bereinigten Nettogewinn von 4,4 bis 5 Milliarden Euro sowie mit einem um Atomkraft bereinigten Ebit von 8 bis 9 Milliarden Euro.

Der französische Staat hält 24,1 Prozent der Anteile am Energiekonzern Engie.
Engie ist international tätig und beschäftigt weltweit rund 97.300 Mitarbeitende.
Im Jahr 2024 erzielte die Gruppe einen Umsatz von 82,6 Milliarden Euro.

In Deutschland ist Engie über die Engie Deutschland AG mit Sitz in Berlin vertreten.
Das Unternehmen ist in den Bereichen Energieversorgung, Energiedienstleistungen und Gebäudetechnik aktiv.
 // VON Claus-Detlef Grossmann
 WENIGER

Envitec Biogas halbiert den Gewinn
Quelle: Kurhan, Fotolia
BILANZ. Der Biogasanlagen-Hersteller Envitec spricht vom einer „Normalisierung“ im Geschäftsjahr 2024.
Die Envitec Biogas AG hat im Geschäftsjahr 2024 auf Jahressicht ein deutliches Minus bei Umsatz und Ergebnis verzeichnet. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) sank um die Hälfte auf 44 Millionen Euro nach 88,2 Millionen Euro im Vorjahr. Der Jahresüberschuss fiel um über 50 Prozent auf 29,8 Millionen Euro. Entsprechend reduzierte sich das Ergebnis je Aktie auf 2,01 Euro nach 4,31 Euro im Jahr 2023.
 // VON Kristina Steffens MEHR...

Der Konzernumsatz ging um 19 Prozent auf 337,7 Millionen Euro zurück. Belastend wirkten vor allem sinkende Energiepreise und ein rückläufiger Anlagenbau. Das Ebitda lag bei 67,3 (Vorjahr: 116,1) Millionen Euro. „Wie erwartet, spiegelt das Geschäftsjahr 2024 eine Normalisierung nach zwei außergewöhnlichen Jahren wider“, kommentierte CEO Jörg Fischer laut Mitteilung.

Angesichts der gesunkenen Ergebnisse und laufender Investitionen schlägt das Unternehmen der Hauptversammlung am 4. Juli 2025 eine Dividende von 0,50 Euro je Aktie vor. Im Vorjahr lag die Ausschüttung noch beim Sechsfachen: bei 3,00 Euro.
 // VON Kristina Steffens
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Eon besorgt sich eine größere Kreditlinie
Quelle: Fotolia / jogyx
FINANZIERUNG. Eon hat für das geplante Investitionsprogramm Milliarden Euro bei Banken geholt.
 // VON MBI/DJN MEHR...

21 Banken stellen in den nächsten fünf Jahren bis zu 4,7 Milliarden Euro für die Liquiditätssicherung des Energiekonzerns Eon bereit, wie dieser in Essen mitteilte. Die Kreditmarge ist den Angaben zufolge die gleiche wie bei der bisherigen Kreditlinie in Höhe von 3,5 Milliarden Euro, die vorzeitig abgelöst wurde.

Die neue Kreditlinie kann zwei Mal um jeweils ein Jahr verlängert und das Kreditvolumen um bis zu 1 Milliarde Euro aufgestockt werden.

Eon will zwischen 2024 und 2028 insgesamt 43 Milliarden Euro in den Ausbau einer leistungsfähigen und digital steuerbaren Energieinfrastruktur investieren. Der Konzern hatte im ersten Quartal noch mehr verdient, als erwartet (wir berichteten).

 // VON MBI/DJN
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LEE NRW findet neuen Geschäftsführer bei der IHK Köln
Christian Vossler ist von Juni 2025 an neuer Geschäftsführer. Quelle: LEE NRW
PERSONALIE. Die Zeit des Übergangs beim Erneuerbaren-Landesverband in NRW ist in Kürze vorüber. Mit Christian Vossler verfügt die Branchenvereinigung von Juni an über einen neuen Geschäftsführer.
Neue Kraft beim Landesverband Erneuerbare Energien in Nordrhein-Westfalen (LEE NRW): Hauptamtlicher Geschäftsführer der Lobbyorganisation wird im Juni Christian Vossler (46). Er wechselt vom Referat Energie & Klima bei der Industrie- und Handelskammer Köln rheinabwärts in die Geschäftsstelle des LEE NRW nach Düsseldorf.
 // VON Volker Stephan MEHR...

Seinen ersten Auftritt vor einer nennenswerten Anzahl der mehr als 300 Mitgliedsunternehmen hatte der Diplom-Kaufmann auf der Mitgliederversammlung am 15. Mai in Düsseldorf. Während der Zusammenkunft erhielt der aktuelle Vorsitzende des LEE NRW, Hans-Josef Vogel, das Vertrauen des Verbands ausgesprochen. Der ehemalige Arnsberger Regierungspräsident bleibt weitere zwei Jahre im Ehrenamt, er hatte 2023 die Nachfolge des Grünen-Politikers Reiner Priggen angetreten.

Christian Vossler will mit dem LEE NRW laut einer Mitteilung „zeigen, dass ein intelligent vernetztes Energiesystem – gespeist aus erneuerbaren Energien und grünem Wasserstoff – das Fundament ist, um Produktionsprozesse zu dekarbonisieren – und zwar bei gleichzeitiger Wettbewerbsfähigkeit“. Hans-Josef Vogel sieht die Energiewende noch lange nicht vollzogen, der Berliner Koalitionsvertrag sei sehr unkonkret. Daher werde NRW in den Bereichen Energie und Klima eigene Akzente setzen.
 
Vorstand und Geschäftsführung des Verbands mit dem wiedergewählten Vorsitzenden Hans-Josef Vogel (Dritter von links)
Quelle: LEE NRW

In der Geschäftsstelle geht mit Christian Vosslers Vertragsunterzeichnung eine gut ein Jahr währende Zeit des Übergangs zu Ende. Der damalige Geschäftsführer Christian Mildenberger war im April 2024 zur Energieagentur des Landes, „NRW.Energy4Climate GmbH“, gewechselt. Die vom LEE NRW daraufhin etablierte Doppelspitze aus Tanja König und Madeline Bode hielt nicht lange, weil Tanja König alsbald Mildenberger in die Landesagentur folgte. Sie wirkt dort heute als Referentin des Geschäftsführers und als Leiterin der Teamassistenzen.

Seit Herbst 2024 führt Maximilian Feldes die Geschäfte beim LEE NRW daher kommissarisch. Der Referent für Wasserstoff und Strommarktdesign, zudem Experte für die Bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung (BNK) an Windkraftanlagen, fungiert von Juni an als Vosslers Vize. Zweite Stellvertreterin ist dann Madeline Bode.

Den geschäftsführenden Vorstand des LEE NRW bilden nach den Neuwahlen neben Vogel auch weiterhin die Mitglieder Klaus Schulze Langenhorst (Geschäftsführer SL Naturenergie, Gladbeck), Thomas Griese (Grünen-Staatssekretär in NRW und Rheinland-Pfalz a.D., Aachen) und Jörg Heynkes (Unternehmer und Autor, Wuppertal) sowie Finanzvorstand Steffen Lackmann (Geschäftsführer Hellweg Wind, Paderborn). Neu im Vorstand sind Lisa Löffler (Anwältin Görg, Köln) und Stefan Liesner (Marketingchef 2G Energy, Heek).
 // VON Volker Stephan
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Wärmebereitstellung aus Biogas / Biomethan
Quelle: E&M / Pixabay
STATISTIK DES TAGES. Ein Schaubild sagt mehr als tausend Worte: In einer aktuellen Infografik beleuchten wir regelmäßig energiewirtschaftliche Zahlen.
 // VON Redaktion MEHR...

 
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Quelle: Statista

Die Statistik zeigt die Entwicklung des Endenergieverbrauchs für Wärme aus Biogas (Biomethan inkusive) in Deutschland in den Jahren 2004 bis 2024. Im Jahr 2024 wurden demnach rund 19,7 Milliarden kWh Wärme aus Biogasanlagen bereitgestellt. Die Angaben stammen von der Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-Statistik (AGEE-Stat) des einstigen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
 // VON Redaktion
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MARKTBERICHTE

STROM
GAS
Händler: Strom-Frontjahr kann langfristig auf 100 Euro steigen
Quelle: E&M
MARKTKOMMENTAR. Wir geben Ihnen einen tagesaktuellen Überblick über die Preisentwicklungen am Strom-, CO2- und Gasmarkt.
Etwas fester haben sich die Energiemärkte vor dem Wochenende gezeigt, die damit die Stimmung aus dem europäischen und amerikanischen Aktienhandel aufnahmen. Damit setzt sich die jüngste positive Entwicklung nach den Entspannungssignalen im Zoll-Streit zwischen den USA und China mit gebremster Geschwindigkeit fort.
 // VON Claus-Detlef Großmann MEHR...

Gas als Schlüsselmarkt für Strom und CO2 sollte sich in der neuen Woche nach Meinung von Analysten stabil zeigen. Trotzdem bleibt die Fragilität des Geschehens am Gasmarkt eine ständige Unruhequelle. Die EU-Pläne, sich völlig von russischem Gas abzunabeln, die schwer vorab zu kalkulierende LNG-Nachfrage Chinas oder auch ein heißer Sommer in Europa, wie er von seriösen Wetterdiensten bereits prognostiziert wird, mit hohem Kraftwerksgas-Bedarf für Klimaanlagen, könnten das Preisgefüge sehr schnell kippen. Auch Strom, CO2 und Kohle wären dann von Preiseskapaden massiv betroffen.

Strom: Fester hat sich der deutsche OTC-Strommarkt am Freitag gezeigt. Der Montag kostete im Base 94,50 Euro/MWh. Am Donnerstag war der Freitag selbst mit 73,75 Euro gesehen worden. Börslich wurde der erste Arbeitstag der neuen Woche mit 95 Euro/MWh gehandelt.

Ursache der Preiserhöhung ist die niedrigere Erneuerbaren-Einspeisung, die die Wetterdienste für den Montag erwarten. Die Meteorologen von Eurowind sagen für den Berichtstag im Base noch 26,5 GW an Beiträgen von Wind und Solar vorher. Für den Montag werden hingegen nur 22,7 GW prognostiziert. Am Dienstag sollen Wind und Solar dann noch etwas weniger liefern.

Am langen Ende gewann das Strom-Frontjahr 1,87 auf 89,96 Euro. Mittel- bis längerfristig könne das Cal 26 auf Notierungen von bis zu 95 Euro oder gar 100 Euro steigen, meinte dazu ein Händler. Die bearishen Faktoren seien aktuell dünn gesät. Dagegen dürfte die Stromnachfrage profitieren, wenn sich die derzeitigen Zollstreitigkeiten beruhigen sollten.

CO2: Etwas fester haben sich die CO2-Preise im Einklang mit Gas und Strom gezeigt. Der Dec 25 gewann bis 13.36 Uhr 0,76 auf 74,18 Euro/Tonne. Umgesetzt wurden bis zu diesem Zeitpunkt 16,4 Millionen Zertifikate. Das Hoch lag bei 75,02 Euro, das Tief bei 73,00 Euro. Nach verhaltenem Beginn sprang der
 
Dec 25 nach oben. Als sich die Marke von 75 Euro jedoch als unübersteigbar erwies, bröckelten die Notierungen wieder ab.

Bernadett Papp, Head of Market Analysis von Pact Capital, sieht eine Unterstützung für den Dec 25 bei 72,41 Euro, dann bei 70,70 Euro und 69,40 Euro. Einen ersten Widerstand hat die Analystin bei 74,23 Euro ausgemacht, danach folgen Marken bei 75,17 Euro und 78,73 Euro. Besondere Aufmerksamkeit verdient laut Papp die Unterstützung bei 72,41 Euro, wo der gleitende 100-Tage-Durchschnitt verläuft. Ein weiterer Schluss oberhalb dieser Marke dürfte die technischen Aussichten für CO2 verbessern.

Erdgas: Ein wenig fester haben sich die europäischen Gaspreise am Freitag präsentiert. Der Frontmonat am niederländischen TTF gewann bis 13.50 Uhr 0,450 auf 35,800 Euro/MWh. Am deutschen THE ging es für den Day-Ahead um 0,400 auf 36,450 Euro nach oben.

Trotz der Aufschläge verharre Gas aufgrund eines ausbalancierten Markts in seiner überkommenen Range, hieß es von Analysten. Die Enttäuschung über die geringen Fortschritte bei den russisch-ukrainischen Friedensgesprächen sei inzwischen vom Markt verarbeitet.

Bullish könnte sich indessen eine etwaige Erholung der bislang schwachen chinesischen LNG-Nachfrage auswirken. Der Gasflow aus Norwegen beträgt für den Berichtstag 307,8 Millionen Kubikmeter, eine leichte Steigerung gegenüber den für den Vortag angegebenen 302,7 Millionen Kubikmetern.
 // VON Claus-Detlef Großmann
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