Tendenziell eher etwas fester haben sich die Energiepreise am Mittwoch präsentiert. Tritt man allerdings einen Schritt zurück und nimmt eine etwas übergeordnete Perspektive ein, so ergibt sich über die vergangenen Tage hinweg eine Seitwärtsbewegung in einer etablierten Trading-Range.
// VON Claus-Detlef Großmann MEHR...
Während sich die Feriensaison in Europa ihrem Höhepunkt nähert, haben sich Befürchtungen einer Hitzewelle in Nordwest-Europa zerstreut. Impulse für die Märkte könnten sich dagegen aus den zahlreichen Fristen, Drohungen oder Ultimaten des Weißen Hauses ergeben.
Strom: Tendenziell etwas leichter hat sich der deutsche OTC-Strommarkt am Mittwoch gezeigt. Der Day-ahead verlor 3,25 auf 92,75 Euro je Megawattstunde im Base. Für den Peak ergab sich ein Abschlag von 8,25 auf 80,75 Euro je Megawattstunde.
Börslich zeigte sich der Day-ahead mit 92,61 Euro in der Grundlast und 80,39 Euro in der Spitzenlast. Marktteilnehmer sprachen von einem ruhigen und impulsarmen Handel, in dem sich die Feriensaison bemerkbar mache. Maßgeblich für das leichte Minus beim Day-ahead war der Anstieg der Erneuerbaren-Einspeisung von 19,1 Gigawatt am Berichtstag auf prognostizierte 21,3 Gigawatt am Donnerstag.
Laut Eurowind werden die Einspeisemengen der Erneuerbaren bis einschließlich Sonntag moderat ausfallen, wofür sowohl eine recht schwache Windstrom-Einspeisung als auch ein überdurchschnittlich bedeckter Himmel verantwortlich ist. Deutlich mehr Wind soll dann in der kommenden Woche anfallen.
Am langen Ende gewann das Strom-Frontjahr im Verbund mit Gas und CO2 um 0,34 auf 87,06 Euro je Megawattstunde.
CO2: Fester haben sich die CO2-Preise am Mittwoch präsentiert. Der Dec 25 zeigte sich gegen 14.05 Uhr mit einem Plus von 0,59 auf 72,10 Euro je Tonne. Umgesetzt wurden bis zu diesem Zeitpunkt schwache 10,1 Millionen Zertifikate. Das Hoch lag bei 72,11 Euro/Tonne, das Tief bei 70,84 Euro/Tonne.
Unterdessen haben in der Vorwoche spekulative Anleger die Nettolongpositionen an der ICE um 3,9 Millionen auf 15,1 Millionen Zertifikate gesenkt, was für eine etwas verschlechterte Stimmung unter den spekulativ eingestellten Marktteilnehmern spricht.
Erdgas: Etwas fester haben sich die europäischen Gasmärkte am Berichtstag gezeigt. Der Frontmonat August am niederländischen TTF gewann bis gegen 14.05 Uhr 0,25 auf 34,70 Euro je Megawattstunde. Am deutschen THE ging es um 0,05 Euro auf 35,60 Euro je Megawattstunde nach oben.
Damit pendelten die Gasmärkte weiter im Bereich zwischen 34 Euro und 35 Euro. Im Moment gebe es wenige Impulse, die den Markt in die ein oder andere Richtung treiben könnten, hieß es aus dem Handel. Ändern könnte sich dies beispielsweise, falls die Zollstreitigkeiten zwischen den USA und der EU eskalierten.
Unterdessen meldet Gassco für den Berichtstag einen schwachen Gasflow von 282,3 Millionen Kubikmeter, der zum Teil auf ungeplante Wartungsarbeiten an der Versorgungsanlage Nyhamna zurückzuführen ist. Die Kapazitätseinschränkung beträgt für den Berichtstag 64,8 Millionen Kubikmeter. Diese soll jedoch schon am Donnertag kräftig zurückgehen.
// VON Claus-Detlef Großmann WENIGER