Uneinheitlich hat sich der Energiekomplex zur Mitte der Arbeitswoche präsentiert. Während Strom mit den Aussichten auf eine kühle, sonnenarme Witterung etwas zulegte, bewegten sich Gas und CO2 abwärts. Die Gewinne des Vortages wurden damit teilweise wieder abgegeben. Kohle zeigte sich ebenfalls schwächer.
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Strom: Größtenteils fester hat sich der deutsche OTC-Strommarkt am Mittwoch gezeigt. Der Day-ahead gewann in der Grundlast 9,50 auf 85,75
Euro je Megawattstunde und in der Spitzenlast 18,00 auf 74,75
Euro je Megawattstunde. An der Börse mussten für den Donnerstag im Base 85,52
Euro und im Peak 74,36
Euro gezahlt werden.
Die Erneuerbaren-Einspeisung dürfte am Donnerstag etwas geringer ausfallen als am Mittwoch. Für die darauf folgenden Tage erwarten die Meteorologen von Eurowind zunächst sinkende, und dann wieder steigende Einspeisemengen. Am Dienstag, 5.
August, soll die Erneuerbaren-Einspeisung mit mehr als 40 Gigawatt besonders hoch ausfallen, wobei es in erster Linie sehr windig werden dürfte.
Am langen Ende gewann das Strom-Frontjahr bis zum Nachmittag 0,80 auf 88,10
Euro je Megawattstunde hinzu.
CO2: Etwas schwächer haben sich die CO2-Preise am Mittwoch in ruhigem Handel gezeigt. Der Dec
25 verlor bis gegen 14.00
Uhr 0,20 auf 72,88
Euro je Tonne. Umgesetzt wurden bis dahin nur schwache 7,4
Millionen Zertifikate. Das Hoch lag bei 73,35
Euro je Tonne, das Tief bei 72,52
Euro.
Analysten sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem der Dec
25 am Dienstag kräftig zugelegt hatte. Der Dienstag war laut Bernadett Papp, Head of Market Analysis von Pact Capital, der volatilste Handelstag seit dem 19.
Juni, was sich auch in überdurchschnittlich hohen Umsätzen von mehr als 32
Millionen Zertifikaten im Benchmark-Kontrakt zeigte.
Erdgas: Schwächer haben die europäischen Gaspreise am Berichtstag notiert. Der Frontmonat am niederländischen TTF verlor bis gegen 14.00
Uhr 0,500 auf 33,675
Euro je Megawattstunde. Am deutschen THE ging es um 0,375 auf 34,800
Euro nach unten.
Die europäischen Erdgaspreise hatten zunächst teilweise weiter zugelegt, nachdem US-Präsident Trump mit einer neuen Frist von zehn Tagen den Druck auf Russland erhöht hat. Sollte es in diesem Zeitraum nicht zu einem Waffenstillstand mit der Ukraine kommen, könnte dies zu schweren Sanktionen gegen Moskaus Ölexporte führen, was große Abnehmer von russischem Rohöl wie Indien treffen würde.
„Eine Verknappung des weltweiten Öl-Angebots würde das Risiko einer Verschärfung des Wettbewerbs um LNG-Lieferungen auf dem internationalen Markt mit sich bringen“, sagen Analysten der ANZ. Erschwerend kommt hinzu, dass die Nachfrage nach Flüssigerdgas in Asien steigt, was das Risiko von Versorgungsengpässen erhöht, gerade jetzt, wo Europa seine Vorräte für den Winter aufstockt.
Zunächst rückten am Mittwoch aber die Aussichten auf weiterhin niedrige Temperaturen und eine recht hohe Windstromausbeute als bearishe Faktoren am Markt in den Vordergrund.
// VON Claus-Detlef Großmann WENIGER