Vor allem wegen der stark gesunkenen Stromerzeugung mittels seiner Wasserkraftwerke war das Halbjahresergebnis des Verbunds deutlich niedriger als im ersten Halbjahr 2024. Wie der größte österreichische Stromkonzern am 31. Juli mitteilte, stieg zwar der Umsatz um 3,7
Prozent auf 4,04
Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) verringerte sich indessen um 20
Prozent auf 1,41
Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) sank um 13
Prozent auf 1,11
Milliarden Euro. Seinen Halbjahresgewinn (Konzernergebnis) schließlich beziffert der Verbund mit 803
Millionen Euro, was einem Rückgang um 12
Prozent entspricht.
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Die Stromerzeugung des Verbunds basiert zu rund 90
Prozent auf Wasserkraftwerken. Somit belastet eine um 1
Prozent geringere Wasserführung mit 7,5
Millionen Euro das Konzernergebnis. Wie der Verbund mitteilte, erzeugte er mit seinen Wasserkraftanlagen im ersten Halbjahr 2025 rund 12,4
Milliarden kWh, um 28
Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2024.
Auch die Stromerzeugung mittels Windkraft und Photovoltaik war witterungsbedingt rückläufig. Sie sank um rund 11
Prozent auf 1,1
Milliarden kWh. Demgegenüber erhöhte sich die Erdgas-Verstromung um
128
Prozent auf 965
Millionen kWh. Geschuldet war dies dem verstärkten Einsatz des 800-MW-Gas-Kombikraftwerks Mellach unweit der steirischen Landeshauptstadt Graz für das Engpassmanagement sowie zur Lieferung von Strom und Fernwärme.
Absatz sinkt um 12 Prozent Zwar konnte der Verbund einen höheren Absatzpreis für seinen Strom aus Wasserkraft lukrieren. Dieser belief sich auf 117,20
Euro/MWh, um gut 3
Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024. Jedoch verringerte sich der Stromabsatz um 12
Prozent auf 29,9
Milliarden kWh.
Die an Endkunden verkaufte Menge sank um 3
Prozent auf 6,53
Milliarden kWh. An Weiterverteiler verkaufte der Verbund mit 13
Milliarden kWh um 9
Prozent weniger Strom als im ersten Halbjahr 2024, an Händler schließlich mit 10,3
Milliarden
kWh um 21
Prozent weniger.
In Österreich belief sich der Stromabsatz auf 14,7
Milliarden kWh, was einem Rückgang um 19 Prozent
entsprach. Der zweitwichtigste Markt des Verbunds war weiterhin Deutschland mit einer Abnahmemenge von 12,8
Milliarden
kWh nahezu konstant.
Ausbau in Deutschland In Vorbereitung ist der Bau des Energiespeichers Jochenstein-Riedl an der bayrisch-oberösterreichischen Grenze, etwa 18
Kilometer östlich von Passau. Der Verbund plant dort eine 300
MW starke Pumpspeicheranlage, für die eine Geländemulde bei Jochenstein als Oberbecken adaptiert wird. Vorgesehen ist, etwa 400
Millionen Euro in das Vorhaben zu investieren. Der Baubeschluss soll im Herbst fallen.
Ebenfalls im Herbst möchte der Verbund mit der Revitalisierung des 35-MW-Laufkraftwerks Rosenheim beginnen, das seit 1960 besteht. Bereits in Errichtung befindet sich eine etwa 2,2
Kilometer lange Fischwanderhilfe.
Ausblick verringert Seinen Ausblick für das Gesamtjahr passte der Verbund an. Er erwartet nun ein Ebitda von 2,75 bis 3,1
Milliarden Euro. Bisher war von 2,7 bis 3,3
Milliarden Euro die Rede gewesen. Das voraussichtliche Konzernergebnis wird mit 1,45 bis 1,65
Milliarden Euro statt bisher 1,35 bis 1,75
Milliarden Euro angegeben. Somit würde das Ebitda um 11 bis 21
Prozent sinken, das Konzernergebnis um 12 bis 22
Prozent.
// VON Klaus Fischer WENIGER