Die Energiemärkte haben die Arbeitswoche mit überwiegend schwächeren Notierungen beendet. Strom-, Gas- und CO2-Preise gaben am Freitag zumeist nach. Neben niedrigere Temperaturen prägte vor allem das mit Spannung erwartete Treffen zwischen US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin die Handelsstimmung.
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Strom: Überwiegend schwächer haben sich die deutschen OTC-Strompreise am Freitag gezeigt. Der Montag wurde an der Börse mit 99,00
Euro je Megawattstunde im Base und 75,00
Euro je Megawattstunde im Peak bewertet. Am Donnerstag mussten für den Freitag selbst für die Grundlast 73,61
Euro und für die Spitzenlast mit 46,22
Euro bezahlt werden.
Die Erneuerbaren-Einspeisung dürfte am Montag deutlich geringer ausfallen als noch am Freitag. Für Dienstag und Mittwoch werden dann relativ stabile Werte erwartet, ab Donnerstag soll die Stromproduktion aus Wind und Sonne wieder ansteigen. Das US-Wettermodell erwartet bis etwa zum 25.
August eine größtenteils unterdurchschnittliche Windeinspeisung. Die Temperaturen dürften bis zum 22.
August leicht über dem Durchschnitt liegen.
Am langen Ende des Strommarktes verlor das Cal
26 bis zum Nachmittag 0,40 auf 84,39
Euro je Megawattstunde.
CO2: Etwas schwächer haben sich die europäischen CO2-Preise am Freitag gezeigt. Der Dec
25 verlor bis gegen 14.00
Uhr 0,21 auf 70,75
Euro je Tonne. Umgesetzt wurden bis zu diesem Zeitpunkt nur schwache 6,4
Millionen Zertifikate. Das Hoch lag bei 71,31
Euro, das Tief bei 70,62
Euro.
Am Donnerstag waren die Emissionszertifikate, belastet von den Strom- und Gaspreisen, auf den tiefsten Stand seit einer Woche gefallen. Dabei habe der Dec
25 einige technische Unterstützungsmarken unterschritten, bevor nahe der Trendlinienunterstützung wieder Kaufinteresse aufkam, fasste Bernadett Papp, Head of Market Analysis bei Pact Capital zusammen.
Erdgas: Schwächer haben sich die europäischen Gaspreise am Berichtstag gezeigt. Der Frontmonat am niederländischen TTF verlor 0,55 auf 31,70
Euro je Megawattstunde. Am deutschen THE ging es um 0,35 auf 32,30
Euro nach unten.
Die Marktteilnehmer warteten am Freitag mit Spannung auf das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska. Die Notierungen sind seit Monatsbeginn um etwa zehn Prozent gefallen und haben damit den niedrigsten Stand seit Mai erreicht, wie
Bloomberg berichtet. Am Freitag war der TTF-Frontmonat sogar zwischenzeitlich in die Nähe des Jahrestiefs gefallen.
Obwohl nur wenige Händler eine Rückkehr von russischem Pipelinegas nach Europa erwarten, selbst wenn ein Waffenstillstand in der Ukraine vereinbart wird, könnte jede Verschärfung oder auch Lockerung der Sanktionen gegen russische Energie erhebliche Auswirkungen auf die weltweite Versorgung haben, heißt es weiter.
Da die Gaspreise im Vorfeld des Treffens – wenn auch innerhalb einer engen Spanne – nachgegeben haben, rechnen Analysten von Energy Aspects mit einer möglichen Erholung. Ihrer Einschätzung nach könnte der Markt eine rasche Rückkehr russischer Gaslieferungen überschätzen und entsprechend wieder zulegen, wenn dies nicht eintrifft.
// VON Marie Pfefferkorn WENIGER