20. August 2025
 DAS WICHTIGSTE VOM TAGE AUF EINEN BLICK 
 INHALTSVERZEICHNIS  Hier erfahren Sie mehr ... (Zum Ausklappen bitte klicken)
  TOP-THEMA
Die bemerkenswertesten Zuschläge aus der Solar-Ausschreibung
Quelle: Katia Meyer-Tien
PHOTOVOLTAIK.  Bei der Juli-Freiflächenausschreibung hat der Projektierer Enerparc das größte Zuschlagsvolumen abgeräumt und Anumar die meisten Zuschläge. Das ergeben Berechnungen dieser Redaktion.
Bei der Ausschreibung von Einspeisevergütungen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen am 1. Juli hat der Projektentwickler Enerparc mit 14 Prozent den größten Anteil an der bezuschlagten installierten Leistung bekommen. Die meisten Einzelzuschläge und die nächstkleinere installierte Gesamtleistung vereinigte Anumar auf sich. Das geht aus der Zuschlagsliste der Bundesnetzagentur hervor, die diese Redaktion ausgewertet hat.
// VON Georg Eble  MEHR...

Insgesamt erhielten 2.271 MW in 259 PV-Projekten oder -Teilprojekten einen Zuschlag; die Ausschreibung war überzeichnet (wir berichteten). Durch den hohen Wettbewerb lag der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert weit unter dem höchsten zulässigen Gebotswert von 8,6 Cent/kWh, nämlich bei 4,84 Cent/kWh. Der Zuschlag mit dem niedrigsten Gebotswert lag bei 4 Cent/kWh. Mit einem Zuschlag gerade noch durchgerutscht war ein Gebot mit einer Einspeisevergütung von 6,26 Cent/kWh. Die einzelnen Zuschlagswerte werden als Geschäftsgeheimnisse nicht veröffentlicht, aber sie bewegten sich alle zwischen 4 und 6,26 Cent/kWh.

In Zahlen bekam Enerparc aus Hamburg 21 Zuschläge oder 8 Prozent aller Zuschläge mit einer Gesamtleistung von 307 MW, die sich auf viele Bundesländer verteilen. Anumar aus Ingolstadt holte mit 27 Zuschlägen so viele wie kein anderer Projektierer. Sie liegen mit einer einzigen Ausnahme (Sachsen) alle im bayerischen Heimatmarkt von Anumar und machen zusammen 226 MW oder ein Zehntel des gesamten Zuschlagsvolumens aus.

Ein Newcomer mit 109 MW und die Energiegenossen

Insgesamt 109 MW in acht Zuschlägen holten Projektgesellschaften von SF Energy Invest, einem europäischen Fondsinvestor der etablierten Münchner WIP Renewable Energies. Die Projekte befinden sich in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Verschiedene lokale Bürgerenergiegesellschaften, die als solche am Namen erkennbar sind - namentlich die niedersächsische Energiegenossenschaft Lehrte-Sehnde eG -, holten mit 98 MW die nächstbeste Leistung. Die elf Projekte verteilen sich auf fünf Länder.

Für knapp 70 MW bekamen Projektgesellschaften eines neu gegründeten Beratungs- und Entwicklungsunternehmens aus dem französischen Lyon mit dem Namen Greeno grünes Licht. Ihre 16 Zuschläge liegen alle in Bayern.

Die Zuschläge an Kommunalversorger

Genauso verhält es sich bei den zwei Zuschlägen für insgesamt 12 MW an die Stadtwerke München (SWM). Von den weiteren Kommunalversorgern holten:
  • die Stadtwerke Leipzig 17 MW in je einem Projekt in Sachsen und Sachsen-Anhalt,
  • die Kölner Rheinenergie Solar 15 MW für je ein Vorhaben in ihrem Heimatbundesland NRW und in Rheinland-Pfalz,
  • die Teag Solar von der Thüringer Energie AG einen 7-MW-Park im Nachbarland Sachsen-Anhalt und
  • die hessische Ovag AG im selben Bundesland den Garantiepreis für ein Projekt mit knapp 4 MW.
  • Die großen Energiekonzerne waren am 1. Juli eher mit kleinen Portionen vertreten: An deren Spitze noch die RWE Wind Onshore & Wind Deutschland GmbH mit zwei Zuschlägen über insgesamt 37 MW in Nordrhein-Westfalen, darunter eine Erweiterung des autobahnnahen Parks „A44n“.
  • Der Eon-Konzern inklusive Bayernwerk Natur vereinigt fünf Zuschläge für insgesamt 30 MW in verschiedenen Ländern auf sich.
  • Vattenfall Solar sicherte sich eine Einspeisevergütung für einen 20-MW-Solarpark in Schleswig-Holstein.
Namhafte Projektierer oder Investoren mit Zuschlägen waren Faber Solartechnik mit 47 MW in vier Vorhaben in je einem Bundesland, Prisol mit 34 MW in drei Ländern, Envalue mit insgesamt 28 MW, durchgehend für Bayern, VSB für einen 20-MW-Park, Abo Energy mit einem hessischen 14-MW-Freiflächenpark, Sunfarming mit zwei schleswig-holsteinischen Vorhaben, die knapp 8 MW erreichen, sowie Next 2 Sun mit einer niedersächsischen 5-MW-Agri-PV-Anlage.
// VON Georg Eble
 WENIGER


  POLITIK & RECHT
Quelle: Fotolia / Stephan Leyk
Schon wieder Kürzungen bei Biomethan-Ausschreibung
BIOMETHAN. Auch bei der zweiten Biomethan-Ausschreibung in diesem Jahr hat die Bundesnetzagentur das Volumen gekürzt. Die Behörde erwartet demnach eine Unterzeichnung. 
Statt der ursprünglich vorgesehenen 300 MW liegt das Ausschreibungsvolumen für die nächste Runde für Biomethananlagen bei lediglich knapp 26 MW, teilte die Bundesnetzagentur auf ihrer Webseite mit. Die Behörde begründet dies mit einer „drohenden Unterzeichnung“ für den Gebotstermin am 1. September. Der Höchstwert beträgt für diesen Termin weiterhin 21,03 Cent pro Kilowattstunde eingespeisten Stroms (nicht: ins Gasnetz eingespeisten Biomethans).
 // VON Heidi Roider MEHR...

Das Ausschreibungsvolumen hatte ursprünglich für dieses Jahr bei 600 MW gelegen − aufgeteilt auf zwei Termine. Allerdings kürzte die Bundesnetzagentur die Gebotsmenge für den April schon deutlich auf etwas über 26 MW zusammen. Es gab bei dieser Ausschreibung wiederholt keine Bietenden.

„Aufgrund drohender Unterzeichnung“ hatte die Bundesnetzagentur das Volumen bereits im vergangenen Jahr stark reduziert. Auch das lag an den wenigen Geboten. Im April 2024 wurde kein Gebot eingereicht, im September vergangenen Jahres ging dann ein Gebot für rund 2 MW ein, hier lag die Ausschreibungsmenge nur noch bei 75 MW.

Bereits im Jahr 2023 wurde bei den zwei Gebotsterminen und einem damaligen Höchstwert von bis zu 19,31 Cent/kWh kein einziges Gebot abgegeben (wir berichteten). Am 1. Dezember 2021 hatte überhaupt die erste Ausschreibung von Biomethananlagen stattgefunden; zuvor waren diese Anlagen unter „Biomasse“ subsumiert.

Branchenvertreter beklagen seit längerem, dass das Biomethansegment in seiner aktuellen Ausgestaltung für potenzielle Bieter nicht attraktiv sei. Die Branche führt das mangelnde Interesse auf die Änderung des EEG-Ausschreibungsdesigns zurück. „Seit der mit dem Osterpaket 2022 vorgenommenen Neuausrichtung der EEG-Vergütung für Biomasse, weg von flexiblen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen auf Basis von Biogas, Holz und Biomethan hin zu reinen Biomethan-Spitzenlast-Kraftwerken ohne Wärmeauskopplung, ging kein einziges Gebot innerhalb der Biomethan-Ausschreibung ein“, monierte etwa der Bioenergieverband. Die übermäßige Ausrichtung der Biomasse-Vergütung auf Spitzenlast-Kraftwerke ohne Wärmeauskopplung werde vom Markt einfach nicht angenommen.
 // VON Heidi Roider
 WENIGER

Brüssel brütet über Biomasse-Beihilfe
Quelle: Fotolia / Wolfgang Jargstorff
BIOMASSE. Die Europäische Kommission hat das Genehmigungsverfahren für das Biomassepakt gestartet. Die Bioenergiebranche hofft nun auf eine schnelle Freigabe aus Brüssel.  
Das Notifizierungsverfahren des Biomassepakets seitens der Europäischen Kommission hat begonnen, teilte das Hauptstadtbüro Bioenergie (HBB) am 18. August mit. Die Notifikation durch die EU-Kommission ist nichts anderes als eine beihilferechtliche Genehmigung dafür, bereits geförderte Altanlagen in neuen Ausschreibungen erneut mit Subventionen versehen zu können. 
 // VON Heidi Roider MEHR...

Die Verbände im HBB drängen in ihrer Mitteilung auf eine schnelle Entscheidung und warnen vor dem Verlust dezentraler und flexibler Kraftwerksleistung in der Größenordnung mehrerer Gaskraftwerke. Das Problem besteht darin, dass es ohne das Biomassepaket nur zu einem geringen Volumen bei der nächsten Biomasse-Ausschreibung in Deutschland kommen kann. Sie ist für Oktober angesetzt und die letzte im laufenden Jahr. 

„Die rechtzeitige Notifizierung des Biomassepakets ist für viele Bioenergieanlagen die Grundvoraussetzung für die Freigabe von Investitionen in Milliardenhöhe. Allein in der Biogasbranche warten Berechnungen der Bioenergieverbände zufolge bis zu einem Gigawatt gesicherter Kapazität dringend auf einen Zuschlag bei der Biomasse-Ausschreibung“, erklärte Sandra Rostek, Leiterin des HBB.

Zahlreiche bestehende Biomasseanlagen, inklusive einer großen Zahl erneuerbar betriebener dezentraler Gaskraftwerke, würden andernfalls wegbrechen, bevor überhaupt ein einziges, neues, fossiles Gaskraftwerk von Seiten der Bundesregierung ausgeschrieben wurde, so die Sorge des Bioenergieverbandes. 

„Daher ist es ein wichtiges Signal, dass nun das Genehmigungsverfahren bei der Europäischen Kommission offiziell eröffnet wurde,“ erklärt Rostek. Bis zu zwei Monate hat die Kommission laut dem HBB für ihr Urteil Zeit.

Landesverbände fordern, dass Berlin mehr Druck ausübt

Das Biomassepaket, das im Januar dieses Jahres von Bundestag und Bundesrat mit einer Mehrheit aus den damaligen rot-grünen Regierungsfraktionen und der damals noch oppositionellen CDU/CSU verabschiedet wurde, kann laut der Verbände bis zu 3.000 MW flexibler und erneuerbarer Kraftwerksleistung anreizen.

Mehrere Erneuerbaren-Landesverbände, darunter die Landesverbände Erneuerbare Energien (LEE) aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen/Bremen, hatten bereits zuvor auf eine schnelle Entscheidung gedrängt (wir berichteten). „Wenn das Biomassepaket nicht rechtzeitig genehmigt wird, droht Deutschland ein massiver Rückschritt bei der Energiewende“, warnte kürzlich Thomas Griese, Vize des LEE NRW.

Der Verbandsfunktionär verlangt von der Bundesregierung, stärker auf Brüssel einzuwirken. Es gehe um 1 Milliarde kWh Ökostrom, der umgerechnet dem Bedarf von 300.000 Haushalten entspricht. Seit Anfang Juli liege der Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) ein Schreiben des LEE NRW vor, in dem der Verband für ihren raschen Einsatz bei der EU-Kommission appelliert. Bisher gebe es aus Berlin indes keine Reaktion. 

Der LEE Niedersachsen/Bremen forderte Ende Juli nicht nur die EU-Kommission auf, das Genehmigungsverfahren zügig abzuschließen. Auch Landes- und Bundespolitik seien in der Pflicht, zusätzlichen Druck auszuüben.
 // VON Heidi Roider
 WENIGER
Diesen Artikel können Sie teilen:      

Rumänien stoppt Verkauf von Eon-Firmen an Ungarn
Quelle: OpenAI
SPECULANTIUS. In der Rubrik „Speculantius“ veröffentlicht diese Redaktion für den Markt relevante Gerüchte, Meinungen und unbestätigte Berichte.
Die rumänische Kommission zur Prüfung ausländischer Direktinvestitionen (CEISD) hat die Übernahme von Eon Romania durch die staatlich dominierte ungarische MVM-Gruppe gestoppt, berichtet „Economica“ unter Berufung auf anonyme Quellen.
 // VON Redaktion MEHR...

Die formelle Begründung dafür, die notwendige Genehmigung zu versagen, wurde noch nicht veröffentlicht. Nachdem die CEISD die Genehmigung verweigerte, muss der Oberste Rat der Nationalen Verteidigung (CSAT) innerhalb einer Frist von 90 Tagen abschließend entscheiden.

Der deutsche Konzern Eon hatte im Dezember 2024 bekannt gegeben, dass er mit dem mehrheitlich staatlich kapitalisierten ungarischen Unternehmen MVM eine Vereinbarung über den Verkauf der Gas- und Stromversorgungssparte von Eon in Rumänien und des Dienstleistungsunternehmens Eon Asist Complet getroffen habe. Der Abwicklung wurde für die erste Hälfte des Jahres 2025 erwartet. Der Preis für die Eon-Töchter wurde nicht bekannt gegeben, Schätzungen von Marktteilnehmern lagen bei etwa 200 bis 210 Millionen Euro.
 
 
Unmittelbar nach Bekanntgabe des Deals kündigten die Behörden die Prüfung durch die CEISD an, der Aufgabe es sei, strategische Investitionen zu überwachen, um die Interessen Rumäniens zu schützen. Dabei wurde auf die Verbindungen des Käufers MVM zur Russischen Föderation, das Risiko einer späteren Übertragung der Anteile von Eon Energie Romania an Unternehmen außerhalb der EU und die zunächst unklare Herkunft der Mittel von MVM für diese Übernahme verwiesen. „Wir werden nicht zulassen, dass kritische Sektoren wie der Energiesektor durch geopolitische oder wirtschaftliche Spielchen angreifbar werden, die unsere europäischen Prinzipien des Wettbewerbs, der Transparenz und des Binnenmarktes missachten“, erklärte der damals noch zuständige Minister Sebastian Burduja von der Nationalliberalen Partei (NLP).

Später erklärte MVM-CEO Karoly Matrai, er sehe kein Wettbewerbsproblem auf dem rumänischen Markt durch die Übernahme. Zudem kaufe MVM nicht, um selbst weiterzuverkaufen, und werde die von Eon zu übernehmenden Kunden nicht mit russischem Gas beliefern, da dieses teurer sei als Gas aus rumänischer Förderung.
 // VON Redaktion
 WENIGER

US-Umweltschutzbeamter versucht Klimaberichte zu retten
Quelle: Fotolia / kav777
KLIMASCHUTZ. Die Republikaner versuchen, die US-Umweltschutzbehörde umzudrehen, damit sie den Ausstieg aus dem Klimaschutz unterstützt. Dagegen wehrt sich jetzt ein ehemaliger leitender Beamter.
Der Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der US-Umweltschutzbehörde (EPA) unter der Regierung des Demokraten Joe Biden, Chris Frey, fordert laut dem Magazin Politico „formell, dass das Energieministerium einen widersprüchlichen Klimawissenschaftsbericht korrigiert, der Teil der Argumentation der EPA für die Beendigung der Treibhausgasregulierung ist“.
 // VON Silvia Rausch-Becker MEHR...

Das Medium berichtet, Frey habe „am Freitag einen Antrag auf Korrektur beim Energieministerium gestellt und dabei auf rechtliche und verfahrenstechnische Unregelmäßigkeiten bei der Auswahl der Verfasser des Berichts sowie bei der Erstellung und Verbreitung der Bewertung hingewiesen“. Frey habe in seinem Antrag auf Korrektur argumentiert, dass das Verfahren gegen vier Bundesgesetze verstoße, die die Integrität der Wissenschaften gewährleisten sollen.
 // VON Silvia Rausch-Becker
 WENIGER


  HANDEL & MARKT
Die ersten sechs Elektrobusse fahren durch Neubrandenburg. Quelle Neubrandenburger SW
Neubrandenburg lässt die ersten E-Busse rollen
ELEKTROFAHRZEUGE. „E-lisa“ oder „E-mil“ – in Neubrandenburg hat der Versorger so viel Freude an Neuankömmlingen, dass er ihnen wie Neugeborenen Namen gibt. Es handelt sich um die ersten Elektrobusse.
„Elektrolöwen“, die auf „E-gon“, „E-lisa“ oder „E-lena“ hören: Frischer Zuwachs bei der Verkehrstochter der Neubrandenburger Stadtwerke hat Fantasie bei der Namensgebung ausgelöst. Der mecklenburgische Versorger ist für seine Elektro-Omnibusse erfinderisch geworden.
 // VON Volker Stephan MEHR...

Für die Neubrandenburger Verkehrsbetriebe (NVB) sind es die ersten sechs E-Busse überhaupt in der Flotte. Und das sei auch der Grund für die vergebenen E-Namen. Denn Elektro-Busse seien „für den Busverkehr der Vier-Tore-Stadt etwas Besonderes“, heißt es in einer Mitteilung.

Der Begriff Elektrolöwen leitet sich zudem von der Typenbezeichnung ab. Angeschafft hat der Versorger Gelenkbus-Modelle des Herstellers MAN, aus der „Lion’s-City“-Reihe. Endlich angeschafft, möchte man sagen – denn die NVB haben beinahe ein Jahr auf die Fahrzeuge gewartet. Die Auslieferung habe sich seit Herbst 2024 verzögert, heißt es in der Mitteilung.

Der erste der 18 Meter langen E-Busse mit 640 kWh Batteriekapazität ist seit Mitte August auf den Straßen der Kreisstadt zu sehen. Die fünf anderen Wagen folgen in Kürze. Sie sind im Linieneinsatz unterwegs, anders als zwei kleinere Rufbusse („Rufus“). Diese sind eigentlich seit Juni 2025 die ersten Elektro-Anschaffungen in Neubrandenburg, allerdings wesentlich kleiner und nur auf Bedarf von Fahrgästen zu buchen.

Die sechs großen Elektro-Busse kosten insgesamt 5,7 Millionen Euro. Davon steuert der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 1,2 Millionen Euro bei. Die NVB greifen in der Einführungsphase noch auf eine mobile Ladeinfrastruktur zurück. Auf dem Betriebshof entstehen sukzessive moderne Lade- und Wartungsanlagen.

Während andere Kommunen seit Jahren mit der Umstellung ihrer Flotten von Diesel- auf Elektro- oder Wasserstoff-Antriebe setzen, beginnt die Entwicklung in Neubrandenburg erst jetzt. Dafür gibt der Kommunalversorger auf Anfrage mehrere Gründe an.

Zunächst warteten die Stadtwerke die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie eines Fraunhofer-Instituts über geeignete Antriebsformen ab. Dann begaben sie sich auf die Suche nach Geldgebern, die ausschließlich auf Landkreisebene von Erfolg gekrönt war. „Als kleines Unternehmen ohne Vorerfahrung mit Hochvolt-Technik mussten wir zudem parallel die Ladeinfrastruktur neu aufbauen“, so ein Sprecher des Unternehmens zu dieser Redaktion.

Die europaweite Ausschreibung und die Lieferung verzögerten sich schließlich über die erwartete Zeitspanne von insgesamt 14 Monaten hinaus. Nun aber seien die Voraussetzungen für den Linienbetrieb erfüllt. Sukzessive wollen die Stadtwerke alle zuvor 30 Dieselbusse durch vollelektrische Fahrzeuge ersetzen, dies soll Anfang der 2030er-Jahre erreicht sein. Pro Jahr strebt der Versorger bis zu vier neue „E-milias“ und „E-gons“ an.
 // VON Volker Stephan
 WENIGER
Diesen Artikel können Sie teilen:      

Arbeitskräfte für Energiewende werden knapp
Quelle: Shutterstock / Thanit PKC
PHOTOVOLTAIK. Deutschland braucht für die Energiewende noch viele Fachkräfte, wie eine neue Modellrechnung bestätigt hat.
Um erneuerbare Energien wie Windkraft und Photovoltaik weiter auszubauen, werden im Bundesgebiet bis zum Jahr 2030 rund 160.000 zusätzliche Arbeitskräfte gebraucht. Das ergab eine Modellrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.
Für die Bekämpfung der Folgen des Klimawandels und Anpassungsmaßnahmen daran sind demnach zusätzlich 40.000 Arbeitskräfte erforderlich.
 // VON Dow Jones / Claus-Detlef Grossmann MEHR...

Die Suche nach qualifizierten Arbeitskräften dürfte schwierig werden. Die höchsten Suchdauern − und damit eine äußerst angespannte Rekrutierungssituation − zeigten sich mit 112 Tagen in der Energietechnik und mit 114 Tagen in der Elektrotechnik. Aber auch im Hochbau (100 Tage) und in der Naturstein-, Mineral-, Baustoffherstellung (104 Tage) sei der Arbeitsmarkt bereits heute angespannt.

„Wir müssen die verfügbaren Arbeitskräfte rekrutieren und diese auch so aus- und weiterbilden, dass die Arbeitskräfte-Potenziale aus schrumpfenden Wirtschaftsbereichen bestmöglich genutzt werden“, sagte IAB-Forscher Christian Schneemann. Zusätzliche müssten technische Berufe schon bei der Berufswahl gefördert werden, die Berufsabschlüsse von Ausländern leichter anerkannt werden sowie Ältere und Frauen besser in den Arbeitsmarkt integriert werden.
 // VON Dow Jones / Claus-Detlef Grossmann
 WENIGER

Nationale Zertifikate für 2024 nur noch kurze Zeit käuflich
Quelle: Fotolia / frenta
KLIMASCHUTZ. Die Deutsche Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt weist auf den letzten Termin hin, nationale Emissionszertifikate mit Jahreskennung 2024 zu erwerben. Der Preis ist festgelegt.
Im Rahmen des nationalen Emissionshandels (NEHS) können im Verkaufstermin am 18. September 2025 nationale Emissionszertifikate (NEZ) mit der Jahreskennung 2024 unter Berücksichtigung der 10-Prozent-Nachkaufregel letztmalig über die Verkaufsplattform der Energiebörse EEX erworben werden. Alle Termine sind dem aktuellen Verkaufskalender 2025 der EEX zu entnehmen. 
 // VON Silvia Rausch-Becker MEHR...

Bei der Abgabetransaktion der NEZ für die Emissionen im Verkehrs- und Gebäudesektor 2024 können nach Angaben der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) sowohl NEZ mit der Jahreskennung 2024 als auch mit der Jahreskennung 2025 genutzt werden.

Die NEZ mit der Jahreskennung 2024 beziehungsweise 2025 werden zu einem Stückpreis von 45 Euro beziehungsweise 55 Euro veräußert. Die NEZ der Jahreskennung 2025 lassen sich bis zum letzten Verkaufstermin des Jahres 2025 am 4. Dezember 2025 erwerben. 

Die Frist zur Abgabe für das Berichtsjahr 2024 ist am 30. September 2025, 23.59 Uhr. Die Fristen zur Übertragung von NEZ im NEHS-Register sind von den Verantwortlichen nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) entsprechend zu beachten, um eine rechtzeitige Erfüllung der Abgabepflicht sicherzustellen.
 // VON Silvia Rausch-Becker
 WENIGER


  TECHNIK
Entwurfsplanung des CPC. Quelle: Nickl Architekten Deutschland GmbH
Zirkuläre Produktion und Recycling im Visier
NEUES FORSCHUNGSZENTRUM. In Braunschweig hat die Technische Universität den Grundstein für ein neues Forschungszentrum gelegt. Dieses soll von 2027 an Batterien und Brennstoffzellen in Kreisläufen entwickeln.
Mit dem symbolischen Spatenstich ist in Braunschweig ein neues Forschungsprojekt gestartet. Die Technische Universität (TU) Braunschweig hat am 18. August den Grundstein für das „Center for Circular Production of Next Batteries and Fuel Cells“ − kurz CPC − gelegt. In dem Neubau sollen von 2027 an rund 150 Wissenschaftler an Verfahren zur Kreislaufproduktion von Batterien und Brennstoffzellen arbeiten.
 // VON Davina Spohn MEHR...

Das Bauvorhaben umfasst 3.700 Quadratmeter Fläche und kostet nach Angaben der Universität insgesamt 73 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen und der Bund übernehmen zusammen 65 Millionen Euro der Summe, die restlichen Mittel stammen von der TU Braunschweig.

Der neue Forschungsbau soll, wie es weiter in einer Mitteilung der TU heißt, den regionalen Verbund „Braunschweig LabFactories for Batteries and more“ (BLB+) ergänzen. In diesem Netzwerk arbeiten neben der TU Braunschweig unter anderem die TU Clausthal, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und die Leibniz-Universität Hannover zusammen. Ziel ist es, Materialkreisläufe in der Batterie- und Brennstoffzellenforschung zu schließen. Die Partnerschaft mit Industrieunternehmen soll eine schnelle Überführung in die Praxis sicherstellen.
 
Bei der Grundsteinlegung (von links): Norbert Schachtner (Nickl Architekten Deutschland GmbH) sowie die Professoren Daniel Schröder und Arno Kwade (beide BLB+, TU Braunschweig).
Quelle: TU Braunschweig / Christian Bierwagen

Im CPC wollen die Forscher Verfahren zur Rückgewinnung kritischer Rohstoffe entwickeln. Die Stoffe sollen, so der Plan, zu hochreinen Aktivmaterialien aufbereitet und direkt in die Produktion neuer Zellen eingebracht werden. Hierzu wollen die Wissenschaftler Recycling und Resynthese bereits in die Produktentwicklung einbinden, um Batterien und Energiewandler künftig ressourcenschonender und effizienter herzustellen.

Das Gebäude wird sich in zwei Teile gliedern: einen Bürotrakt mit vier Vollgeschossen und ein Technikum, die baulich miteinander verbunden werden. Neben der TU Braunschweig soll auch die TU Clausthal die Räume nutzen. Die Verantwortlichen planen die Fertigstellung für Ende 2027.

Politik und Forschung heben die Bedeutung des Projekts für die Energie- und Verkehrswende hervor. Falko Mohrs (SPD), Niedersachsens Wissenschaftsminister, betonte bei der Grundsteinlegung, dass langlebige Batterien und effiziente Brennstoffzellen entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie und eine nachhaltige Energieversorgung sind. TU-Präsidentin Angela Ittel sieht im CPC einen Ort, „an dem aus linear zirkulär“ werde. Professor Arno Kwade, Leiter der Battery Lab Factory Braunschweig und designierter Sprecher des CPC, beschreibt den Neubau als „zirkuläre Forschungsfabrik“, in der Wissenschaftler experimentelle und digitale Methoden für funktionserhaltende Materialkreisläufe entwickeln.
 // VON Davina Spohn
 WENIGER

Klimaforschung im Braunkohle-Revier
Quelle: Fotolia / alphaspirit
F&E. Die Braunkohle geht - und was dann? Im Rheinischen Revier bekommt die Zukunft eine Kontur. Ein Hochschul-Standort für Klimaforschung entsteht. Auch Nichtwissenschaftler sind willkommen.
Die Technische Hochschule Köln baut in den kommenden Jahren in Erftstadt (ebenfalls NRW) ein Zentrum für Klimaforschung im Rheinischen Revier auf. An dem künftigen Standort der Hochschule sollen Wissenschaftler mit externen Partnern erkunden, wie sich die Ressourcen in der Gegend des heutigen Braunkohle-Tagebaus schonend nutzen lassen, teilte das Wissenschaftsministerium in Düsseldorf mit. Auch solle erforscht werden, wie die Region dem Klimawandel begegnen und in Energiefragen weniger abhängig werden kann. 
 // VON dpa MEHR...

Um die Erkenntnisse schnell in die Praxis zu bringen, sollen Studierende Hilfe bei der Gründung von eigenen Unternehmen bekommen. Die Einrichtung solle auch Schülern und interessierten Bürgern offen stehen. 

Das Ministerium erklärte, das CEIN (Center for Innovation with Nature) solle das Rheinische Revier als Modellregion für Energieversorgungs- und Ressourcensicherheit international sichtbarer machen. Das Land Nordrhein-Westfalen zahlt Ministeriumsangaben zufolge bis 2029 insgesamt 17 Millionen Euro, der Betrag des Bundes steht noch nicht fest. Das Projekt wird aus Strukturstärkungsmitteln für den Umbau der Region nach dem Ausstieg aus der Braunkohle-Förderung finanziert. 

Baubeginn für das Forschungszentrum in der Campuslandschaft Erftstadt soll 2026 sein. Das Gebäude soll obendrein klimafreundlich und schonend gebaut werden. Außerdem sind Labor- und Testflächen für Renaturierungsmaßnahmen geplant.
 // VON dpa
 WENIGER


  UNTERNEHMEN
Florian Müller (Geschäftsführer Stadtwerke Müllheim Staufen, links) und Boris Philippeit (kaufmännischer Geschäftsführer Naturenergie Netze). Quelle: SW Müllheim Staufen
Stadtwerk wechselt von Badenova zu Naturenergie
STROMNETZ. Die in Südbaden umstrittene EnBW-Tochter Naturenergie Netze übernimmt den Netzbetrieb der Stadtwerke Müllheim Staufen. Diese bleiben allerdings Eigentümer und Konzessionsnehmer.
Die Naturenergie Netze werden zum 1. Januar 2026 den operativen Betrieb des Verteilnetzes der Stadtwerke Müllheim Staufen übernehmen. Dies geht aus einer Mitteilung des kommunalen Versorgers aus Südbaden hervor. Für das Gasnetz sei die Betriebsübernahme zum 1. Januar 2027 vorgesehen.
 // VON Fritz Wilhelm MEHR...

Die Zusammenarbeit sei langfristig angelegt, heißt es weiter. Der Pachtvertrag für das Stromnetz werde bis Ende 2035, der für das Gasnetz bis Ende 2034 laufen. In beiden Fällen bleiben die Stadtwerke sowohl Eigentümer der Netze als auch Konzessionsnehmer.

Bisher hatten die Stadtwerke – wie sie erklären – eine „erfolgreiche Zusammenarbeit“ mit der Badenova Netze GmbH „über mehrere Jahre“. Der Neuvergabe sein ein „ergebnisoffenes und aufwendiges Verfahren vorausgegangen“.

Florian Müller, Geschäftsführer der Stadtwerke Müllheim Staufen, betonte vor diesem Hintergrund: „Im Verfahren standen zwei sehr gute Unternehmen zur Wahl. Die Entscheidung fiel nach einem langen, sorgfältigen und strukturierten Prozess.“ Es sei wichtig gewesen, als kommunales Unternehmen das Eigentum an den Netzen und die Steuerungskompetenz zu behalten. Gleichzeitig wolle man aber „vom Wissen eines regional etablierten Netzbetreibers profitieren“, so Müller.

Nun gehe es in den nächsten Monaten um einen „reibungslosen Übergang“. Dazu müssten Daten übertragen, Schnittstellen eingerichtet und Prozesse aufeinander abgestimmt werden.

Worum es anderswo in dem Streit mit Naturenergie geht

Die Netzgesellschaft der Naturenergie, die zum EnBW-Konzern gehört, und die Badenova haben nicht das erste Mal miteinander zu tun. Bei zehn Gemeinden im südbadischen Kandertal geht es beispielsweise um den Übergang der Netze von der Naturenergie zur Badenova. Bereits 2017 hatten die Gemeinderäte nach
 
einer Ausschreibung ihrer Konzessionen beschlossen, diese an die Badenova Netze zu vergeben. Auch die entsprechenden Verträge sind unterzeichnet.

Allerdings hat die EnBW-Tochtergesellschaft bislang die Übergabe der Netze verweigert. Zwischenzeitlich hatten sowohl das Landgericht Mannheim als auch das Oberlandesgericht Karlsruhe eine Rüge der Naturenergie zu den Konzessionsverfahren abgewiesen. Eine Einigung ist trotzdem noch nicht erzielt, immer noch beschäftigt der Fall die Gerichte (wir berichteten).
 // VON Fritz Wilhelm
 WENIGER

Enercity bietet Laden zu dynamischen Tarifen an
Markus Dehn (links) und Dominik Freund laden dynamisch. Quelle: Enercity / Schaarschmidt
ELEKTROFAHRZEUGE. Nach Shell nun auch Enercity: Die Hannoveraner bilden schwankende Strompreise an ihren ersten Ladesäulen ab. Das Energiezapfen gemäß dynamischen Börsentarifen ist von sofort an möglich.
Enercity löst sich allmählich von starren Preisvorgaben an seinen öffentlichen Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. Der Hannoveraner Energiekonzern spiegelt künftig das Preisgeschehen an der Strombörse – und zwar an den ersten zwölf Schnellladestationen (insgesamt 24 Lademöglichkeiten) am Cityring in Niedersachsens Landeshauptstadt. Kunden können also von dynamischen Tarifen auch an öffentlichen Punkten profitieren.
 // VON Volker Stephan MEHR...

Enercity-Chefin Aurelie Alemany verweist in einer Mitteilung darauf, dass das spontane Laden zum jeweils geltenden Tagespreis auch ohne Vertrag möglich sei. Das biete „maximale Transparenz“. Wie sich das in Cent je geladener kWh niederschlägt, verrät das kommunale Unternehmen auch: 37 bis maximal 67 Cent werde Enercity beim dynamischen Laden verlangen, der jeweilige Preis stehe am Vortag von 13.30 Uhr an fest.

Zum Vergleich: Shell startete bereits Ende Juni sein Pilotprojekt des Ladens zu dynamischen Preisen und kam in den ersten Tagen auf eine Preisspanne von 43,5 bis 67 Cent. Im Unterschied zu Enercity kann den günstigsten Preis dort nur bekommen, wer zuvor ein Monatsabo zu Extrakosten für den Extrarabatt abgeschlossen hat (wir berichteten).

Darauf verzichtet Enercity – ebenso wenig ist bei den Hannoveranern eine Ladeapp erforderlich. Die EC- oder Kreditkarte beziehungsweise das Handy mit Bezahlfunktion sollen in Hannover den Ladevorgang auslösen können.

Der Hannoveraner Ansatz sei „erstmalig eichrechtskonform“, behauptet Dominik Freund laut Mitteilung. Er ist der Geschäftsführer von „ev-pay“, dem Partnerunternehmen von Enercity beim Einführen der dynamischen Strompreise an öffentlichen Ladepunkten.

Integrierte Netzdienlichkeit

Grundsätzlich soll das dynamische Batterieladen netzdienlich erfolgen, also zum Beispiel zu Zeiten, in denen Ökostrom im Überfluss in die Netze gelangt. Dann fallen die Preise meist. Dynamische Preissignale, hofft auch Enercity, könnten über das so gesteuerte Ladeverhalten Lastkurven glätten und das Stromsystem entlasten.

Markus Dehn, Enercity-Bereichsleiter E-Mobilität, unterstreicht den Projektcharakter der Aktion. Mit den Erkenntnissen aus dem nun zu untersuchenden Ladeverhalten plane sein Unternehmen, dynamisches Laden schrittweise auf weitere Ladepunkte auszuweiten und die Preismodelle auch in die „easyGo“-App einfließen zu lassen.
 // VON Volker Stephan
 WENIGER

Leichlingens Gasversorger verschmelzen miteinander
Quelle: Joachim Wendler / Fotolia
FUSION. Die Energielandschaft im Bergischen sortiert sich weiter. Aus zwei ohnehin miteinander verflochtenen Gasversorgern in der Stadt Leichlingen ist nun ein gemeinsamer geworden.
In Leichlingen gibt es einen örtlichen Gasversorger weniger. Mit Handelsregistereintrag vom 7. Juli ist die Erdgasversorgung Oberleichlingen GmbH (EVO) in der Stadtwerke Leichlingen GmbH (SWL) aufgegangen. Die beiden Unternehmen aus der bergischen Stadt vor den Toren Leverkusens standen sich seit je nah.
 // VON Volker Stephan MEHR...

Als Begründung für das Verschmelzen mit den SWL gibt EVO-Geschäftsführer Jan Hufenstuhl in einer Mitteilung zu Protokoll, die kommunale Wärmeplanung mache in Leichlingen weitere Transformationen erforderlich. Dafür bündelten die Unternehmen nun ihre Kräfte.

Jan Hufenstuhl selbst gibt mit der Löschung der EVO seine Führungsposition in der 28.000 Einwohner zählenden Blütenstadt auf. Für ihn war es seit September 2023 ohnehin eine Nebentätigkeit, da er bei der Kölner Rheinenergie den Bereich Geschäftskunden/Sales verantwortet (seit 2019).

Im Bergischen sind auch Belkaw und Rheinenergie wichtig

Die EVO war von Beginn an eine partnerschaftliche Gesellschaft der Stadtwerke Burscheid und der SWL. Die Gründung 1978 war eine mittelbare Folge der kommunalen Neuordnung in Nordrhein-Westfalen. Die Gemeinde Witzhelden fiel 1975 der Stadt Leichlingen zu, dort hatten die Stadtwerke Burscheid allerdings bereits ein Gasnetz gebaut und betrieben. In der EVO verblieb schließlich die Gasversorgung für Witzhelden und Oberleichlingen.

In der doppelten Geschäftsführung von Frank Steffes in EVO und SWL wurde die Verflechtung noch einmal augenscheinlich: Der Stadt Leichlingen kam bei beiden Gesellschaften ein Leitungsposten zu, die zuletzt der seit 2014 amtierende SPD-Bürgermeister Steffes bekleidete. Weiterer SWL-Geschäftsführer ist und bleibt Stefan Notz.

Für die Stromversorgung in diesem Teil des Bergischen Landes spielt ein weiterer Partner eine Rolle: die 1914 entstandenen Bergischen Licht-, Kraft- und Wasserwerke („BELKAW GmbH“) aus Bergisch Gladbach. In Burscheid liefert sie Strom und Gas, in Leichlingen Strom.

2018 hatte die Belkaw weite Geschäftsbereiche der Stadtwerke Burscheid übernommen und so die Zukunft des kleinen Versorgers – und Leichlingens Partners in der EVO – gesichert. Die beiden Kommunen halten heute stille Beteiligungen an der Belkaw. Der Regionalversorger für rund 200.000 Menschen ist in Händen der Stadt Bergisch Gladbach (49,9 Prozent) und der Kölner Rheinenergie AG (50,1 Prozent), die wiederum mit 49 Prozent strategischer Partner der Stadtwerke Leichlingen ist und Jan Hufenstuhl in die EVO-Chefetage entsendet hatte.
 
 
Konstruktion gegen Sonderkündigungsrecht

Durch das Aufgehen der EVO in den SWL ergeben sich laut Mitteilung des Leichlinger Versorgers keine Änderungen für die Kundschaft. Die Verträge laufen demnach zu den verhandelten Konditionen weiter. Ein Sonderkündigungsrecht bestehe nicht.
 // VON Volker Stephan
 WENIGER

100-MW-Windportfolio geht an Qualitas Energy
Quelle: Pixabay / Simon
WINDKRAFT ONSHORE. Qualitas Energy übernimmt in Niedersachsen drei Windprojekte mit 100 MW geplanter Leistung. Die Gesellschaft will damit ihr Engagement im deutschen Markt stärken.
Die spanische Investment- und Projektentwicklungsgesellschaft Qualitas Energy hat in Niedersachsen ein Windenergieportfolio erworben. Die geplante Gesamtkapazität liegt bei 100 MW. Das teilte die internationale Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells mit, die den Erwerb rechtlich begleitet hat. 
 // VON Davina Spohn MEHR...

Zum erworbenen Portfolio gehören drei Projekte, die sich bereits in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befinden. Geplant ist der Bau von insgesamt 14 Windkraftanlagen. Nach Inbetriebnahme sollen diese Anlagen jährlich so viel Strom erzeugen, dass mehr als 66.000 Haushalte mit grüner Energie versorgt werden können. 

Die Projekte sollen, wie es weiter heißt, in den kommenden Jahren ans Netz gehen. Durch die Integration der Anlagen in den bestehenden Projektbestand baut Qualitas Energy seine Präsenz im deutschen Markt für erneuerbare Energien weiter aus. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Madrid ist seit vielen Jahren in Deutschland aktiv und investiert schwerpunktmäßig in Wind- und Solarenergie.

Qualitas Energy ist auf deutschem Boden mit mehreren Standorten vertreten, unter anderem in Berlin, Hamburg, Köln und Stuttgart. Laut dem Unternehmen wurden in den vergangenen fünf Jahren genug Erneuerbare-Energien-Projekte umgesetzt, um 1,2 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen und etwa 1 Million Tonnen CO2-Emissionen zu vermeiden.
 // VON Davina Spohn
 WENIGER

Baywa mit weiterem Umsatz- und Ergebnisrückgang
Quelle: Fotolia / Eisenhans
BILANZ. Der in finanzielle Schieflage geratene Agrarhändler Baywa hat im ersten Halbjahr weiter niedrigere Erlöse verbucht. Der Fehlbetrag überstieg diesmal eine halbe Milliarde Euro.
Ungeachtet des Umsatz- und Ergebnisrückgangs sei dank der Restrukturierung eine Verbesserung der Ergebnisqualität erkennbar, teilte der Agrarhandels-Konzern Baywa AG in München mit. Maßnahmen zur nachhaltigen Steigerung der Effizienz - wie die Optimierung von Beschaffungsprozessen, gezielte Personalmaßnahmen und die Straffung interner Abläufe - leisteten bereits einen Beitrag zur Stärkung der operativen Ertragsbasis, würden jedoch erst im mit der Zeit ihre volle Wirkung entfalten. In den sechs Monaten bis Ende Juni setzte das Münchener Unternehmen rund 6,9 Milliarden Euro um, im Vorjahreszeitraum waren es 8,3 Milliarden Euro. Dies ist zum einen auf die Veräußerung von Tochtergesellschaften zurückzuführen. Zudem hielten sich Geschäftspartner und Lieferanten in nahezu allen Segmenten zurück. Hinzu kamen rückläufige Marktpreise, vor allem bei Agrarerzeugnissen.
 // VON Stefan Rudolph MEHR...

Unter dem Strich weitete sich der Fehlbetrag von 424 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 528 Millionen Euro aus. Dies sei allem auf erhebliche Zinsaufwendungen sowie Restrukturierungskosten zurückzuführen. Vom zweiten Halbjahr an werde insbesondere durch die Entkonsolidierung von zwei verkauften Tochtergesellschaften eine Entlastung bei den Zinsaufwendungen erwartet, und die Restrukturierungs- sowie Beratungsaufwendungen dürften schrittweise sinken.

Die Baywa hatte sich mit der Expansion der vergangenen Jahre vor allem im Projektgeschäft mit Wind- und Solarparks finanziell verhoben.
 // VON Stefan Rudolph
 WENIGER

Öffentlich zugängliche Ladepunkte nach Leistungsklassen
Quelle: E&M / Pixabay
STATISTIK DES TAGES. Ein Schaubild sagt mehr als tausend Worte: In einer aktuellen Infografik beleuchten wir regelmäßig Zahlen aus dem energiewirtschaftlichen Bereich.
 // VON Redaktion MEHR...

 
Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken
Quelle: Statista

Die Anzahl der öffentlichen Ladepunkte in Deutschland mit hohen Ladeleistungen nimmt nach Angaben der Bundesnetzagentur weiter zu. Allerdings dominierten auch noch zu Beginn des Jahres 2025 die „Normalladepunkte“ (Ladepunkte mit bis zu 22 kW Leistung). Mit fast 125.000 Normalladepunkten machten diese etwa 77,7 Prozent der Gesamtheit aller Ladepunkte aus. Zum Stichtag 1. Januar 2025 gab es in Deutschland rund 160.800 öffentliche Ladepunkte.
 // VON Redaktion
 WENIGER


 DIE E&M DAILY ALS PDF LESEN



MARKTBERICHTE

STROM
GAS
Friedensbemühungen beeinflussen Energienotierungen
Quelle: E&M
MARKTKOMMENTAR. Wir geben Ihnen einen tagesaktuellen Überblick über die Preisentwicklungen am Strom-, CO2- und Gasmarkt. 
Uneinheitlich haben sich die Energiemärkte am Dienstag gezeigt, die weiter unter dem Einfluss der Bemühungen stehen, in der Ukraine zu einer Friedenslösung zu kommen. Am deutlichsten ist dies an den Gas- und Ölnotierungen abzulesen. Bei beiden Energieträgern verfügt Russland über umfangreiche Exportmöglichkeiten, die im Falle eines Waffenstilltands oder gar Friedensschlusses an die westlichen Märkte gelangen könnten. Kurzfristig wird auch die weitere Preisgestaltung an den Energiemärkten zum Großteil davon abhängen, ob sich das politische Momentum fortsetzt, das durch die Treffen von Trump, Putin, Selenskyj und den Europäern angestoßen wurde.
 // VON Claus-Detlef Großmann MEHR...

Strom: Überwiegend etwas fester haben sich die deutschen OTC-Strompreise am Dienstag gezeigt. Der Day-ahead gewann im Base um 8,50 auf 91,25 Euro je Megawattstunde hinzu, im Peak ging es um 18,15 auf 81,15 Euro je Megawattstunde nach oben. An der Börse mussten 91,01 Euro in der Grundlast und 80,88 Euro in der Spitzenlast gezahlt werden.

Händler verweisen als Ursache für den höheren Day-ahead auf die geringere Erneuerbaren-Einspeisung, die für den Mittwoch erwartet wird. Die Differenz fällt jedoch nur geringfügig aus. Die Meteorologen von Eurowind erwarten für den Mittwoch 20,9 Gigawatt an Einspeiseleistung von Wind und Solar. Für den Berichtstag wurden 21,4 Gigawatt prognostiziert.

Allerdings dürfte auch die untertägige Verteilung des Erneuerbarenaufkommens eine Rolle spielen. So wird für den Mittwoch eine sehr viel geringere Solareinspeisung erwartet, die allerdings von mehr Windstrom annähernd kompensiert wird. Am Donnerstag dürften sich die Einspeisemengen der Erneuerbaren in ähnlicher Höhe wie am Mittwoch bewegen. Der Freitag soll mit 30,9 Gigawatt die größte Einspeiseleistung im Wochenverlauf erbringen.

Am langen Ende des deutschen Strommarktes gewann das Cal 26 um 0,40 auf 83,37 Euro je Megawattstunde.

CO2: Leichter haben sich die CO2-Preise am Dienstag präsentiert. Der Dec 25 verlor bis gegen 13.45 Uhr 0,25 auf 71,56 Euro je Tonne. Umgesetzt wurden bis zu diesem Zeitpunkt 12,5 Millionen Zertifikate. Das Hoch lag bei 72,08 Euro, das Tief bei 71,32 Euro.

Ein nachhaltiger Durchbruch über 73 Euro bleibt laut Vertis der wichtigste Auslöser. Eine solche Entwicklung würde wahrscheinlich die Beteiligung von Fonds wieder ankurbeln und den Weg für Positionierungen im Vorfeld der sich bis 2026 beschleunigenden Verknappung des strukturellen Defizits ebnen.

Erdgas: Uneinheitlich haben sich die europäischen Gaspreise am Dienstag gezeigt. Der Frontmonat am niederländischen TTF verlor bis gegen 13.27 Uhr 0,200 auf 31,000 Euro je Megawattstunde. Am deutschen THE ging es dagegen um 0,425 auf 31,775 Euro nach oben.

Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, nennt die aktuelle geopolitische Entspannung als Grund für die Entwicklung. Einige Marktakteure setzten anscheinend darauf, dass im Rahmen der Verhandlungen zur Beendigung des Russland-Ukraine-Krieges die Sanktionen auf Russlands Exporte gelockert werden könnten.

Für Entspannung sorgen laut den Analysten der Commerzbank aber auch die inzwischen wieder zu knapp 74 Prozent gefüllten Gasspeicher in der EU: Damit bleiben die Füllstände zwar niedriger als üblich, aber der Abstand zum üblichen Füllstand hat sich seit Ende Mai von 12,5 Prozentpunkten um 4 Prozentpunkte verringert. Positiv stimmt zudem, dass die aktuellen Kontrakte merklich niedriger notieren als die mit Fälligkeit im Winter 2025/26 und somit weiterhin einen Anreiz zum Einspeisen geben.
 // VON Claus-Detlef Großmann
 WENIGER



ENERGIEDATEN:




E&M STELLENANZEIGEN



WEITERE STELLEN GESUCHT? HIER GEHT ES ZUM E&M STELLENMARKT


IHRE E&M REDAKTION:


Stefan Sagmeister (Chefredakteur, CVD print, Büro Herrsching)
Schwerpunkte: Energiehandel, Finanzierung, Consulting
Fritz Wilhelm (stellvertretender Chefredakteur, Büro Frankfurt)
Schwerpunkte: Netze, IT, Regulierung
Davina Spohn (Büro Herrsching)
Schwerpunkte: IT, Solar, Elektromobilität
Georg Eble (Büro Herrsching)
Schwerpunkte: Windkraft, Vermarktung von EE
Günter Drewnitzky (Büro Herrsching)
Schwerpunkte: Erdgas, Biogas, Stadtwerke
Heidi Roider (Büro Herrsching)
Schwerpunkte: KWK, Geothermie
Susanne Harmsen (Büro Berlin)
Schwerpunkte: Energiepolitik, Regulierung
Katia Meyer-Tien (Büro Herrsching)
Schwerpunkte: Netze, IT, Regulierung, Stadtwerke
Korrespondent Brüssel: Tom Weingärnter
Korrespondent Wien: Klaus Fischer
Korrespondent Zürich: Marc Gusewski
Korrespondenten-Kontakt: Atousa Sendner
Darüber hinaus unterstützt eine Reihe von freien Journalisten die E&M Redaktion.
Vielen Dank dafür!

Zudem nutzen wir Material der Deutschen Presseagentur und Daten von MBI Infosource.
Ständige freie Mitarbeiter:
Volker Stephan
Manfred Fischer
Mitarbeiter-Kontakt: Atousa Sendner






IMPRESSUM


Energie & Management Verlagsgesellschaft mbH
Schloß Mühlfeld 20 - D-82211 Herrsching
Tel. +49 (0) 81 52/93 11 0 - Fax +49 (0) 81 52/93 11 22
info@emvg.de - www.energie-und-management.de

Geschäftsführer: Martin Brückner
Registergericht: Amtsgericht München
Registernummer: HRB 105 345
Steuer-Nr.: 117 125 51226
Umsatzsteuer-ID-Nr.: DE 162 448 530

Wichtiger Hinweis: Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die elektronisch zugesandte E&M daily nur von der/den Person/en gelesen und genutzt werden darf, die im powernews-Abonnementvertrag genannt ist/sind, bzw. ein Probeabonnement von E&M powernews hat/haben. Die Publikation - elektronisch oder gedruckt - ganz oder teilweise weiterzuleiten, zu verbreiten, Dritten zugänglich zu machen, zu vervielfältigen, zu bearbeiten oder zu übersetzen oder in irgendeiner Form zu publizieren, ist nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung durch die Energie & Management GmbH zulässig. Zuwiderhandlungen werden rechtlich verfolgt.

© 2025 by Energie & Management GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Gerne bieten wir Ihnen bei einem Nutzungs-Interesse mehrerer Personen attraktive Unternehmens-Pakete an!

Folgen Sie E&M auf: