Uneinheitlich hat sich der Energiekomplex zur Mitte der Arbeitswoche gezeigt. Strom und CO2 gaben ein wenig nach, Gas und Öl legten dagegen mit dem Abklingen der Hoffnung auf eine rasche Lösung des Ukrainekonflikts etwas zu. Unterdessen schauen auch die Energiemärkte bereits auf das Notenbank-Treffen in Jackson Hole. Fed-Chef Jerome Powell könnte mit seiner Rede am Freitag versuchen, etwas Unsicherheit in die Zinssenkungserwartungen zu bringen, meint Mike Sanders von Madison Investments. Die US-Geldmärkte preisen eine Wahrscheinlichkeit von 84
Prozent für eine Zinssenkung im nächsten Monat ein.
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Strom: Tendenziell etwas leichter hat sich der deutsche OTC-Strommarkt am Mittwoch gezeigt. Der Day-ahead allerdings gewann im Base 1,75 auf 93,00
Euro je Megawattstunde. Im Peak ging es um 2,85 auf 84,00
Euro je Megawattstunde nach oben. An der Börse wurde der Day-ahead mit 92,68
Euro in der Grundlast und 83,63
Euro in der Spitzenlast bewertet. Den wenig modifizierten Day-ahead-Preisen entspricht ein nur marginal verändertes Erneuerbaren-Aufkommen am Donnerstag. Für den Berichtstag prognostizierten die Meteorologen von Eurowind 21,21
Gigawatt an Beiträgen von Wind und Solar, für den Donnerstag werden 21,25
Gigawatt erwartet. Der Freitag dagegen soll mit 32
Gigawatt deutlich mehr Erneuerbarenstrom liefern. An den Folgetagen wird die Einspeisung laut Eurowind jedoch Schritt für Schritt wieder zurückgehen.
Am langen Ende verlor das Stromfrontjahr 0,22 auf 83,15
Euro.
CO2: Etwas leichter haben sich die CO2-Preise am Mittwoch präsentiert. Der Dec
25 sank bis gegen 14.05
Uhr 0,25 auf 70,91
Euro je Tonne. Umgesetzt wurden bis zu diesem Zeitpunkt 11,5
Millionen Zertifikate. Das Hoch lag bei 71,54
Euro, das Tief bei 70,65
Euro. Da die Gespräche in den USA keine klaren Anzeichen für einen Frieden erkennen ließen, nahmen die Händler bereits am Dienstag eine weniger optimistische Haltung ein. Technisch zeichnet sich dadurch eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung ab. Der Schlusskurs vom Vortag positioniere die EUAs wieder fest im neutralen Bereich, eingeklemmt zwischen dem gleitenden 100-Tage- und dem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt, so die Analysten von Redshaw Advisors. Unterdessen sind an der ICE die Netto-Longpositionen in der vergangenen Woche um kräftige 8,6
Millionen auf 20,2
Millionen Zertifikate zurückgegangen. Der Gasflow aus Norwegen beträgt laut Gassco für den Berichtstag stabile 320,2 Millionen Kubikmeter.
Erdgas: Gut behauptet haben sich die europäischen Gaspreise am Berichtstag präsentiert. Der Frontmonat September am niederländischen TTF gewann bis gegen 13.25
Uhr 0,050 auf 31,300
Euro je Megawattstunde. Am deutschen THE ging es für den Day-ahead um 0,250 auf 31,850
Euro nach oben. Je schaler die Hoffnung auf einen raschen Frieden in der Ukraine wird, der vermehrt russisches Gas an die westlichen Märkte bringen dürfte, desto eher werden sich die Notierungen weiter nach oben orientieren. Wenig Impulse dürften hingegen in den kommenden Tagen vom Wetter ausgehen. Laut dem US-Wettermodell sollen die Temperaturen in Nordwesteuropa im leicht unterdurchschnittlichen Bereich verharren, zwar ist mit wenig Wind zu rechnen, doch die Sonneneinstrahlung dürfte noch bis Dienstag der kommenden Woche überdurchschnittliche Werte erreichen.
// VON Claus-Detlef Großmann WENIGER