Die kurzfristigen Day-ahead-Notierungen gaben am Strommarkt deutlich nach. Am Gasmarkt überwogen leichte Aufschläge, getragen von wetterbedingten Nachfrageimpulsen, während das übergeordnete Bild von komfortablen Speicherniveaus und stabilen Lieferungen geprägt bleibt. Die CO2-Preise setzten ihren jüngsten Aufwärtstrend fort und erreichten neue Mehrmonatshochs, getragen von technischem Kaufinteresse.
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Strom: Der Day-ahead verlor 9,50 Euro auf 66,00 Euro/MWh im Base und 18,25 Euro auf 52,75 Euro/MWh im Peak. An der Börse mussten für den Day-ahead im Base 65,73 Euro/MWh und im Peak 52,38 Euro/MWh gezahlt werden.
Am Donnerstag dürfte die Erneuerbaren-Einspeisung wieder etwas geringer ausfallen, für die kommenden Tage erwarten die Meteorologen einen stetigen Rückgang der Wind- und Solarstromproduktion.
Das US-Wettermodell sieht bis zum Monatsende knapp unterdurchschnittliche Windstrommengen. Die Temperaturen dürften bis zum 22. September überdurchschnittlich ausfallen und dann etwas zurückgehen.
Das Strom-Frontjahr gewann bis zum Nachmittag 0,72 Euro auf 87,40 Euro/MWh.
CO2: Etwas fester hat sich der Markt für Emissionszertifikate am Mittwoch präsentiert. Der Dec 25 gewann bis 14 Uhr 0,13 Euro auf 77,64 Euro je Tonne. Umgesetzt wurden bis zu diesem Zeitpunkt 13,8 Millionen Zertifikate. Das Hoch lag bei 78,45 Euro, das Tief bei 77,37 Euro je Tonne.
Am Dienstag hatte der Dec 25 einen neuen Widerstand durchbrochen und damit weiteres Kaufinteresse angezogen, sodass im Handelsverlauf ein neues Sieben-Monats-Hoch erreicht wurde.
Bernadett Papp, Head of Market Analysis bei Pact Capital, sieht nun Unterstützung für den Dec 25 bei 75,17 Euro, dann bei 74,45 Euro und 73,51 Euro je Tonne. Widerstand hat die Analystin bei 78,73 Euro sowie 79,93 Euro und 84,50 Euro je Tonne ausgemacht.
Erdgas: Etwas fester haben sich die europäischen Gaspreise am Berichtstag gezeigt. Der Frontmonat am niederländischen TTF gewann bis 14 Uhr 0,125 auf 32,40 Euro/MWh. Am deutschen THE ging es um 0,125 Euro auf 32,375 Euro/MWh nach oben.
Kurzfristige Unterstützung brachte laut Marktteilnehmern das Wetter; denn mit der nachlassenden Windeinspeisung könnte die Gasnachfrage wieder etwas ansteigen.
Der Markt bewege sich übergeordnet aber nach wie vor in einem Spannungsfeld zwischen einer guten Versorgungslage auf der einen Seite sowie den geopolitischen Risiken auf der anderen Seite. Angesichts begrenzter Risikoprämien sei aktuell von einer anhaltenden Seitwärtsbewegung auszugehen, sagte LSEG-Analyst Oleh Skrynyk laut Reuters. „Die EU-Gasspeicher haben mit einem Füllstand von 80 Prozent nun eine wichtige Marke überschritten – das verschafft den Märkten ein gewisses Maß an Beruhigung, da wir in nur wenigen Wochen in die Winterlieferperiode eintreten“, erklärte das Beratungsunternehmen Auxilione.
Laut Engies Energy Scan übt zudem die Kombination aus anhaltenden Lieferungen von Arctic-LNG-2-Mengen nach China und starken LNG-Zuflüssen nach Europa zusätzlichen Druck auf die Preise nach unten aus. Auch die Gasflüsse aus Norwegen seien aktuell stabil, sagten Händler.
// VON Marie Pfefferkorn WENIGER