WINDKRAFT ONSHORE.
Die Bundesnetzagentur hat die Zuschläge der Ausschreibung für Windkraft an Land zum 1. August 2025 veröffentlicht. Diese fand fast doppelt so viele Bewerber wie
angebotene Leistung.
Zum 1. August hatte die Bundesnetzagentur 3.443 MW Leitung für Windkraftanlagen an Land ausgeschrieben. Am 24. September stellte sie die Ergebnisse der Ausschreibung vor. Demnach wurden 604 Gebote mit einer Gebotsmenge von 5.739 MW eingereicht. Der Präsident der Behörde, Klaus Müller, kommentierte: „Die eingereichte Gebotsmenge von mehr als 5,7 GW ist der bisher zweithöchste Wert in einer Ausschreibung.“
// VON Susanne Harmsen und Georg Eble
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Seit vier Gebotsrunden sinkende ZuschlagswerteDer starke Wettbewerb senkte zudem abermals die Zuschlagswerte für die Vergütung des Windstroms.
Im Ergebnis erlangten 376 Gebote mit einer Zuschlagsmenge von 3.448 MW einen Zuschlag. 25 Gebote mussten laut der Behörde vom Verfahren ausgeschlossen werden. Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 6,39 Cent je kWh und 6,64 Cent je kWh.
Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert sinkt gegenüber der Vorrunde (6,83 Cent je kWh) weiter und liegt mit 6,57 Cent je kWh deutlich unterhalb des festgelegten Höchstwerts von 7,35 ct/kWh.
Nordwesten erhielt die meisten ZuschlägeDie regionale Verteilung zeigt, dass die größten Zuschlags-Volumina auf Gebote für Standorte in Nordrhein-Westfalen (817
MW, 105
Zuschläge) und Niedersachsen (800
MW, 73
Zuschläge) entfielen. Das drittgrößte Volumen ergibt sich für Projekte in Brandenburg (609
MW, 89
Zuschläge). Dies ist der größte Umfang, der jemals in diesem Bundesland in einer Ausschreibung erreicht wurde.
Die Veröffentlichung der aktualisierten Statistiken zu der Gebotsrunde wird innerhalb einer Woche nach Erteilung der Zuschläge erfolgen.
BWE: System funktioniert und soll bleibenFür den Bundesverband Windenergie ist das Ausschreibungsergebnis ein weiterer Beweis dafür, dass die Industrie in der Lage ist, entlang des bisherigen Ausbaupfades zu liefern, der daher beibehalten werden solle. Anlass ist die Sorge des Fachverbandes, dass Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU), die sich in ihrem Aktionsplan an dem unteren Rand der ohnehin schon nach unten korrigierten Strombedarfsprognose aus dem Energiewende-Monitoringbericht orientierte, daraus auch eine Abflachung des Zubaupfades für die Erneuerbaren herleiten könnte.
Aufgrund des hohen Wettbewerbsniveaus „treten“, so BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek, „die gewünschten Preissteuerungseffekte ein. Das System funktioniert. Wir brauchen jetzt Kontinuität in Zielen und Rahmenbedingungen, damit die Branche weiterhin mit gleichbleibend hoher Dynamik sicher planen kann. Das hat auch das Gutachten zum Energiewende-Monitoring unterstrichen: Der Ausbau muss fortgesetzt und die Planungen für den Strombedarf (müssen, die Redaktion) bei 705
TWh definiert werden, wenn die Industriestruktur in Deutschland erhalten werden soll.“
Erneut appellierte Heidebroek an die Bundesnetzagentur, die Zuschläge schneller zu veröffentlichen. Diesmal dauerte sie gut sieben Wochen, bei den vorherigen Wind-onshore-Ausschreibungen wurden auch mal die zwei Monate überschritten. Die Verzögerungen bremsten den Zubau, so die BWE-Präsidentin. Einen Übergang von statischen Geboten auf Papier, die am Stichtag miteinander verglichen werden, zu dynamischen elektronischen Geboten, wie sie offshore üblich sind, schlug sie nicht vor.
Insgesamt wurden in den ersten drei Onshorewind-Ausschreibungen 2025 schon 11.000
MW bezuschlagt. „Damit befinden wir uns auf stabilem Kurs auf die EEG-Ausbauziele“, erklärte Heidebroek weiter. Ebenfalls mehr als 10.000
MW wurden in den ersten acht Monaten des Jahres neu genehmigt. Hinzu kommt ein tatsächlicher Zubau von 3.000 MW.
Weitere Informationen zur
Ausschreibung vom 1. August stehen im Internet bereit.
// VON Susanne Harmsen und Georg Eble
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