MOBILITÄT. Die Pkw-Neuzulassungen in der EU stagnierten bis August 2025. Während die Nachfrage nach Elektroautos wuchs, verloren Benzin- und Dieselmodelle an Bedeutung.
Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen in der Europäischen Union bewegte sich in den ersten acht Monaten 2025 auf Vorjahresniveau. Nach Angaben des Herstellerverbandes European Automobile Manufacturers’ Association (ACEA) ging das Gesamtvolumen im Vergleich zu 2024 lediglich um 0,1
Prozent zurück. Trotz dieses marginalen Minus ergab sich in den beiden Sommermonate ein Plus, was auf eine leichte Erholung hindeutet.
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Die Entwicklung der monatlichen Pkw-Neuzulassungen in der EU zeigt, dass die Gesamtnachfrage seit Jahresbeginn 2025 weitgehend stabil geblieben ist (zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken) Quelle: ACEA |
Eine deutliche Entwicklung zeigt sich bei den Antriebsarten. Laut ACEA stieg der Marktanteil von
Batterie-elektrischen Fahrzeugen (Battery Electric Vehicle, BEV) bis Ende August dieses Jahres auf 15,8
Prozent. Im Vorjahreszeitraum hatte er noch bei 12,6
Prozent gelegen. Insgesamt wurden über 1,13
Millionen Fahrzeuge mit vollelektrischem Antrieb neu zugelassen.
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Als maßgeblich dafür sieht der ACEA die Entwicklung in Deutschland, wo die BEV-Zulassungen um 39,2
Prozent zulegten. Auch Belgien (+14,4
Prozent) und die Niederlande (+5,1
Prozent) trugen zum Wachstum bei. In Frankreich lagen die BEV-Neuzulassungen im Zeitraum Januar bis August zwei Prozent im Minus, verzeichneten jedoch zuletzt im August einen kräftigen Anstieg von 29,3
Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Noch stärker als Elektroautos wuchsen
Hybridmodelle: Von Januar bis August 2025 erreichten sie einen Marktanteil von 34,7
Prozent, was rund 2,5
Millionen Neuzulassungen entspricht.
Besonders die großen Märkte Frankreich (+30,5
Prozent), Spanien (+29,3
Prozent) und Deutschland (+10,1
Prozent) trieben laut ACEA diese Entwicklung. Auch Plug-in-Hybride legten kräftig zu. Mit rund 632.000
Fahrzeugen stieg ihr Anteil auf 8,8
Prozent, nach 6,9
Prozent im Vorjahreszeitraum.
Ein anderes Bild zeichnet der Verband bei
Benzin- und Dieselfahrzeugen. So sank die Zahl der neu zugelassenen Benziner in der EU um 19,7
Prozent auf über 2,0
Millionen
Fahrzeuge. Besonders stark war das Minus im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum in Frankreich (-33,5
Prozent), Deutschland (-25,2
Prozent) und Italien (-17,6
Prozent). Der Marktanteil der Benziner fiel damit auf 28,1
Prozent (Vorjahr: 34,9
Prozent). Noch deutlicher verloren Dieselautos: Sie gaben um 25,7
Prozent nach und erreichten nur noch einen Marktanteil von 9,4
Prozent.
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Der Anteil der Antriebsarten verschiebt sich deutlich: Hybride dominieren mit mehr als einem Drittel (zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken) Quelle: ACEA |
Größter Markanteil in der EU: VolkswagenEin Blick auf die Hersteller zeigt ein differenziertes Bild. Der Volkswagen-Konzern hielt in den ersten acht Monaten mit 27,5
Prozent den größten Marktanteil in der EU und legte bei den Neuzulassungen leicht um 4,1
Prozent auf knapp zwei Millionen Fahrzeuge zu. Der französisch-italienische Konzern Stellantis büßte Marktanteile ein: Seine Neuzulassungen sanken um 8,9
Prozent. Renault konnte dagegen um 5,8
Prozent zulegen, Hyundai wuchs um 4,1
Prozent. Unter den reinen Elektroanbietern fiel Tesla deutlich zurück: Die Zulassungen halbierten sich nahezu (-42,9
Prozent). Dagegen baute der chinesische Hersteller BYD seine Position stark aus und steigerte die Zulassungen um 244
Prozent.
Damit verfestigt sich die Verschiebung auf dem europäischen Pkw-Markt: Alternative Antriebe gewinnen weiter an Bedeutung, während Benzin und Diesel stark an Boden verlieren. Für die kommenden Monate hält es sich der ACEA offen, ob die Dynamik bei Stromern und Hybriden anhalten wird oder ob sich das Wachstum im Zuge der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abschwächen wird.
// VON Davina Spohn WENIGER