Überwiegend schwächer hat sich der Energiekomplex zum Wochenschluss präsentiert. Strom und CO2 gaben leicht nach, während sich Gas uneinheitlich und Öl stabil zeigte. Am deutschen OTC-Strommarkt überwogen insgesamt schwächere Notierungen, während kurzfristig ein Rückgang der Erneuerbaren-Einspeisung und unterdurchschnittliche Temperaturen stützen dürften. Am CO2-Markt zeigten sich die Händler am Freitag eher abwartend. Auch der Gasmarkt zeigte sich richtungslos.
// VON Marie Pfefferkorn MEHR...
Strom: Überwiegend schwächer hat sich der deutsche OTC-Strommarkt am Freitag präsentiert. An der Börse wurde der Montag mit 65,00 Euro je Megawattstunde im Base gesehen. Der Freitag selbst war am Donnerstag im außerbörslichen Handel mit 32,50 Euro in der Grundlast und 42,75 Euro in der Spitzenlast gesehen worden. Die Einspeiseleistung der Erneuerbaren dürfte am Montag etwas geringer ausfallen, bevor am Dienstag wieder deutlich höhere Werte erwartet werden.
Das Strom-Frontjahr gab am Freitag um 0,45
Euro auf 87,49 Euro je Megawattstunde nach.
CO2: Etwas leichter hat sich der CO2-Markt am Freitag gezeigt. Der Dec 25 verlor bis gegen 14.00 Uhr 0,16
Euro auf 78,28 Euro je Tonne. Das Hoch lag bei 78,89 Euro, das Tief bei bei 78,13 Euro.
Nach Einschätzung der Analysten von Belektron bleiben die Marktteilnehmer aktuell ihrer Strategie treu, bei Rücksetzern neue Käufe zu tätigen. Trotz anhaltender geopolitischer Unsicherheiten sei es bisher aber zu keinen größeren Abverkäufen gekommen, und auch kleinere Gewinnmitnahmen wirkten sich kaum auf die Preisbildung aus.
Mit dem Beginn der kühleren Jahreszeit steige nun der Heiz- und Strombedarf allmählich an, so die Analysten. Die Gasspeicher in Europa seien weiterhin zu mehr als 80 Prozent gefüllt – etwas weniger als im Drei-Jahres-Schnitt, aber nach wie vor solide. Dies habe stärkere Ausschläge bei den (niederländischen) TTF-Frontmonat- und Jahreskontrakten mit verhindert und damit auch eine kräftigere Aufwärtsbewegung der CO2-Preise begrenzt. Die Primärmarkt-Auktionen der vergangenen Woche wurden nahe dem Spotmarkt abgeschlossen, was auf eine stabile Nachfrage hindeute.
Am Kohlemarkt kam es dagegen zu einem deutlichen Preisanstieg von 10
Prozent binnen weniger Handelstage, ausgelöst durch eine Kältewelle in Asien. Die Kombination aus teurerer Kohle und vergleichsweise günstigem Gas dürfte das kurzfristige Aufwärtspotenzial bei EUA derzeit begrenzen.
Erdgas: Uneinheitlich haben sich die europäischen Gaspreise am Freitag gezeigt. Der Frontmonat am niederländischen TTF verlor bis gegen 14.00 Uhr 0,225
Euro auf 32,025 Euor je Megawattstunde. Am deutschen THE ging es dagegen für den Day-ahead um 0,175
Euro auf 33,125 Euro nach oben, was Marktbeobachter auf die kurzfristig noch anhaltenden unterdurchschnittlichen Temperaturen zurückführten.
Robuste LNG-Importe und stabile norwegische Pipelineflüsse sorgen übergeordnet aber für etwas Entspannung, während die schwächere Nachfrage aus China zusätzliche Mengen für Europa freisetzt, wie
Trading Economics zusammenfasst.
Trotz komfortabler Speicherbestände bleiben die Händler nach dem jüngst beschlossenen 19.
EU-Sanktionspaket gegen den russischen Energiesektor jedoch vorsichtig. Die Maßnahmen umfassen ein Importverbot für russisches LNG von 2027 an, strengere Transaktionsbeschränkungen für zwei große russische Ölkonzerne sowie Sanktionen gegen 117
„Schattenflotten“-Tanker, die zur Umgehung früherer Auflagen genutzt wurden. Die EU folgt damit ähnlichen Schritten der USA und Großbritanniens gegen Rosneft und Lukoil und verstärkt den koordinierten Druck des Westens auf Moskau im anhaltenden Krieg gegen die Ukraine.
// VON Marie Pfefferkorn WENIGER