Zumeist schwächer haben sich die Energienotierungen am Montag gezeigt. Ursache für die Abgaben sind die vorsichtig optimistischen Nachrichten, die über die Gespräche zur Beendigung des Ukrainekriegs verbreitet werden. Der Strom-Day-ahead allerdings wurde von Prognosen über die Beiträge der Erneuerbaren gegen den grundlegenden Trend an den Energiemärkten nach oben gerissen. Die Meteorologen von Eurowind prognostizieren für den Dienstag und Mittwoch nur Erneuerbarenbeiträge im Bereich einer Dunkelflaute. Erst für den Donnerstag kann die Rückkehr zu „normalen“ Verhältnissen am deutschen Strommarkt erwartet werden. Zudem dürfte sich nach Auskunft vieler Wetterdienste die gegenwärtige frühwinterliche Kältewelle ihrem Ende nähern und einem durchschnittlichen Temperaturniveau Platz machen, was gleichfalls auf den Preisen lastet. Das US-Wettermodell sagt sogar für den Monatswechsel den Übergang zu einer ausgesprochen milden und windreichen Witterung voraus.
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Strom: Überwiegend schwächer hat sich der deutsche OTC-Strommarkt am Montag gezeigt. Der Day-ahead präsentierte sich mit 220,75
Euro je Megawattstunde im Base und 312,75
Euro je Megawattstunde im Peak. An der Börse mussten für die Grundlast 220,52
Euro und in der Spitzenlast 312,50
Euro je Megawattstunde gezahlt werden. Am Freitag wurden für den Montag außerbörslich 117,50
Euro entrichtet. Der höchste Preis für eine Viertelstunde wurde am Berichtstag mit 399,93
Euro je Megawattstunde für den Zeitraum von 17.15 bis 17.30
Uhr erzielt.
Ursache für den rasanten Preisanstieg von Montag auf Dienstag ist die sehr geringe Einspeiseleistung der Erneuerbaren. Die Meteorologen von Eurowind erwarten für den zweiten Tag der laufenden Arbeitswoche dunkelflautenhafte 5,9
Gigawatt an Wind und Sonne. Für den Berichtstag wurden am Montag 16,7
Gigawatt vorhergesagt. Für den Mittwoch prognostiziert Eurowind nur gar 5,3
Gigawatt. Am Donnerstag sollen die Beiträge von Wind und Solar allerdings wieder deutlich steigen.
Am langen Ende verlor das Cal 26 im Verbund mit den Nachbarmärkten bis zum Nachmittag 1,83 auf 87,35 Euro je Megawattstunde.
CO2: Der CO2-Markt zeigte sich am Montagnachmittag fast von Beginn an unter Druck und fiel unter die Marke von 80
Euro je Megawattstunde. Bis gegen 13.22
Uhr verlor der Dec
25 um 0,56 auf 79,85
Euro je Tonne. Umgesetzt wurden am Berichtstag bislang 28,6
Millionen Zertifikate. Das Hoch lag bei 80,42
Euro, das Tief bei 79,67
Euro.
Unterdurchschnittliche Temperaturen dürften die Heiznachfrage bis Ende November hochhalten und für einen milden, wetterbedingten Aufschwung sorgen, bevor sich die Witterung im Dezember normalisiert, so Marktbeobachter. Einbrüche unter 80
Euro ziehen weiterhin Käufer an. „Angesichts der wenigen fundamentalen Katalysatoren bleibt ein weitgehend seitwärts tendierender Markt mit leicht unterstützender Tendenz unser Basisszenario für diese Woche“, heißt es von den Analysten von Vertis.
Erdgas: Schwächer haben sich am Montag die europäischen Gasmärkte gezeigt. Der Frontmonat am niederländischen TTF verlor bis gegen 13.20
Uhr 0,820 auf 29,380
Euro je Megawattstunde. Am deutschen THE ging es für den Day-ahead um 0,825 auf 31,125
Euro nach unten. Der Gaspreis hat damit seine Abwärtsbewegung fortgesetzt und ist erstmals seit 18
Monaten unter 30
Euro je Megawattstunde gesunken.
Mit dem Gaspreis geht es seit fünf Handelstagen nach unten. Seit Beginn des Monats ist der Preis um etwa fünf Prozent gefallen, seit Beginn des Jahres hat sich der Rohstoff mittlerweile um etwa 40
Prozent verbilligt. Am Markt wurde der Preisrückgang mit Fortschritten bei den Friedensbemühungen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erklärt.
Infolge einer stärkeren Nachfrage durch niedrigere Temperaturen in den vergangenen Tagen wurde Erdgas aus den Gasspeichern in Europa entnommen. Wie aus Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE hervorgeht, waren die deutschen Gasspeicher am Samstag zu 71,15
Prozent gefüllt, nachdem der Füllstand zu Beginn des Monats noch über 75
Prozent betragen hatte. Für Europa insgesamt wird ein höherer Füllstand von 79,10 Prozent gemeldet, der allerdings auch seit mehr als zwei Wochen rückläufig ist.
// VON Claus-Detlef Großmann WENIGER