4. Dezember 2025
 DAS WICHTIGSTE VOM TAGE AUF EINEN BLICK 
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Engpässe im Stromnetz führen zu Gasanschluss-Anfragen
Quelle: NRM / Katzenmeyer
IT.  Die Initiative Energiesysteme der Zukunft (Esys) diskutierte in einem Webinar die Strombedarfsentwicklung von Rechenzentren in Deutschland und technische sowie regulatorische Optionen.
Im „Deep Dive“ der Initiative Energiesysteme der Zukunft (ESYS) standen am 3. Dezember die Perspektiven von Rechenzentren in Deutschland im Mittelpunkt. Aktuell gibt es bundesweit rund 2.000 Rechenzentren, die bereits jährlich etwa 20 Milliarden kWh Strom benötigen, also 4 Prozent des Bruttostromverbrauchs.
// VON Susanne Harmsen  MEHR...

Esys verweist darauf, dass sich dieser Wert bis 2045 auf etwa 80 Milliarden kWh erhöhen könnte, falls das Wachstum anhält. Der steigende Energiebedarf verschärfe bestehende Herausforderungen, etwa beim Netzanschluss, erläuterte Boris Katzenmeyer von der NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH, einer Tochter des Energieversorgers Mainova aus Frankfurt am Main.

Das Unternehmen plane, die Netzleistung bis 2037 um rund 1.000 MW zu erhöhen und bis 2040 mehr als 1.000 Kilometer neue Leitungen zu verlegen sowie etwa zehn neue Umspannwerke zu errichten. Wegen hoher Leistungsanfragen nutzt das Unternehmen seit 2021 ein Pro-rata-Verfahren, das die Anschlusskapazitäten anteilig verteilt. Anfragen über 10 MW blieben weiterhin auf konstant hohem Niveau.

Katzenmeyer stellte außerdem dar, dass Engpässe im Stromnetz zu vermehrten Anfragen nach Gasanschlüssen führen, weil Rechenzentrumsbetreiber mit Alternativen wie Gasmotoren oder Brennstoffzellen Energie vor Ort erzeugen wollen.

Die Bundesnetzagentur hat im November 2024 ein Konsultationsverfahren zum Umgang mit Netzkapazitäten gestartet. Eine einheitliche Branchenlösung sei nicht zustande gekommen, daher liege die Ausgestaltung geeigneter Verfahren weiterhin bei den Netzbetreibern.

Stabile Stromversorgung essenziell für Rechenzentren

Zudem verlangt das Energieeffizienzgesetz für Rechenzentren eine bilanzielle Versorgung zu 100 Prozent mit Ökostrom. Fachleute diskutierten im Webinar, wo Effizienzpotenziale liegen und welche regulatorischen Anpassungen notwendig erscheinen. 

Ralph Hintemann vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit in Berlin ordnete den deutschen Markt in die internationale Entwicklung ein. Er beschrieb weltweit prozentual zweistellige Zuwachsraten und hob hervor, dass der US-amerikanische Markt wegen Anwendungen im Bereich künstlicher Intelligenz besonders dynamisch wächst.

Deutschland könne zwar mit diesen Raten nicht Schritt halten, zeige jedoch innerhalb Europas eine starke Entwicklung. Laut Hintemann erreichen die Investitionen hierzulande 2025 ein hohes Niveau: 3,3 Milliarden Euro für Gebäude und technische Infrastruktur sowie 12 Milliarden Euro für IT-Hardware. Cloud-Dienste und künstliche Intelligenz gelten nach seinen Angaben als zentrale Treiber.
 
Steigender Strombedarf von Rechenzentren in Deutschland -
Für Vollbild auf die Grafik klicken.
Quelle: Bitkom / Borderstep

Effizienterer Betrieb möglich

Kristel Michielsen vom Jülich Supercomputing Center des Forschungszentrums Jülich stellte den Supercomputer Jupiter vor. Sie erläuterte, wie der hocheffiziente Rechner aufgebaut ist und welche Anforderungen er an Energieversorgung und Kühlung stellt. Effizienzpotenziale im Betrieb beleuchtete Johannes Krafczyk von T-Systems, einer Einheit der Deutschen Telekom mit Sitz in Bonn.

Krafczyk bezifferte den Strombedarf der IT-Plattformen, zu denen Server, Speicher und Netzwerktechnik zählen, sowie der für Betrieb, Entwicklung und Verwaltung notwendigen Anwendungen auf zusammen rund 78 Prozent des Gesamtverbrauchs im Rechenzentrum. Etwa 22 Prozent entfielen auf die Gebäudetechnik wie Klimatisierung und Sicherheitssysteme. Durch angepasste Kühlkonzepte oder höhere Betriebstemperaturen ließen sich nach seinen Angaben Einsparungen erzielen.

Der T-Systems-Experte skizzierte zudem technische Trends. Containerisierung und Cloud-Technologien könnten ungenutzte Ressourcen temporär abschalten. „Green Coding“ und der verstärkte Einsatz von ARM-Prozessoren senkten den Strombedarf pro Rechenoperation. Serverless Computing ermögliche zudem eine granularere Nutzung von Ressourcen. Krafczyk wies darauf hin, dass der Betrieb von KI-Plattformen besondere Anforderungen an Leistung und Kühlung stellt, aber zugleich Lastverschiebungen erlaubt, die das Stromnetz unterstützen können.

Rechenzentren ins Energiesystem integrieren

Abschließend diskutierten die Fachleute, wie Rechenzentren künftig in städtische Planungen integriert werden können. Dazu gehörten beispielsweise Konzepte zur Nutzung von Abwärme oder zur zeitweisen lokalen Energieversorgung über Solaranlagen, Windkraft, Batteriespeicher oder konventionelle Technik. Auch die Frage, ob Rechenzentren selbst Strom erzeugen sollten, spielte dabei eine Rolle. Laut Esys ist entscheidend, ökologische und ökonomische Anforderungen in Einklang zu bringen und bestehende Infrastrukturen weiter zu nutzen.

Esys koordiniert Acatech, die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften mit der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.

Die Rechenzentrum-Beiträge sind auf der Webseite der Esys veröffentlicht.
// VON Susanne Harmsen
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  POLITIK & RECHT
Quelle: Shutterstock / Igor Grochev
EU einig über dauerhaften Verzicht auf Gas aus Russland
GAS. Die Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland wurde für die EU zum Fallstrick im Ukraine-Krieg. Nun wappnet sie sich dafür, den Gashahn ganz zuzudrehen. 
Die EU will bis spätestens Ende 2027 völlig unabhängig von russischem Erdgas sein. Das sieht eine Einigung zwischen Vertretern der Regierungen der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments vor, die vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs erzielt wurde. 
 // VON dpa MEHR...

Demnach soll die Einfuhr von russischem Gas über Pipelines auf Grundlage von langfristigen Verträgen bis spätestens 1. November 2027 komplett eingestellt werden. Ausnahmen sind für Binnenländer vorgesehen, die aber nach Abschluss kurzfristiger Verträge auch nur noch zwei Monate länger Erdgas aus Russland beziehen dürfen. Ein Verbot für den Import von russischem Flüssigerdgas (LNG) soll im Einklang mit dem 19. Sanktionspaket der EU schon von Anfang 2027 an gelten. 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (konservative EVP) sprach am Morgen von einem historischen Tag. „Dies ist der Beginn einer neuen Ära, der Ära der vollständigen Energieunabhängigkeit Europas von Russland,“ so die deutsche Politikerin. Die EU habe die schlimmste Energiekrise seit Jahrzehnten überwunden. Der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, sagte: „Europa zieht einen Schlussstrich unter eine Geschichte, die vor über einem halben Jahrhundert begann.“

Nach Auffassung des Kremls schadet sich die EU mit dem Verzicht auf russisches Gas nur selbst. Europa mache sich abhängig von teurer Energie aus anderen Quellen und beschädige die Konkurrenzfähigkeit seiner Wirtschaft, sagte Kremlsprecher Dimitri Peskow. „Das wird nur den seit einigen Jahren bemerkbaren Prozess beschleunigen, dass die europäische Wirtschaft ihre führende Rolle verliert“, zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur Tass. 

Noch kein Ausstiegsplan für Ölexporte 

Für russische Ölexporte in die Slowakei und Ungarn soll die EU-Kommission laut der in Brüssel erzielten Einigung im nächsten Jahr einen Plan für den Ausstieg bis Ende 2027 vorlegen. Die beiden Staaten beziehen als einzige in der EU noch Rohöl aus Russland und sind auch in hohem Maße von russischen
 
Erdgaslieferungen abhängig. Schon mehrfach haben Ungarn und die Slowakei weitreichende Pläne zur Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland blockiert. 

Die neuen Regeln sollen bereits bestehende Sanktionen mit Einfuhrbeschränkungen ergänzen und sicherstellen, dass sich die EU-Staaten langfristig weniger erpressbar wegen Energieimporten aus Russland machen. Zudem soll es der vollständige Importstopp Russland erschweren, seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine weiter zu finanzieren. 

Die Einigung soll auch rechtliche Sicherheit schaffen. Denn während die Sanktionen gegen Moskau alle sechs Monate verlängert werden müssen und Einstimmigkeit unter den Mitgliedstaaten erfordern, sollen die nun vorgesehenen rechtlichen Änderungen dauerhaft gelten. 

Allerdings enthält die Einigung eine Art Sicherheitsklausel, falls die Versorgungssicherheit eines oder mehrerer Mitgliedstaaten ernsthaft gefährdet sein sollte. Unter diesen Umständen könnte die EU-Kommission den betroffenen EU-Ländern erlauben, Einfuhrverbote für Gas auszusetzen. Nur wenn ein Mitgliedstaat den Notstand ausruft, sind dann zeitlich begrenzte Lieferungen erlaubt. 

Russland macht Milliardengewinne mit Energie

Auch nach knapp vier Jahren Krieg erwirtschaftet Russland mit Energielieferungen in die EU weiterhin Milliardengewinne. So führten EU-Staaten nach offiziellen Zahlen im Jahr 2024 immer noch 52 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland ein, was rund einem Fünftel aller Einfuhren entsprach. Hinzu kamen 13 Millionen Tonnen Rohöl und mehr als 2.800 Tonnen Uran in angereicherter Form oder als Kernbrennstoff. 

Im ersten Halbjahr 2025 importierte die EU nach Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat Flüssigerdgas (LNG) im Wert von fast 4,5 Milliarden Euro aus Russland. Im vergangenen Jahr war demnach natürliches und verarbeitetes Gas im Wert von 15,6 Milliarden Euro von dort importiert worden. Zum Vergleich: Aus den USA kam Gas im Wert von 19,1 Milliarden Euro. 

Importstopp soll Verbraucher kaum treffen 

Einer Analyse der EU-Kommission zufolge würde der Verzicht auf russisches Gas die Versorgungssicherheit nicht gefährden. Auf dem Weltmarkt gibt es demnach genügend andere Anbieter.

Die EU will die Importe auf Grundlage des europäischen Handels- und Energierechts verbieten. Mitte Juni hatte die EU-Kommission dafür Vorschläge vorgelegt. Die nun erzielte Einigung muss noch formell vom Europäischen Parlament und den Mitgliedstaaten im Rat bestätigt werden.
 // VON dpa
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Länder winken längere Steuerbefreiung für E-Autos durch
Der Bundesrat. Quelle: E&M / Georg Eble
POLITIK. Der Bundesrat hat keine Einwendungen gegen den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur verlängerten Kfz-Steuer-Befreiung für reine E-Autos.
Kurz und knapp ist die Reaktion des Bundesrats auf den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur weiteren Befreiung von E-Autos von der Kraftfahrzeugsteuer ausgefallen. Die Länderkammer habe in ihrer jüngsten Sitzung Ende November 2025 beschlossen, „keine Einwendungen zu erheben“. So steht es in einer Unterrichtung des Bundestages durch die Bundesregierung, die nun veröffentlicht wurde.
 // VON Fritz Wilhelm MEHR...

Damit ist der Weg frei für eine Verlängerung der Kfz-Steuer-Befreiung um fünf Jahre für reine E-Fahrzeuge, die bis zum 31. Dezember 2025 erstmalig zugelassen oder komplett auf Elektroantrieb umgerüstet werden. Bisher galt die Befreiung lediglich bis 2030. Gleichzeitig kommen jetzt auch reine E-Autos in den Genuss der Steuerbefreiung, die bis zum 31. Dezember 2030 erstmalig zugelassen werden oder komplett auf Elektroantrieb umgerüstet werden. Bislang musste die Erstzulassung bis zum 31. Dezember 2025 erfolgt sein.

Allerdings hat die Bundesregierung eine Begrenzung der Steuerbefreiung auf zehn Jahre ab dem Tag der Erstzulassung vorgesehen, jedoch maximal bis zum 31. Dezember 2035. Dadurch soll ein Anreiz gesetzt werden, reine Elektrofahrzeuge möglichst frühzeitig anzuschaffen.

Im Oktober hatte Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) betont, eine längere Steuerbefreiung helfe sowohl den Nutzern von E-Autos als auch der Automobilindustrie. Denn die Befreiung von der Kfz-Steuer setze gezielte Kaufanreize. In einer Mitteilung des Ministeriums vom Oktober heißt es, für die Bundesregierung stehe fest: „Die Zukunft der Mobilität ist klimaneutral.“ Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, „die Elektromobilität als Schlüsseltechnologie weiter voranzubringen“.

Durch die Kombination verschiedener Fördermaßnahmen, etwa auch degressive Abschreibungen in Höhe von 75 Prozent der Investitionskosten im ersten Jahr, würden kurzfristig spürbare steuerliche Anreize gesetzt. Bei frühzeitiger Anschaffung eines Elektroautos würden Bürgerinnen und Bürger entlastet. Diese Entlastung beziffert das Ministerium für 2026 bundesweit auf rund 50 Millionen Euro. Bis 2030 sei sogar mit 380 Millionen Euro jährlich zu rechnen.
 // VON Fritz Wilhelm
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  HANDEL & MARKT
Quelle: Shutterstock
Run auf erste Ausschreibung seit genehmigtem Biomassepaket
REGENERATIVE. Die Bundesnetzagentur hat die Strompreis-Zuschläge für Bio­mas­se­an­la­gen so­wie So­lar­an­la­gen auf Ge­bäu­den und Lärm­schutz­wän­den zum 1. Ok­to­ber publiziert.
Am 3. Dezember hat die Bundesnetzagentur die Zuschläge der Ausschreibungen für Biomasseanlagen und Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden zum Gebotstermin 1. Oktober 2025 bekanntgegeben. „Durch die beihilferechtliche Genehmigung des Biomassepakets können die in den Ausschreibungen erfolgreichen Biomasseanlagen nun einen stärkeren Beitrag zur Marktintegration der erneuerbaren Energien leisten“, kommentierte Präsident Klaus Müller. 
 // VON Susanne Harmsen MEHR...

Die Überzeichnung der Ausschreibung zeige, dass die neuen Förderregeln gut angenommen werden, so Müller weiter. Auch im PV-Bereich gebe es positive Entwicklungen: „Die eingereichte Gebotsmenge bei der Ausschreibung für Aufdach-Solaranlagen hat sich nach rückläufiger Tendenz in den vorherigen Ausschreibungen wieder leicht gesteigert“, erklärte der Behördenpräsident.

EU-Genehmigung des Biomassepakets führt zu Boom

Bei der Ausschreibungsrunde wurden erstmals die Änderungen durch das Biomassepaket angewendet. Die Europäische Kommission hatte die Regelungen vor dem Gebotstermin beihilferechtlich genehmigt. Das Biomassepaket ist ein zentrales Element der EEG-Novelle aus dem Februar 2025 und regelt unter anderem die Förderung von Biogasanlagen neu. 

Durch das Paket erhalten nur Anlagen eine Förderung für den eingespeisten Ökostrom, die sich sehr flexibel betreiben lassen. Biomasseanlagen, die einen Zuschlag erhalten haben, werden nach den neuen Regelungen dazu angereizt, auf die Signale des Strompreises zu reagieren. Dadurch beteiligen sie sich aktiv an der Marktintegration von volatilem Solar- und Windstrom. Zusätzlich wurde das ausgeschriebene Volumen stark erhöht.

Bei einer ausgeschriebenen Leistung von 813 MW wurden 807 Gebote mit einer Gebotsmenge von 940 MW eingereicht. 692 Gebote erlangten einen Zuschlag. Davon entfielen 33 Zuschläge mit 63 MW auf
 
Neuanlagen und 659 Zuschläge mit 752 MW auf Bestandsanlagen. 87 Gebote wurden vom Verfahren ausgeschlossen, weil sie nach Ansicht der Behörde die Voraussetzungen verfehlten.

Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichen von 11,00 Cent/kWh bis 19,48 Cent/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert liegt in dieser Runde bei 18,11 Cent/kWh und damit deutlich unterhalb des Höchstwerts für Bestandsanlagen von 19,43 Cent/kWh .

Das größte Zuschlags-Volumen entfiel auf Gebote für Standorte in Bayern (276 MW, 266 Zuschläge), gefolgt von deutlich geringeren Volumina für Standorte in Niedersachsen (143 MW, 122 Zuschläge) und Nordrhein-Westfalen (94 MW, 63 Zuschläge).

Solaranlagenausschreibung leicht unterzeichnet

Bei einer ausgeschriebenen Leistung von 283 MW für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden wurden 140 Gebote mit einer Gebotsmenge von 310 MW eingereicht. Die Bundesnetzagentur musste allerdings in dieser Runde 19 Gebote mit einem Umfang von 29 MW ausschließen. Somit wurden 121 Gebote mit einem Volumen von 281 MW zum Zuschlagsverfahren zugelassen, die alle bezuschlagt wurden. Die Ausschreibung war damit leicht unterzeichnet.

Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 8,28 Cent/kWh und 10,40 Cent/kWh. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert liegt mit 9,66 Cent/kWh oberhalb des Wertes der Vorrunde (9,22 Cent/kWh). Der Höchstwert liegt mit 10,40 Cent/kWh deutlich darüber.

Regional verteilen sich die Zuschläge laut Agentur auch in dieser Runde ausgeglichen. Die meisten Zuschläge gingen an Projekte in Bayern (59 MW, 19 Zuschläge), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (57 MW, 29 Zuschläge), Brandenburg (32 MW, zwölf Zuschläge) und Baden-Württemberg (31 MW, neun Zuschläge).

Statistiken zu den Gebotsrunden veröffentlicht die Behörde bis zum 10. Dezember 2025. Die nächste Ausschreibungsrunde für Biomasseanlagen findet am 1. April 2026 statt und für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden am 1. Februar 2026.

Weitere Informationen zu den Gebotsterminen finden sich im Internet für Biomasse und PV-Anlagen.
 // VON Susanne Harmsen
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86 Millionen für Heidelbergs Wärmewende
Bei der Übergabe der Zuwendungsbescheide. Quelle: Stadtwerke Heidelberg
WÄRME. Heidelbergs Wärmewende gewinnt an Tempo mit neuen Fördermitteln. Der Bund stellt 86 Millionen Euro für Wärmepumpen und den Ausbau des Fernwärmenetzes bereit.
Die geplanten Wärmepumpenprojekte und der Ausbau des leitungsgebundenen Wärmenetzes kommen in Heidelberg voran. Die Stadtwerke Heidelberg haben sich Fördermittel in Höhe von 86 Millionen Euro gesichert. Wie der kommunale Versorger in einer Mitteilung vom 2. Dezember bekannt gibt, umfasst die Bewilligung drei Vorhaben: eine Flusswärmepumpe am Neckar in Bergheim, eine Abwasserwärmepumpe nahe der Kläranlage Nord sowie Maßnahmen zum Netzausbau in den kommenden vier Jahren. Die Förderung deckt, wie es weiter heißt, rund 40 Prozent der erforderlichen Investitionssumme ab.
 // VON Davina Spohn MEHR...

Die Heidelberger Stadtverwaltung will den lokalen Wärmesektor vollständig auf erneuerbare Energiequellen umstellen. Laut städtischem Umweltamt plant die Kommune, die städtische Klimaneutralität bereits bis 2030 zu erreichen. Für das gesamte Stadtgebiet gilt 2040 als Zielmarke.
 
Wärmepumpen-Karte für Heidelberg
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Stadtwerke Heidelberg
 
Der Ausbau der Fernwärme bildet dabei eine zentrale Säule: Die Stadtwerke Heidelberg wollen die Fernwärme ab 2035 klimaneutral erzeugen. Schon heute entfallen etwa 50 Prozent der Wärmeerzeugung auf CO2-freie Quellen, wie die Stadt mitteilt.

Weitere Erzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien sollen diesen Anteil Schritt für Schritt erhöhen. Gleichzeitig modernisieren die Stadtwerke das bestehende Netz kontinuierlich. Der Transformationsprozess ist kostenintensiv: Das Unternehmen rechnet nach eigenen Angaben mit Gesamtinvestitionen im dreistelligen Millionenbereich. Die Finanzierung soll über einen Mix aus Eigenkapital, Fremdmitteln und Fördergeldern erfolgen.

Die nun bewilligten Mittel stammen aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze, einem Programm des Bundeswirtschaftsministeriums. Dieses Förderinstrument verlangt Transformationspläne mit konkreten Potenzialanalysen, technischen Konzepten und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen. Die Stadtwerke Heidelberg hatten ihren Plan im Spätherbst 2024 eingereicht. Darauf aufbauend konkretisierten sie mehrere Förderanträge für zentrale Maßnahmen.

Weitere Beteiligung der Bürger geplant

Nach Angaben des Versorgers deckt der Bewilligungszeitraum vier Jahre ab und endet im November 2029. Parallel zur öffentlichen Förderung planen die Stadtwerke Heidelberg eine erneute Bürgerbeteiligung. Geschäftsführer Michael Teigeler kündigte an, erneut Genussrechte zu emittieren. Nach Unternehmensangaben stieß das Beteiligungsmodell „heidelberg KLIMA INVEST“ im Jahr 2024 auf große Nachfrage. Innerhalb von vier Tagen erreichten die Registrierungen die maximale Emissionshöhe von 6 Millionen Euro. Für die Emission im Frühjahr 2026 rechnet Teigeler mit einem ähnlichen Interesse.

Zu den nächsten Arbeitsschritten gehört der Bau der Flusswärmepumpe in Bergheim am südwestlichen Ende der Ernst-Walz-Brücke. Auch die Abwasserwärmepumpe in der Nähe der Kläranlage Nord gehört zu den priorisierten Maßnahmen. Nach Angaben von Konzerngeschäftsführer Rudolf Irmscher verfügen die Stadtwerke inzwischen über umfangreiche Erfahrung mit Großprojekten dieser Art. Er verweist auf die Arbeit der Belegschaft, die den bisherigen Stand ermöglicht habe. Die Detailplanung und die Vorbereitung der Ausschreibungen sollen, wie es weiter heißt, zeitnah beginnen. Erste Probebohrungen in Heidelberg-Bergheim sollen im kommenden Jahr stattfinden. Verlaufen die Arbeiten wie geplant, startet der Bau der beiden Anlagen Anfang 2027.

Heidelbergs Klimaschutzrahmen

Heidelberg zählt zu den aktiven Kommunen im Klimaschutz. Seit 2004 sank der CO2-Ausstoß pro Einwohner nach Angaben der Stadt um rund 30 Prozent. Der Klimaschutzaktionsplan der Kommune umfasst 30 konkrete Maßnahmen, die von erneuerbaren Energien über Gebäudesanierung bis zu Mobilität und Stadtgestaltung reichen. Eine der bereits umgesetzten Maßnahmen ist die Installation zusätzlicher PV-Leistung von 25 MW. Zudem nutzen nach Angaben der Stadt 83 Prozent der Einwohner für innerstädtische Wege den öffentlichen Nahverkehr, das Fahrrad oder den Fußweg.

Die Stadtwerke Heidelberg beschäftigen rund 1.100 Mitarbeitende, davon über 200 im regionalen Verkehrsunternehmen Rhein-Neckar-Verkehr GmbH. Der Umsatz lag 2024 bei 622,2 Millionen Euro. Das Unternehmen versorgt 200.000 Menschen mit Strom, Gas, Wasser und Wärme und betreibt darüber hinaus Bäder, Bergbahnen und Parkhäuser. Zusätzlich übernimmt es Koordinations- und Finanzierungsaufgaben im öffentlichen Nahverkehr der Stadt.
 // VON Davina Spohn
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PPA-Preise gehen im November nach oben
Quelle: E&M
PPA-PREISINDEX. Die Preiskorridore für marktübliche Power Purchase Agreements haben im November 2025 etwas angezogen. Das ergibt der PPA-Preisindex von E&M und Enervis.
Die erzielbaren Preiskorridore für typische Strom-Direktlieferverträge aus Erneuerbare-Energien-Anlagen (Power Purchase Agreements) haben sich in Deutschland im November - in Abhängigkeit vom Strom-Terminmarkt der Börse EEX – etwas nach oben entwickelt. Das ergeben aktuelle Berechnungen des Analysehauses Enervis für den gemeinsamen PPA-Preisindex mit Energie und Management. 
 // VON Redaktion MEHR...

Demnach sind die Preise im Terminmarkt im November, die die Referenzpreise für PPA bilden, ein wenig angestiegen. Während das Frontjahr 2026 wieder bei knapp 89 Euro/MWh notiert, liegt das längerfristige Preisniveau bei rund 75 Euro/MWh für die Base-Lieferung.
 
Grafik 1: Neue PV-Freiflächenanlagen
Neue Photovoltaik-Großanlagen konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zehnjährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen − hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt
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Quelle: Enervis

Für PPA auf neue Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit zehnjähriger Stromlieferung mit einem Lieferstart im November 2025 lag der Preiskorridor im November zwischen 29 Euro/MWh und 41 Euro/MWh.

Der dazu korrespondierende Terminmarkt-Mischpreis im November für die betreffende PPA-Laufzeit lag bei circa 76 Euro/MWh. 
 
Grafik 2: Onshore-Windenergieanlagen im Bestand
Über 20 Jahre alte Windräder an Land konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zweijährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen – hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt
Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken
Quelle: Enervis

Für PPA auf bestehende, über 20 Jahre alte, ausgeförderte Windenergieanlagen an Land (Ü20-Anlagen) mit zweijähriger Stromlieferung vom November an ermittelten die Analysten von Enervis eine realistische Schwankungsbreite im November von 50 Euro/MWh bis 69 Euro/MWh. Diese hängt neben dem Terminmarkt-Mischpreis von Standort, Anlagentyp und weiteren PPA-Parametern ab. Die PPA-Preisrange liegt oberhalb des Niveaus des Vormonats September.

Der Terminmarkt-Mischpreis, der die Referenz für diesen PPA-Preis darstellt, lag bei rund 88 Euro/MWh.

Die Methodik des PPA-Preisindex

Auf die Marktpreis-Bandbreiten von PPA kommen die Analysten von Enervis so: Sie nehmen vom ermittelten durchschnittlichen Preis der jeweils einschlägigen Terminmarkt-Lieferprodukte auf dem Graustrom-Terminmarkt der Börse EEX − dem Dreh- und Angelpunkt für die Bepreisung dieser langfristigen Direktlieferverträge − verschiedene Ab- und Zuschläge vor:
  • für das technologie- und standortspezifische Einspeiseprofil
  • sowie für energiewirtschaftliche Abwicklung und Risikoprämie
  • Dann schlagen sie aktuelle Preis-Bandbreiten für Herkunftsnachweise (HKN) auf (näheres zur Methodik sowie Nutzungshinweise). Denn Strom aus grünen PPA erhält in der Regel im Gegensatz zur geförderten Direktvermarktung HKN und darf auch als Ökostrom verkauft werden. 
 
 // VON Redaktion
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Privatwirtschaft tritt in Staatsgarantien für LNG in Afrika ein
Quelle: Shutterstock / Wojciech Wrzesien
GAS. Totalenergies und die anderen Partner eines LNG-Terminalprojekts im südostafrikanischen Mosambik schießen Kapital für ein LNG-Projekt nach. Exportgarantien waren zurückgezogen worden.
 // VON MBI / DJN MEHR...

Die Partner des Flüssigerdgasprojekts von Totalenergies in Mosambik haben sich nach Angaben des französischen Energiekonzerns dazu bereit erklärt, zusätzliches Kapital bereitzustellen. Zuvor hatten die britische und die niederländische Regierung wegen Sicherheitsbedenken ihre Finanzierung für das Projekt zurückgezogen, das 2021 aufgrund der eskalierenden Gewalt im Land ausgesetzt wurde.

Der britische Wirtschaftsminister Peter Kyle teilte dem Parlament in London am Montag mit, die Regierung habe beschlossen, die Beteiligung der Exportkreditagentur UK Export Finance an dem Mosambik-Projekt zu beenden. Die Risiken hätten seit 2020 zugenommen, sagte Kyle und bezog sich dabei auf das Jahr, in der UK Export Finance erstmals Unterstützung für das Projekt zugesagt hatte.

Die niederländische Exportfinanzierungsagentur Atradius habe eine ähnliche Entscheidung getroffen, teilte Totalenergies mit. Atradius reagierte nicht sofort auf eine Anfrage zur Bestätigung.

Die an dem Projekt beteiligten Partner - darunter die Regierung von Mosambik sowie indische, thailändische und japanische Unternehmen - hätten sich bereit erklärt, zusätzliches Eigenkapital zur Deckung der externen Finanzierung des Projekts in Höhe von rund 10 Prozent bereitzustellen, so Totalenergies. Der Energiekonzern hält einen Anteil von etwas mehr als einem Viertel an dem Projekt.

 // VON MBI / DJN
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  TECHNIK
Quelle: Strategic Perspectives
Rasche Elektrifizierung soll EU stärken
STUDIEN. Strategic Perspectives hat einen Bericht veröffentlicht, der zeigt, wie Europa durch raschen Umstieg auf Stromnutzung seine Wettbewerbsfähigkeit und Energieversorgung stärken kann.
Das Analyseinstitut Strategic Perspectives EU hat am 2. Dezember einen neuen Bericht zur Rolle der Elektrifizierung in Europa vorgelegt. Laut „Boosting Electrification in Europe“ kann die Europäische Union ihre wirtschaftliche Stabilität und Versorgungssicherheit verbessern, wenn sie den Ausbau elektrischer Anwendungen beschleunigt. Das Analyseinstitut mit Sitz in Brüssel arbeitet zu Klima- und Energiefragen.
 // VON Susanne Harmsen MEHR...

Die Autoren stützen sich auf technische und wirtschaftliche Auswertungen, die aus ihrer Sicht belegen, dass klarere politische Vorgaben, gezielte Investitionen und ein verlässlicher Rahmen für elektrische Technologien zentrale Anforderungen der kommenden Jahre sind. Strategic Perspectives verweist darauf, dass eine wachsende Elektrifizierung die Importabhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern würde. 

43 Milliarden Euro Einsparpotenzial pro Jahr

Nach den Berechnungen der Organisation könnte die EU bis 2040 zwei Drittel der heutigen fossilen Energieimporte einsparen. Dies entspräche jährlich rund 43 Milliarden Euro im Vergleich zu einem fortgeführten Trend ohne zusätzliche Maßnahmen (Weiter-so-Szenario). Die Autoren führen aus, dass geringere Importmengen die wirtschaftliche Verwundbarkeit gegenüber Preisschwankungen auf den globalen Energiemärkten mindern.

Ein weiteres Ergebnis des Berichts betrifft die industrielle Entwicklung. Europäische Hersteller elektrischer Technologien von Fahrzeugkomponenten bis zu Wärmepumpen könnten nach Einschätzung der Autoren von steigenden Absatzmengen profitieren. Die Modellrechnungen gehen davon aus, dass bis 2040 rund 150 Millionen Elektrofahrzeuge in Europa unterwegs sein könnten und 84 Millionen Wärmepumpen in Gebäuden installiert wären.

Außerdem kalkuliert der Bericht mit 1.900 MW Wind- und Solarenergie sowie 134.000 MW Leistung aus Batteriespeichern, die den Strombedarf decken und das europäische Energiesystem stabilisieren sollen.
 
Analyse von Kosteneinsparungen verstärkter Elektrifizierung gegenüber einem „Weiter so“-Szenarion bis 2040.
Zur Vollansicht auf die Grafik klicken
Quelle: Strategic Perspectives EU

Energieeffizienz um 12 Prozent steigern

Strategic Perspectives sieht in der Elektrifizierung zudem eine Chance, veraltete Verbrennungstechnologien schrittweise zu ersetzen. Intelligente elektrische Anwendungen könnten der Analyse zufolge den Energieverbrauch im Jahr 2040 um zwölf Prozent senken. Die Autoren argumentieren, dass sich Unternehmen durch geringere Energiekosten besser im internationalen Wettbewerb positionieren und neue Märkte erschließen könnten. 

Der Bericht zeigt zugleich, dass Europa ohne zusätzliche politische Vorgaben und Investitionen hinter seinen Möglichkeiten zurückbleiben könnte. Die Modellierung der Organisation geht bei unveränderten Rahmenbedingungen von einer Elektrifizierungsquote von 39 Prozent im Jahr 2040 aus. Die Autoren warnen, dass die EU damit ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen unnötig verlängere und ihre Chancen auf eine starke Position in der globalen Elektrotechnik abschwäche.

Institutsdirektor Neil Makaroff von Strategic Perspectives sagte, die Elektrifizierung verändere die Grundlagen der Weltwirtschaft. Europa verfüge zwar nicht über große Öl- oder Gasvorkommen, aber über Unternehmen, die in der Elektrotechnik international tätig sind. „Klare politische Leitlinien sind notwendig, damit Europa den Anschluss an große Wettbewerber wie China nicht verliert“, mahnte Makaroff.

Vier politische Schwerpunkte

Branchenanalyst Tristan Beucler von Strategic Perspectives erklärte, die EU riskiere, im internationalen Wettbewerb zurückzufallen, wenn sie an fossilen Energieträgern festhalte. Aus seiner Sicht setzen Elektroanwendungen zunehmend den technischen Standard, sodass die EU politische Ziele und Vorgaben für den Ausbau der Elektrifizierung präzisieren müsse.

Der Bericht nennt vier politische Schwerpunkte für eine künftige Ausrichtung der Energieunion. Erstens schlägt Strategic Perspectives ein Elektrifizierungsziel von 50 Prozent des Endenergieverbrauchs bis 2040 vor. Zweitens sei ein Ziel für emissionsfreie Erzeugungskapazitäten erforderlich, damit Stromangebot und Nachfrage im Einklang wachsen. Drittens brauche es einen europaweiten Infrastrukturplan, der insbesondere Netze und Speicher berücksichtigt. Viertens könne mehr Energieeffizienz den Strombedarf senken; dies ließe sich durch strengere Ökodesign-Vorgaben für elektrische Anwendungen unterstützen.

Der Bericht zur Stromoffensive in Europa steht in englischer Sprache als PDF zum Download bereit.
 // VON Susanne Harmsen
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KI erkennt Druckluft-Leckagen
Quelle: Fotolia / Andrei Merkulov
EFFIZIENZ. Der Energiemanagement-Anbieter Econ Solutions hat die KI-Leckageerkennung „LeakWatch“ der „WRS Energie + Druckluft GmbH“  in seine Software eingebunden. 
Econ Solutions, Anbieter für Energiemanagementlösungen, bindet die KI-basierte Druckluftleckagen-Erkennung „LeakWatch“ von WRS Energie und Druckluft in seine Energiemanagement-Software „econ4“ ein, teilten die Unternehmen mit. Nutzer erhalten damit eine zusätzliche Kennzahl im Dashboard und können künftig die Leckagesuche direkt über die gewohnte Oberfläche steuern.
 // VON Heidi Roider MEHR...

Der Algorithmus lernt laut Econ Solutions die Verbrauchsmuster der jeweiligen Anlagen vor Ort. Er vergleicht laufend die aktuellen Daten mit den ermittelten Grundmustern und zeigt so Abweichungen an. Kunden können Grenzwerte für die automatisierte Alarmierung festlegen. Damit lassen sich dann Druckluft-Leckagen schneller lokalisieren und beheben. Das senkt den Energiebedarf der Druckluft-Versorgung und mindert Produktionsrisiken.

Bedeutung der Kooperation und Markteinordnung

„In Zeiten hoher Energiekosten und der wachsenden Bedeutung einer guten CO2-Bilanz ist es für Unternehmen wichtig, Energieverschwendung zu vermeiden. Druckluftleckagen sind dabei ein wirkungsvoller Hebel“, erläutert Mike Mannherz, Geschäftsführer Econ Solutions. 

Econ Solutions sieht in der Zusammenarbeit mit WRS einen gezielten Ausbau des eigenen Portfolios. Unternehmen können das KI-Modul als zusätzliche Analyseebene nutzen, um Druckluftverluste früh zu erkennen und ihre betrieblichen Energieflüsse präziser zu steuern. WRS entwickelt seit 2021 Software zur energetischen Optimierung von Druckluftsystemen und berichtet aus über 100 Projekten signifikante Kostensenkungen. 

Econ Solutions mit Sitz in München wurde 2010 als Start-up gegründet und ist seit Mai 2017 Teil der kommunalen Mannheimer MVV-Gruppe.
 // VON Heidi Roider
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Görlitz und Görlitz verbinden sich bei grüner Wärme
Quelle: Shutterstock / Ayrat A
WÄRMENETZ. Um ein gemeinsames Fernwärmeprojekt zwischen der Stadt Görlitz und dem polnischen Zgorzelec zu starten, wurde nun die Vereinbarung über eine gemeinsame Projektgesellschaft geschlossen.
Die Stadtwerke Görlitz (SWG), die mehrheitlich zum französischen Veolia-Konzern gehören, und der polnische Fernwärmeversorger SEC Zgorzelec, Teil des deutschen Eon-Konzerns, wollen künftig ihre Fernwärmenetze grenzüberschreitend miteinander verbinden. Vertreter von SEC Zgorzelec und den Stadtwerken Görlitz haben Anfang Dezember nun eine Absichtserklärung zur Gründung einer gemeinsamen Projektgesellschaft unterzeichnet. Das Joint Venture soll sowohl den Bau als auch den künftigen Betrieb der grenzüberschreitenden Leitung übernehmen. 
 // VON Heidi Roider MEHR...

Das Projekt „United Heat - Klimaneutrale Fernwärme für die Europastadt“ hatte zurvor Fördermittel in Millionenhöhe zugesichert bekommen (wir berichteten). Marten Bunnemann, CEO von Eon Energy Infrastructure Solutions, sieht darin ein europäisches Leuchtturmprojekt: „United Heat zeigt eindrucksvoll, wie partnerschaftliche Zusammenarbeit in Europa über Landesgrenzen hinweg zu wegweisenden Ergebnissen führt.“

Joint Venture legt technische und finanzielle Grundlagen

Die Projektpartner arbeiten seit mehr als fünf Jahren an dem gemeinsamen Vorhaben (wir berichteten). Im Jahr 2020 hatten die Bürgermeister beider Städte eine erste Absichtserklärung für das Projekt „United Heat“ unterschrieben. In einem Joint Venture bündeln sie nun ihre Ressourcen und Expertise, um einerseits die Grundsätze der gemeinsamen betrieblichen Zusammenarbeit zu bestimmen und andererseits die Zeitplanung, die Verantwortlichkeiten und die Finanzierung des Projekts zu vereinbaren.

Die Planung sieht vor, die deutsch-polnische Grenze zwischen Zgorzelec - dem früheren östlichen Teil von Görlitz - und dem Erzeugungsstandort Görlitz-Königshufen mit einer 3,8 Kilometer langen Leitung zu überqueren, sodass insgesamt eine Verbindungsleitung mit einer Länge von 12 Kilometern entsteht. 

Förderzusagen schaffen Planungssicherheit

Das erste grenzüberschreitende Fernwärmeprojekt im Freistaat Sachsen zielt darauf ab, Fernwärme für Zgorzelec und Görlitz ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen. In Görlitz existieren derzeit vier separate Fernwärmegebiete, die ihre Energie hauptsächlich noch aus Erdgas beziehen. In Zgorzelec gibt es ein Fernwärmenetz, das mittels Verbrennung von Braunkohle betrieben wird.

Die Wärme soll zukünftig mittels Solarthermie mit saisonaler Speicherung, Wärmerückgewinnung aus See- und Abwasser, Biomassekessel sowie Abwärme und Power-to-Heat-Anlage erzeugt werden. Ein Drittel des Gesamtwärmebedarfs der Stadt soll bis 2030 mittels Wärmepumpen gedeckt werden. Hierfür soll Wärme
 
aus dem Berzdorfer See südlich von Görlitz und dem gereinigten Abwasser der Kläranlage Nord in Görlitz entnommen werden.

17 Prozent der Fernwärme soll zudem aus Solarthermie in Kombination mit saisonalen Wärmespeichern entstehen, 48 Prozent soll künftig aus Biomasse kommen. Die kombinierte Erzeugung soll von 2030 an bis zu 50.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden. 

Zur Realisierung des Projekts hatten die Stadtwerke und SEC umfangreiche Fördermittel von EU und Bund eingeworben. Insgesamt sagte die EU damit 38 Millionen Euro an Fördermitteln zu. Im März 2026 planen die Projektpartner, den nächsten und vorausichtlich letzten Antrag bei der EU einzureichen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) sagte im Rahmen des Bundesprogramms für effiziente Wärmenetze (BEW) darüber hinaus eine weitere Förderung in Höhe von 81,6 Millionen Euro für die Investitionen auf deutscher Seite zu.
 // VON Heidi Roider
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Angeblich größtes Co-Location-Projekt wechselt den Eigentümer
REGENERATIVE. WBS Power hat das Kombiprojekt „Jupiter“ in Brandenburg an Prime Capital veräußert. Es umfasst ein groß dimensioniertes Speicher- und Solarvorhaben sowie Pläne für ein Rechenzentrum.
WBS Power hat das Energieinfrastrukturvorhaben „Projekt Jupiter“ in Brandenburg an die Prime Capital AG veräußert. Das Unternehmen handelt dabei im Auftrag des Prime Green Energy Infrastructure Fund II (PGEIF II). Das Vorhaben umfasst ein Batteriespeichersystem mit 500 MW Leistung und 2.000 MWh Kapazität sowie ein Solar-Projekt mit bis zu 150 MW auf dem Gelände eines ehemaligen Militärflugplatzes. Beide Komponenten sollen über einen gemeinsamen Anschluss an die 380-kV-Leitung von 50 Hertz ins Netz einspeisen. Nach Angaben der beteiligten Unternehmen handelt es sich um das derzeit größte geplante kombinierte PV- und Stromspeicher-Projekt in Deutschland. Solche Vorhaben werden auch Co-Location-Projekte genannt.
 // VON Fritz Wilhelm MEHR...

Die Transaktion umfasst zudem die Gründung eines Joint Ventures zur Ansiedlung eines sogenannten Hyperscale-Rechenzentrums mit einer vorgesehenen Leistung von bis zu 500 MW am selben Standort.

Investitionsvolumen von 500 Millionen Euro

Als Investitionsvolumen für das Gesamtprojekt veranschlagen die Partner rund 500 Millionen Euro. Der Baubeginn ist für Ende 2026 oder Anfang 2027 vorgesehen. Um frühe Netzanschlussfristen zu sichern, wollen die Beteiligten die Beschaffung von Komponenten mit langen Lieferzeiten, darunter Transformatoren, beschleunigen. Die Übernahme erfolgt über die eigens gegründete luxemburgische Gesellschaft Jupiter JVCo S.a r.l. und ist an den RTB-Status (Ready-to-build-Status) des Projekts geknüpft. Weitere Details geben die beteiligten Unternehmen nicht bekannt.

In einer gemeinsamen Mitteilung verweisen die Partner auf die wachsende Nachfrage nach Rechenzentrumsinfrastruktur in Deutschland. Durch die Kombination mit Energieanlagen könne ein hoher Strombedarf teilweise über erneuerbare Erzeugung sowie gesicherte Netzkapazitäten gedeckt werden.
 
 
Maciej Marcjanik, Geschäftsführer der WBS Power Gruppe, lässt sich in der Mitteilung mit den Worten zitieren: „Dieses Projekt ist ein Meilenstein in unserer Strategie, Infrastruktur der nächsten Generation bereitzustellen, die erneuerbare Energie mit digitaler Kapazität verbindet.“

Mathias Bimberg, Leiter der Infrastruktur bei Prime Capital, betont: „Projekt Jupiter ist ein Eckpfeiler für ein widerstandsfähiges, nachhaltiges und zukunftssicheres Energiesystem. Es markiert zudem einen entscheidenden Schritt bei der Umsetzung unserer Fondsstrategie, in transformative Assets zu investieren, die die Energiewende in Europa vorantreiben.“

WBS Power entwickelt Projekte in den Bereichen Batteriespeicher, Solar, Onshore-Wind und Rechenzentren in Deutschland und Polen.

Prime Capital beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit rund 125 Mitarbeiter in Frankfurt und Luxemburg und hat aktuell etwa 3,9 Milliarden Euro „assets under management“ – trifft hier also auch Entscheidungen über die Anlagestrategie – sowie 8,9 Milliarden Euro „assets under administration“.

Die Wirtschaftsprüfer von PWC und die Projektfinanzierungsspezialisten von Capcora begleiteten WBS Power als exklusive Sell-Side-Berater. Bei der Transaktion waren DLA Piper (Prime Capital) und CMS (WBS Power) als rechtliche Berater tätig. Die technische Beratung übernahm Fichtner.
 // VON Fritz Wilhelm
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Rohstofffonds gibt Millionen für Lithiumprojekt frei
Quelle: Shutterstock / RGtimeline
GEOTHERMIE. Deutschland und Australien unterstützen Investitionen von Vulcan Energy im Oberrheingraben, um Energie und Lithium für Batterien zu gewinnen. Das stärke sichere Lieferketten.
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWE) und die australische Botschaft in Deutschland begrüßen die angekündigten Investitionen des australischen Unternehmens Vulcan Energy. Das Unternehmen entwickelt im Oberrheingraben ein Projekt zur Herstellung von Lithiumhydroxitmonohydrat (LHM) aus geothermischer Sole. Laut Vulcan Energy hat das Unternehmen eine Finanzierungsvereinbarung über rund 2,2 Milliarden Euro abgeschlossen.
 // VON Susanne Harmsen MEHR...

Die Bundesregierung beteiligt sich über ihren Rohstofffonds mit bis zu 150 Millionen Euro an dem sogenannten Lionheart-Projekt, das wohl nach dem mittelalterlichen englischen König Richard Löwenherz benannt ist, der am Oberrhein interniert war. Der Fonds soll deutschen Unternehmen zusätzliche Lieferpartner für Rohstoffe erschließen. Nach Angaben des BMWE reagiert die Bundesregierung damit auf bestehende Abhängigkeiten bei kritischen Materialien, die für Batterien und andere Industrien notwendig sind.

Auch die Exportkreditagentur der australischen Regierung, Export Finance Australia (EFA) mit Sitz in Sydney, ist beteiligt. Sie hat laut eigener Mitteilung frühzeitig eine Zusage über 120 Millionen Euro gegeben. Weitere Mittel stammen von der Europäischen Investitionsbank (EIB), von Export Development Canada, dem Export- und Investitionsfonds Dänemarks, Bpifrance Assurance Export sowie der italienischen Exportagentur SACE.

Energie- und Lithiumquelle erschlossen

Das Projekt soll Rohstoffe produzieren, die die Batterieindustrie benötigt. Die geothermische Sole liefert zugleich Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien. Vulcan Energy plant nach eigenen Angaben, in einer ersten Phase jährlich rund 24.000 Tonnen LHM herzustellen. Diese Menge würde für Batterien für etwa 500.000 Elektrofahrzeuge ausreichen. 

Laut BMWE leistet das Vorhaben einen Beitrag zu industriellen Klimazielen in Deutschland und Australien. Es soll Unternehmen in beiden Ländern helfen, Produktionsprozesse zu dekarbonisieren. Die Bundesregierung sieht das Projekt als Signal für eine stärker diversifizierte Rohstoffpolitik. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) betont laut Ministerium, dass Deutschland und Australien ihre Zusammenarbeit ausbauen wollen, um kritische Rohstoffe breiter abzusichern. Sie verweist darauf, dass Australien über verlässliche Ressourcen und Technologie verfüge, während Deutschland industrielle Innovationskraft einbringe.

Sichere Lieferketten auch für andere Rohstoffe

Die australische Botschafterin Natasha Smith hebt die gemeinsame Zielsetzung hervor, belastbare Lieferketten für kritische Rohstoffe aufzubauen. Nach ihrer Aussage zeigt die Finanzierung, welche Möglichkeiten die Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten bietet.

Auf europäischer Ebene laufen zusätzliche Initiativen. Die EIB und die australische Regierung haben am 17. November eine Absichtserklärung unterzeichnet, um enger bei Investitionen in kritische Mineralien zusammenzuarbeiten. Laut der Europäischen Investitionsbank soll diese Vereinbarung den Weg ebnen, künftig Projekte in Australien zu unterstützen.
 // VON Susanne Harmsen
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Techem mit Joint Venture für Energieeffizienz
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
BETEILIGUNG. Techem Solutions GmbH und das Immobilienunternehmen Amadeus Group gründen das Gemeinschaftsunternehmen Amatec.
 // VON Stefan Sagmeister MEHR...

Die Techem Solutions GmbH aus Eschborn und die Amadeus Group aus Limburg (beide Hessen) haben das Joint Venture „AMATec GmbH“ ins Leben gerufen. Ziel sei es, Projekte zur energetischen Sanierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Wärme, Kälte und Wasser gemeinsam umzusetzen und damit den Gebäudebestand der Amadeus Group zu dekarbonisieren, teilen beide Unternehmen mit.

Amatec soll digitale Lösungen für den Betrieb von Mehrfamilienhäusern einsetzen. Als Beispiel nennen die Unternehmen den „Digitalen Heizungskeller“ von Techem, der eine effizientere Betriebsführung ermöglichen und den Energieverbrauch in Mehrfamilienhäusern im Durchschnitt um 15 Prozent senken soll. 
 
Techem Solutions positioniert sich im Joint Venture als Umsetzer „smarter Konzepte“ von der Energieberatung bis zur Wärmelieferung. „Gemeinsam mit unseren Partnern wie der Amadeus Group erleichtern wir den Umstieg auf erneuerbare Energien und machen Wohnungen durch digitale Lösungen fit für die Zukunft“, wird Nicolai Kuß, Chief Sales Officer (CSO) von Techem. zitiert.
 
Die Amadeus Group bündelt Leistungen von Entwicklung und Bau über Vermietung bis zur Verwaltung und verweist auf über 9.000 verwaltete Wohneinheiten. 5.000 davon befinden sich im eigenen Bestand. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben „seit 35 Jahren eine feste Größe im Wohnungsbau und Immobilienmanagement im Rhein-Main-Gebiet“.
 
Techem wurde 1952 gegründet, ist nach eigenen Angaben mit rund 4.300 Mitarbeitenden in 18 Ländern aktiv und betreut mehr als 13 Millionen Wohnungen. Im Oktober 2024 wurde mitgeteilt, dass das Unternehmen für 6,7 Milliarden Euro von den Investoren TPG und GIC übernommen wird (wir berichteten). Das Closing erfolgte ein Jahr später im Oktober diese Jahres.
 
TPG aus den USA ist ein börsennotierter Private Equity Manager, der Kapital von Investoren unter anderem in Unternehmen, Finanzprodukte und Immobilien investiert. GIC Private Limited aus Singapur ist eine staatliche Gesellschaft, die die Auslandsreserven Singapurs weltweit in verschiedene Anlagen investiert.
 // VON Stefan Sagmeister
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Schleupen digitalisiert Kundenkontakt
Die von Endios entwickelte App "SchleupenOne" soll die Kundenkommunikation digitalisieren. Quelle: Schleupen
IT. Smartphone statt Brief: Eine einzige App soll zum zentralen Kommunikationskanal zwischen Energieversorger und Kunde werden, verspricht Schleupen. 
Die Smartphone-App „SchleupenOne“, entwickelt von der Endios GmbH, soll künftig die vollständig digitale Kundenkommunikation für Energieversorger ermöglichen. Das geht aus einer Mitteilung der Schleupen SE hervor. Die App kombiniert demnach klassische Self-Service-Funktionen mit erweiterten Modulen wie der Anbindung an Kundenmanagementsysteme (CRM), Home Energy Management Systeme (HEMS) sowie loyalitätsbasierte Kundenbindungsprogramme. 
 // VON Katia Meyer-Tien MEHR...

Durch die Integration gängiger Self-Service-Angebote – etwa die Zählerstandsmeldung per Fotofunktion oder die Änderung von Abschlagszahlungen – soll der Kundenservice automatisiert und standardisiert werden. Darüber hinaus erlaube die App die Nutzung dynamischer Stromtarife durch eine zeitliche Optimierung des Energieverbrauchs via HEMS, um so die wirtschaftliche Nutzung solcher Tarife zu verbessern. 

Im vertrieblichen Bereich können Versorgungsunternehmen über die App Loyalitätsprogramme anbieten oder gezielte Kampagnen aus dem CRM-System direkt digital ausspielen. Dadurch entfallen Kosten für Druck, Versand und Service.

Volker Kruschinski, Vorstandsvorsitzender der Schleupen SE, betont den strategischen Nutzen: „Mit der Weiterentwicklung von Schleupen One kann die Kundenkommunikation komplett digitalisiert werden. Das ist ein entscheidender Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit von Stadtwerken und Energieversorgern.“
 // VON Katia Meyer-Tien
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Erdgasimporte in Deutschland nach Herkunftsländern
Quelle: E&M / Pixabay
STATISTIK DES TAGES. Ein Schaubild sagt mehr als tausend Worte: In einer aktuellen Infografik beleuchten wir regelmäßig Zahlen aus dem energiewirtschaftlichen Bereich.
 // VON Redaktion MEHR...

 
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Quelle: Statista

Neben Erdöl dient Erdgas in Deutschland als zentraler Brennstoff für die Primärenergieerzeugung. Da der Bedarf nach dem Rohstoff nicht durch die nationale Erdgasförderung gedeckt werden kann, ist das Land in einem hohen Ausmaß auf Einfuhren aus dem Ausland angewiesen. Neben Norwegen sind Belgien und die Niederlande (Stand: Oktober 2025) die wichtigsten Erdgasbezugsquellen für Deutschland, nachdem Russland im Laufe des Jahres 2022 dessen Erdgasexporte über die Nord Stream 1 Pipeline systematisch drosselte und Ende August 2022 vollständig einstellte.
 // VON Redaktion
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MARKTBERICHTE

STROM
GAS
Energiekomplex zur Wochenmitte in enger Bandbreite
Quelle: E&M
MARKTKOMMENTAR. Wir geben Ihnen einen tagesaktuellen Überblick über die Preisentwicklungen am Strom-, CO2- und Gasmarkt. 
In enger Bandbreite haben sich die Energiemärkte in der Wochenmitte gezeigt. Marktteilnehmer sprechen vor diesem Hintergrund von einer abwartenden Haltung für die Notierungen der Energieträger. Strom sei gefangen zwischen relativ festen CO2-Preisen und schwachen Notierungen für Erdgas, hieß es. Die russisch-amerikanischen Friedensgespräche über eine Beendigung des Ukrainekriegs sind zunächst ohne Ergebnisse geblieben. Falls sich weiterhin kein Durchbruch bei den Verhandlungen abzeichnet, weil Russland sich militärisch am längeren Hebel wähnt, könnten sich die USA (und die Europäer) jedoch dazu entschließen, ihre Unterstützung für die Ukraine auszuweiten, um so das russische Übergewicht an der Front auszugleichen. Die Hoffnungen auf eine rasche Rückkehr von russischem Öl und Gas nach Europa und in die USA wären dann allerdings schnell zerstoben.
 // VON Marie Pfefferkorn MEHR...

Strom: Überwiegend etwas fester hat sich der deutsche OTC-Strommarkt am Mittwoch gezeigt. Der Day-Ahead allerdings verlor im Base 40 auf 125 Euro/MWh und im Peak 67,75 auf 146,50 Euro/MWh. An der Börse kostete der Donnerstag 124,86 Euro in der Grundlast und 146,05 Euro in der Spitzenlast. Die Einspeiseleistung der Erneuerbaren dürfte am Donnerstag im Vergleich zum Vortag zulegen und laut Eurowind 10,1 GW erreichen. Für den Berichtstag waren hingegen nur 7,3 GW prognostiziert worden. Der Freitag wird sich laut den Prognosen von Eurowind ebenfalls als ein Tag mit insbesondere schwacher Windstromausbeute präsentieren. Danach ist die Schwachwindphase laut den Wetterdiensten vorbei. Für den Montag der kommenden Woche erwartet Eurowind rund 41,5 Gigawatt an Erneuerbaren-Einspeiseleistung.

Am langen Ende des Strommarktes notierte das Cal 26 mit einem Plus von 0,21 auf 85,11 Euro/MWh.

CO2: Die CO2-Preise haben am Mittwoch geringfügig nachgegeben. Bis gegen 13.31 Uhr verlor der Dec 25 um 0,12 auf 81,70 Euro/Tonne. Umgesetzt wurden bis zu diesem Zeitpunkt 23,9 Millionen Zertifikate. Das Hoch lag bei 82,36 Euro, das Tief bei 81,59 Euro. Unterdessen sind die Netto-Longpositionen spekulativer Anleger an der ICE/Endex um 8,7 Millionen auf rund 109,8 Millionen Tonnen gestiegen, was einem sehr hohen Niveau entspricht und von Vertrauen in eine positive Marktentwicklung zeugt. Offenbar erwarten Anleger nach dem Ende der Primärmarktauktionen am 15. Dezember Kursgewinne zum Jahresende hin.
 
 
Erdgas: Behauptet haben sich die europäischen Gaspreise am Berichtstag gezeigt. Der Frontmonat Januar am niederländischen TTF verlor bis gegen 12.50 Uhr 0,095 auf 27,975 Euro/MWh. Am deutschen THE notierte der Day-Ahead dagegen mit einem Plus von 0,250 auf 29,700 Euro/MWh. Bei Erdgas dürften sich bearishe und bullishe Faktoren die Wage halten. Auftrieb dürften die Preise von dem Umstand erhalten, dass die Friedensgespräche zwischen den USA und Russland zunächst kein Ergebnis gebracht haben. Zudem sind die Wetterausichten in Deutschland ab der zweiten Hälfte der kommenden Woche laut dem US-Wettermodell nicht mehr ganz so mild wie noch am Vortag prognostiziert. Dafür wird nun allerdings etwas mehr Wind vorhergesagt.

Zwar ist der Gasflow aus Norwegen für den Berichtstag mit 317,2 Millionen Kubikmetern eher moderat, doch schon am Donnerstag sollen die Exportlieferungen wieder deutlich zunehmen, was ebenso wie derzeit kräftige Lieferungen von US-LNG ein bearisher Faktor für die Preisentwicklung ist. Von der EU-Einigung auf einen vollständigen Stopp der Gaslieferungen aus Russland Ende 2027 erwarten Analysten keine größeren Marktbewegungen.
 // VON Marie Pfefferkorn
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